dennis dugan, USA 2010
ein afro-amerikansicher hausmann, der von seiner frau und schwiegermutter das typisch verächtliche housewife treatment erhält.
ein esoteriker, der eine viel ältere frau liebt, auch und überschwänglich körperlich.
eine mutter, die ihren 4-jährigen sohn noch immer stillt.
geschlechter-rollen und -klischees werden in grown ups in szene gesetzt, und das un-normale thematisiert. werden witze darüber gemacht? ja. kann man diese witze auch geschmacklos finden? wahrscheinlich.
aber werden die abweichler lächerlich gemacht, gedemütigt und in der entwicklung des plot normativ auf linie gebracht? nein.
der hausmann bleibt hausmann, findet aber den respekt und die kommunikation mit seiner beruflich erfolgreichen frau – ohne soziale kastration bleiben die geschlechterrollen auf den kopf gestellt.
die beziehung mit dem ungewöhnlichen altersgefälle stellt sich als die heraus, an der sich die anderen ein beispiel nehmen können: nach dem motto „wenn einer weise ist, sind zwei glücklich“. die „alte“ frau darf nicht nur über ihren intellekt und ihre lebenserfahrung liebenswert sein, die tatsache, dass sie auch erotisch begehrt wird, bleibt ohne den ruch der perversion akzeptierte tatsache – eine der am sinnlichsten gelebten körperlichen beziehungen, die eher neid als ablehnung reizt.
ja, die stillende mutter muss am ende abschied von ihrem 48-monate alten stillkind nehmen. doch mit wenigen details pointiert und liebevoll betrachtet: dass der kleine beim umsteigen auf tütenmilch sagt: „aber ich weiß nicht ob mammi das möchte!“ und sie, die es akzeptiert, aber doch traurig bemerkt, dass sie nun gar nicht wüsste, was sie mit „diesen“ (ihren brüsten) anfangen solle. (allein, dass ihr nicht klar ist, dass ihr mann sich schon darum kümmern wird, ist eher unwahrscheinlich.) auch in den derben milch-spritz-gags ist kein fingerzeigen und lächerlich machen einer perversion. es ist eine mutter, die sich nur schwer davon trennt, gebraucht zu werden, etwas, was viele nachvollziehen können.
hinter den vielleicht auch mal kindischen, körperlichen gags, die man von adam sandler, kevin james, chris rock, david spade und rob schneider kennt und erwartet, steckt nichtsdestotrotz ein humanistischer geist, eine große toleranz für anders-artigkeit und sogar ein bisschen sendungsbewusstsein. man kann sagen: die witze, die hier gemacht werden, über emaskulierte hausmänner, über seniorenliebe und so weiter, sind haut gout. sie thematisieren ohne scheu und ausgesprochen das, was die meisten menschen dazu nur denken und sich noch dafür schämen mögen. sie machen aber nicht die menschen, sondern die praktischen aspekte und gesellschaftlichen erwartungen zur pointe.
der humor mag geschmackssache sein, die „message“ aber ist unzweifelhaft. bis hin zum unamerikanischen finale, in dem der ewige sieger nicht sympathie dafür erhält, dass er noch einmal mehr obsiegt und der verlierer die soziale schmach ertragen muss. stattdessen endlich einmal die erkenntnis: erfolg ist nicht, immer der sieger zu sein. erfolg ist, glücklich zu sein mit dem was man hat und anderen ihre erfolge zu gönnen.
mein mann mochte den film auch sehr und zerpflückt die zahlreichen negativen kritiken aus amerika in der luft.