Diese Skulptur ist die Übersetzung von Spilliaerts weltbrühmter Zeichnung „Schwindel“ oder „Vertigo“ von 1908 in die Dreidimensionalität. Die Zeichnung zeigt einen steilen Turm aus sich verkleindernden, kreisförmigen Stufen. Obenauf erscheint eine Frau mit Schal und Haaren, die im Wind flattern: Es ist ein Albtraum, sie kann der dunklen Falle unmöglich entkommen. Der Deich hat im Lebenswerk Spilliaerts immer eine wichtige Rolle gespielt und dieses Kunstwerk, das eine Ehrbezeugung für den Künstler ist, hat hier somit auch einen idealen Platz gefunden.
Diese Skulptur des Ostendeners Emile Bulcke ist eine künstlerische Ode an seine Tochter Dinah, die 1918 dreizehnjährig verstarb. Bulcke präsentiert sie als eine junge, heranwachsende Frau. Er schuf das Kunstwerk 1933 und schenkte es 1956 der Stadt Ostende. Es stand lange Zeit auf dem Vuurkruisenplein, bis es einen lieblichen Platz im Leopoldpark fand, inmitten eines Blumenbeets.
Emila Bulcke war ein vielseitiger Künstler, doch er genoß Bekanntheit vor allem als Portraitmaler. In den frühen 1950er Jahren malte er achtzehn Portraits von Ostender Bürgermeistern, die im Gemeindesaal des Ostender Rathauses hängen. „Der Wind“ ist Teil der Erhaltung des Leopoldparks als Monument, des Stadt- oder auch Dorfgesichts.
Da steht sie, an die Theke gelehnt, mit allem, was echt ist. Kate Hudson agiert in MONA LISA AND THE BLOOD MOON mit einem grandiosen Vergnügen am playing against type: Das hübsche, zierliche Mädchen von nebenan ist zur Frau über 40 gewachsen, die sichtlich keine F*cks mehr zu geben hat. Das weiße Häkel-Croptop mit dem glitzernden Bikinioberteil darunter und die rosane Frottee-Shorts legen ihren mom bod frei und mein Herz hüpft vor Freude.
Ja, Bonnie Bell ist vielleicht ein Klischee, die Stripperin mit dem schrillen Make-Up, hinter dem wir ein Herz aus Gold vermuten, der wir sofort vertrauen sollen, weil sie eine Frau ist, arm und vulgär. Und sie ist nicht die Hauptfigur, nein, aber sie ist die weiße Frau über 40, mit einem Körper, der schon Leben hinter, aber auch noch in sich hat, und diese Frau ist eine, in der ich mich sehen kann, und deshalb muss ich mir diese Schwärmerei zuerst vom Herzen schreiben. Representation matters, auch für Frauen Ü40.
Die ehemals zuckersüße und noch heute sehr adrette Hudson als ‚white trash‘ zu besetzen, ist nur einer der Kniffe, derer sich Ana Lily Amirpour bedient, um das Spiel mit enttäuschten Erwartungen über den Plot hinaus zu erweitern, das sie mit MLATBM geschaffen hat. Jeon Jong-seo ist die koreanische Heldin, die die Figuren um sie herum, aber vielleicht auch wir im Publikum für zart und zerbrechlich halten, für fügsam und freundlich. Stattdessen ist sie wortkarg und barsch wie Clint Eastwood, wütend wie der Hulk und mit einem Willen ausgestattet, so eisern wie Tetsuo. Nachdem wir das wissen, machen wir uns vielleicht auch weniger Sorgen um sie als um Fuzz (Ed Skrein), den glattzüngigen Dealer/DJ, zu dem sie ins Auto steigt. Vielleicht will er ihr nichts Böses, vielleicht ist er tatsächlich ein zarter, weicher Mensch, der sich ad hoc in die mysteriöse Frau verliebt. Und vielleicht ist die Stripperin mit dem ‚goldenen Herzen‘ einfach eine, die eine gute Gelegenheit erkennt und jede davon ergreifen wird, um ihrem american dream näherzukommen.
Amirpour philosophiert in MLATBM über Manipulation – die aufrichtige, die Mona Lisa vornimmt, wenn sie Menschen mit ihrem Willen kontrolliert, und die gefährlichere, weil subtilere, die die anderen vornehmen, wenn sie mit freundlichen Worten ihr Vertrauen erwecken wollen und doch nicht ihr Bestes dabei im Sinn haben – und vor allem über Macht und Machtlosigkeit. Dabei blickt Amirpour mit unleugbar weiblichem Blick vor allem darauf, wie sich Ohnmacht in Gewalt verwandelt, wenn sich die Lage wendet.
MLATBM ist ein lakonischer Beitrag zum Superhelden-Genre, in dem das nächtliche New Orleans neben den Darstellern eine tragende Rolle spielt. Die Kamera ist nah an den Protagonist*innen – bei Kindern würde mensch das ‚distanzlos‘ nennen – und fährt unruhig durch die Sets, zwischen die Figuren und an sie heran; die von Neonlichtern durchschnittene Dunkelheit und die meist minimalistisch clickenden Dubstep-Beats (dazwischen nur einmal die wunderbar direkte Metal-Gewalt von HIGH ON FIRE) unter diesem intimen, organischen Framing machen die schweiß-klebrige Hitze spürbar. Amirpour schafft eine hyperreale Atmosphäre, in der die Frage nach dem Woher der Heldin und ihrer Kräfte überflüssig wird. Sie ist einfach.
frau böhle: „sie begreift ihre lage nicht. sie gehört zu den frauen, die die fähigkeit zu denken verloren haben. was nichts besonderes ist! die ehe ist ein kampf, den die frauen verlieren. den nur die frauen verlieren. den meistens die frauen verlieren! ihre abhängigkeit lässt sie verlieren. ist ihnen so neu, was ich sage?“ kommissar keller: „ja, so ziemlich…“ frau böhle: „was ist denn, was geschieht denn mit den alten ehefrauen, wenn sie aufgehört haben, ihre ehemänner sexuell zu interessieren? ja, wenn die kinder, groß, aus dem haus, verheiratet sind? wenn diese frauen also ihren dienst getan haben, was ist dann mit ihnen? sie sind überflüssig. sind nur noch lästig. in den meisten fällen.“
…und ich antworte. Kerstin Herbert liest und bespricht auf ihrem wunderbaren Blog Bücher von und über Frauen. Vor kurzem ist sie auf meine frauenfiguren gestoßen und hat mir daraufhin einige wirklich sehr schöne und interessante Fragen gestellt, die ich gerne nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet habe!
wir waren im juli im urlaub. das allgäu kann ich empfehlen, um den kopf frei zu bekommen.
dort sind mir auch diese wunderbaren wesen begegnet, die der sage nach in den bergen um die sturmannshöhle bei obermaiselstein leben sollen. ihre namen sind Stuzze Muzz, Tschudre Mudre, Ringgede Bingge und Maringga. der rauch ihres herdes ist manchmal über dem wald zu sehen. sie spinnen das feinste leinen und wenn sich etwas, das ihnen gehört, im besitz eines menschen befindet, sind sie gebunden. deshalb bedanken sie sich mit schönen stoffen, wenn ihre eigentümer zu ihnen zurückgebracht werden.
die figuren der wilden frauen an der sturmannshöhle