Kategorie: Umwelt

KW 22/2013: Rachel Carson, 27. Mai 1907

Rachel Carson

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Rachel Carsons Buch The Silent Spring (Der stumme Frühling) gilt als Anfangspunkt für die (amerikanische) Umweltbewegung, da sie sich als Erste mit den damals noch nur vermuteten Folgen der aggressiven Schädlingsbekämpfung mit DDT auseinandersetzte.

Rachel Carson legte sich dabei mit der Chemie-Branche an, die natürlich großes Interesse am weitreichenden und häufigen Einsatz ihrer Pestizide hatte. Als Frau schlug ihr dabei wie üblich noch viel stärkere Skepsis entgegen als es bei einem Mann der Fall gewesen wäre – Hysterie war dabei der Hauptvorwurf, der zum Teil sogar mit ihrem fehlenden Ehemann begründet wurde. Those were the days.

Am Ende ihres Lebens hatte Rachel Carson zwar die Aufmerksamkeit und Anerkennung erreicht, die ihr und ihrem Thema zukam, doch leider standen die meisten Auszeichnungen und Vorträge bereits im Schatten ihrer Krebserkrankung. Es ist ein Glück, dass sie eine so unermüdliche und souveräne Wissenschaftlerin war, dass es ihr vor ihrem Tode gelang, das öffentliche Bewusstsein dafür zu wecken, dass der unbedachte Einsatz chemischer Mittel in der Natur nicht nur unwiderrufliche Schäden in Flora und Faune hinterlässt, sondern auch den Menschen sterbenskrank macht. Das heutige Umweltbewusstsein wäre noch weniger weit ohne sie.

Selbstverständlich gibt es eine eigene Website über sie. Das Silent Spring Institute fragt, ob Carsons Krebs ebenfalls von den kritisierten Chemikalien ausgelöst worden war und erforscht die Zusammenhänge von Umwelt- bzw. Chemie-Einflüssen auf Brustkrebs im Speziellen.

Bild: By The original uploader was Cornischong at Luxembourgish Wikipedia. – Transferred from lb.wikipedia to Commons., Public Domain

KW 13/2012: Wangari Maathai, 1. April 1940

Wangari Maathai

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Im Jahr 2004 erhielt Wangari Maathai den Friedensnobelpreis als erste afrikanische Frau (erstmals ging der Preis in zwei aufeinander folgenden Jahren an eine Frau) für ihren Widerstand gegen die ehemalige kenianische Regierung und ihr Engagement als Gründerin des Green Belt Movement.

Die Green Belt Bewegung hat nicht nur mit 30 Millionen gepflanzten Bäumen afrikanische Nutzfläche vor Erosion geschützt, sondern mit der Ausbildung von mehr als 30.000 Frauen in den unterschiedlichsten Berufen auch viel für die Emanzipation der afrikanischen Frau geleistet. Maathais Ehemann, der kenianische Regionalpolitiker Mwangi Mathai, ließ sich von ihr scheiden, weil sie „zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu dickköpfig und zu schwer unter Kontrolle zu halten“ sei – ein Meisterbrief für die unbequeme Frau.

Wangari Maathai hat viele Male als politisch verfolgte Frau in kenianischen Gefängnissen gesessen – und dennoch gibt es fast nur Bilder von ihr, auf denen sie strahlend lacht. Sie hatte manches Mal Glück in ihrem Leben – als ihr Bruder fragte, warum sie nicht in die Schule gehe und ihr Mutter keine Gründe zu nennen wusste, als sie nach ihrem High School Abschluss durch das „Airlift“ der Joseph P. Kennedy Jr. Foundation die Möglichkeit erhielt, in den USA und Deutschland zu studieren. Sie hat aber auch diese glücklichen Fügungen zu nutzen gewusst und den Mut gehabt, für ihr Glück und ihre Überzeugungen zu kämpfen. Diese Lebensfreude und -kraft macht sie zu einer prototypischen Erdmutter, und so wird sie auch auf Kisuaheli „Mama Miti“, Mutter der Bäume, genannt.

Ein Nachruf anlässlich ihres Todes am 25. September 2011 auf Zeit Online fasst ihre Biografie noch einmal zusammen. Auch die Seite von Green Belt Movement eröffnet mit einem Nachruf auf die kürzlich Verstorbene, allerdings mit der hoffnungsvollen und erfreulichen Nachricht, dass der bisherige African Environment Day, der 3. März, von diesem Jahr an der Wangari Maathai Day heißt. Auf der Seite der Nobelstiftung ist ebenfalls eien Kurzbiografie zu lesen. Auch bei fembio und womenshistory ist sie vertreten. Bei Spiegel Online hat sie eine Thema-Seite.

Bild: By Kingkongphoto & www.celebrity-photos.com from Laurel Maryland, USA – Wangari Maathai 2004 Nobel Peace prize winner, CC BY-SA 2.0

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