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Jane Griffin hatte ihre bereits umfassende Bildung mit Reisen auf dem europäischen Kontinent ausgebaut, als ihre Freundin, die Lyrikerin Eleanor Anne Porden, an Tuberkulose, durch die Geburt eines Kindes verschlechtert, verstarb. Deren Ehemann Sir John Franklin war von seiner Frau ermutigt worden, trotz ihres Gesundheitszustandes seine Polarexpedition durchzuführen; als er zwei Jahre später nach England zurückkehrte, heiratete er die Freundin seiner Frau.
Als Jane Lady Franklin begleitete sie ihren Mann nach Tasmanien, damals Van Diemen’s Land, und wurde dort zu einer geliebten Ikone des Pioniergeistes und der Nächstenliebe. Sie war 1839 die erste Europäerin, die den Landweg von Port Philipp nach Sydney auf sich nahm, und drei Jahre später die erste Europäerin, die Tasmanien von Hobart nach Macquarie Harbour überquerte. Sie unterstützte die Gründung mehrerer Schulen für Jungen und Mädchen, ebenso setzte sie sich für bessere Bedingungen für die weiblichen Sträflinge ein, die auf Tasmanien in Fabriken arbeiten mussten. Sie stand in engem Briefkontakt mit Elizabeth Fry, dem „Engel der Gefängnisse“, und gründete schließlich eine Gesellschaft mit dem Ziel, die Frauen zu unterstützen. Dieses Ansinnen war in den australischen Kolonien nicht sehr beliebt, die hinzukommende wirtschaftliche Krise der Kolonien setzte dem Gouvernement Franklins 1844 ein Ende.
Im Folgejahr 1845 wollte Sir John Franklin endlich die lang gesuchte Nordwestpassage finden. Nachdem sie zwei Jahre später nichts mehr von ihrem Ehemann gehört hatte, begann Lady Franklin mit ihrer Mission für die kommenden 14 Jahre: Ihren Ehemann und seine gesamte Mannschaft wiederzufinden, wenn möglich, lebend. Sie initiierte, subventionierte und finanzierte insgesamt sieben Suchexpeditionen in die Polarregion; auch, nachdem der schottische Polarforscher John Rae Berichte der Inuit wiedergab, nach denen Sir Franklins Expedition an Land gegangen und in der Notsituation in Kannibalsimus verfallen sei. Lady Franklin akzeptierte dieses Hörensagen nicht und ließ nicht nach, bis schließlich fünf Jahre später eine ihrer Suchexpeditionen an der vermuteten Stelle die Überreste und Nachlässe des Forschers und seiner Mannschaft fand – sie waren bereits zwei Jahre nach ihrer Abreise gescheitert und gestorben, also seit zwölf Jahren tot.
Mit ihrer hartnäckigen Hoffnung auf Wiedervereinigung mit ihrem Mann hatte sie mehr über die Polarregion herausgefunden und zur Ermittlung der Passage beigetragen als ihr Mann in seiner ursprünglichen Mission. Als sie ihr Ziel erreicht und über das Schicksal ihres Gatten Klarheit hatte, widmete sich Lady Franklin dem Reisen um die Welt, dem Nachlass ihres Mannes und weiterhin der Erforschung der Polarregion. Sie starb 84jährig in London.
Bild: By Thomas Bock, Public Domain
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Von 133 (Wikipedia) relevanten Persönlichkeiten vor dem 19. Jahrhundert sind diese 9 (inklusive Jane Franklin) Frauen:
2.12.1083 Anna Komnena
28.11.1489 Margaret Tudor
28.11.1634 Marie Luise von Degenfeld
3.12.1681 Elisabeth von Sachsen-Meiningen
28.11.1718 Hedvig Charlotta Nordenflycht
29.11.1758 Fanny von Arnstein
3.12.1764 Mary Ann Lamb
4.12.1777 Julie Récamier