Schlagwort: mode

KW 26/2016: Rose Bertin, 2. Juli 1747

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Rose Bertin erlernte sehr früh das Handwerk der Modistin und ging als solche bereits mit 16 Jahren von Abbeville nach Paris, wo sie zunächst in einem Modegeschäft arbeitete. Mit 23 Jahren eröffnete sie ihr eigenes Geschäft „Au Grand Mogol“, mit dem sie bald beim Adel erfolgreich war und schließlich zur Modistin und Hutmacherin für Marie Antoinette wurde. Sie verdiente königliches Geld mit ihren Kreationen und verstand sich mehr als Künstlerin denn als Handwerkerin; die einfach Schneiderei war nicht ihr Metier, sie schuf die künstlerischen, pompösen Verzierungen und Aufbauten von Kleidern und Hüten. Zu ihrer erfolgreichsten Zeit nahm sie das Hundertfache des Tageslohnes eines gelernten Arbeiters mit einem ihrer Werke ein.

Die französische Revolution beendete auch ihren großen Erfolg, indem sie die meisten ihrer Kundinnen als Hinrichtungsopfer forderte, und sie sah sich durch das nahe, vertraute Verhältnis zum Adel selbst, nicht zu Unrecht, gefährdet. Rose Bertin gelang es, ihr Vermögen über die Dauer der Revolution zu bewahren und in England zu arbeiten; als sie jedoch nach Ende der Revolution ins Napoleonische Frankreich zurückkehrte, war ihre Rokoko-Kunst so gut wie überflüssig geworden – der schlichte, ungeschmückte Empire-Stil war nun maßgeblich. Sie übertrug zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihr Geschäft auf ihren Neffen und verstarb 1813 in der Nähe von Paris.

Bild: By Jean-François Janinet – Gazette Drouot, Public Domain

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Von 138 (Wikipedia) relevanten Persönlichkeiten vor dem 19. Jahrhundert sind diese 13 (inklusive Rose Bertin) Frauen:
29.6.1136 Petronella
2.7.1473 Marie von Baden
29.6.1475 Beatrice d’Este
29.6.1482 Maria von Spanien
2.7.1574 Dorothea Maria von Anhalt
3.7.1576 Anna Von Preußen
30.6.1604 Margarete Elisabeth von Leiningen-Westerburg
1.7.1627 Anna Maria von Mecklenburg
2.7.1630 Marie-Madeleine de Brinvilliers
3.7.1709 Wilhelmine von Preußen
29.6.1774 Amalie von Hessen-Homburg
28.6.1799 Amalie von Nürnberg

KW 37/2013: Elsa Schiaparelli, 10. September 1890

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Ein reiner Lustbeitrag – als Grenzgängerin kann ich Elsa Schiaparelli höchstens geltend machen für ihren Flirt mit und ihren Einfluss auf die Kunst des Dadaismus.

So hat sie unter anderem mit Dalí an Kleidern gearbeitet, die in die Modegeschichte eingingen:

Elsa Schiaparelli Designs Google-Ergebnisse

Warum ich solche Lust auf sie hatte? Weil sie ihren Eintritt in die Modewelt hatte mit einem selbstgestrickten Pullover. Das legt sie mir näher ans Herz als alle anderen Kandidatinnen diese Woche, etwa Irène Joliot-Curie oder Laura Secord. Das hier ist der Pullover:

Else Schiaparelli Bowknot Sweater Google-Ergebnisse

Inspiriert davon habe ich sogar mal ein Wollkleid für meine Tochter (das leider nur sehr wenig getragen wurde):

Eigenes Design inspiriert von Elsa Schiaparelli (gestrickt)
Eigenes Design inspiriert von Elsa Schiaparelli (gestrickt)

KW 14/2012: Vivienne Westwood, 8. April 1941

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Eigentlich wollte ich Vivienne Westwood nicht als Frau/Geburtstagskind der Woche auswählen – wegen Schuhen wie diesen hier

…weil mit denen solche Sachen passieren können:

…und highheels ja generell eins der übelsten chauvinistischen Instrumente der Unterdrückung sind, die perfiderweise auch noch von Frauen selber perpetuiert werden…

…wenn man sie aber nicht als Modedesignerin sieht – also davon ausgeht, dass die von ihr designte Kleidung zum Tragen von echten Personen gedacht ist -, sondern als Künstlerin, deren Ausdrucksmittel Kleidungsstücke sind, dann darf man die Grand Dame der britischen Modewelt ruhig diese Woche feiern und ein paar Bilder zeigen. Zu diesem Zwecke also nur der Link zu ihren Werken im Victoria&Albert, the world’s greatest museum of art&design.

WEG MIT
§218!