Schlagwort: nobelpreisträgerin

KW 29/2015: Rosalyn Sussman Yalow, 19. Juli 1921

Rosalyn Sussman Yalow Frauenfiguren

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Die Nobelpreisträgerin für Medizin (1977) entwickelte mit Solomon Berson die Methode des Radioimmunassays, mit dem man (heute: unter anderem) den Insulinspiegel im Blut messen kann.
Bemerkenswert vor allem an dieser Entwicklung war, dass die beiden ihre Methode nicht patentieren ließen – dies bedeutete, das die Methode für alle zugänglich und nicht von einem Unternehmen monopolisierbar war.

Bild: By US Information Agency (see image credits at the end) – Women of Influence, pg. 28, Public Domain

KW 4/2013: Mairead Corrigan Maguire, 27. Januar 1944

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Mairead Corrigan ist eine Friedensnobelpreisträgerin, die mit Betty Williams die Grenze zwischen Protestanten und Katholiken in ihrer Bewegung für den Frieden in Nordirland durchstieß. Beide standen im Zusammenhang mit dem Tod dreier Kinder (und dem späteren, nur allzu verständlichen Selbstmord derer Mutter), als britische Soldaten einen jungen Iren in seinem Wagen erschossen, der daraufhin ungebremst in die Familie raste: Betty Williams (eine Protestantin) war Zeugin und Mairead Corrigan (eine Katholikin) die Tante der Getöteten. Beide gründeten mit einer spontanen Friedensdemonstration die Organisation, die im Lauf der Zeit als Peace People bekannt wurde, in dem Glauben und dem Versuch, Frieden zu schaffen, indem nicht nach Schuldigen, sondern der unvoreingenommene Dialog gesucht würde.

Mairead Corrigan Maguire ist im Laufe der Zeit mit den Peace People auch in anderen Unruhe- und Krisengebieten aktiv gewesen. Meine Begeisterung für sie als Person und ihre Überzeugung, wie die Welt ein besserer Ort werden könnte, ist allerdings durch die Tatsache geschmälert, dass sie ebenfalls Mitglied der Gruppe Consistent Life Ethics ist, die sich zwar konsistent, aber leider meines Erachtens undifferenziert für den Erhalt jeglichen Lebens einsetzt, in welcher (Leidens-)Form auch immer.

Wie andere Beispiele, die mir bei der Recherche für dieses Blogs begegnet sind, kann man auch an Mairead Corrigan Maguire gut erkennen, dass ein Einsatz für eine gute Sache, über die man Konsens erreichen kann, nicht bedeutet, dass dieser Konsens sich auf alle Fragen bezüglich Ethik, Moral, Vernunft und Humanismus erstreckt. Das sollte allerdings nicht davon abhalten – wie ihre unterschiedliche religiöse Orientierung Mairead und Betty nicht von einer Zusammanarbeit für den Frieden abgehalten hat – sich für die gute Sache, über die Konsens erreicht wird, einzusetzen. Alles weitere lässt sich ja vielleicht im nächsten Schritt friedlich klären…

Selbstverständlich gibt es zu Mairead Corrigan Maguire einiges zu lesen, so ihr Eintrag auf der Seite der Peace People, komplett mit Kontaktdaten, auf der Seite der Nobelpreis-Organisation, am schönsten allerdings liest sich dieser Text einer Teilnehmerin am von Peace People organisierten Austauschprogramm, Project Children.

Bild: By Free Gaza movement – Mairead at press conferenceUploaded by Pieter Kuiper, CC BY-SA 2.0

KW 13/2012: Wangari Maathai, 1. April 1940

Wangari Maathai

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Im Jahr 2004 erhielt Wangari Maathai den Friedensnobelpreis als erste afrikanische Frau (erstmals ging der Preis in zwei aufeinander folgenden Jahren an eine Frau) für ihren Widerstand gegen die ehemalige kenianische Regierung und ihr Engagement als Gründerin des Green Belt Movement.

Die Green Belt Bewegung hat nicht nur mit 30 Millionen gepflanzten Bäumen afrikanische Nutzfläche vor Erosion geschützt, sondern mit der Ausbildung von mehr als 30.000 Frauen in den unterschiedlichsten Berufen auch viel für die Emanzipation der afrikanischen Frau geleistet. Maathais Ehemann, der kenianische Regionalpolitiker Mwangi Mathai, ließ sich von ihr scheiden, weil sie „zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu dickköpfig und zu schwer unter Kontrolle zu halten“ sei – ein Meisterbrief für die unbequeme Frau.

Wangari Maathai hat viele Male als politisch verfolgte Frau in kenianischen Gefängnissen gesessen – und dennoch gibt es fast nur Bilder von ihr, auf denen sie strahlend lacht. Sie hatte manches Mal Glück in ihrem Leben – als ihr Bruder fragte, warum sie nicht in die Schule gehe und ihr Mutter keine Gründe zu nennen wusste, als sie nach ihrem High School Abschluss durch das „Airlift“ der Joseph P. Kennedy Jr. Foundation die Möglichkeit erhielt, in den USA und Deutschland zu studieren. Sie hat aber auch diese glücklichen Fügungen zu nutzen gewusst und den Mut gehabt, für ihr Glück und ihre Überzeugungen zu kämpfen. Diese Lebensfreude und -kraft macht sie zu einer prototypischen Erdmutter, und so wird sie auch auf Kisuaheli „Mama Miti“, Mutter der Bäume, genannt.

Ein Nachruf anlässlich ihres Todes am 25. September 2011 auf Zeit Online fasst ihre Biografie noch einmal zusammen. Auch die Seite von Green Belt Movement eröffnet mit einem Nachruf auf die kürzlich Verstorbene, allerdings mit der hoffnungsvollen und erfreulichen Nachricht, dass der bisherige African Environment Day, der 3. März, von diesem Jahr an der Wangari Maathai Day heißt. Auf der Seite der Nobelstiftung ist ebenfalls eien Kurzbiografie zu lesen. Auch bei fembio und womenshistory ist sie vertreten. Bei Spiegel Online hat sie eine Thema-Seite.

Bild: By Kingkongphoto & www.celebrity-photos.com from Laurel Maryland, USA – Wangari Maathai 2004 Nobel Peace prize winner, CC BY-SA 2.0

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