Schlagwort: samzer.me

fluxus

that’s a first: ich habe hier heute mal einen erlebnisbericht zu posten. abgesehen von editorials zu diesem blog ist ja mein eigenes leben als „frauenfigur“ nicht thema, aber gestern abend habe ich an einem event teilgenommen, über dessen initiatorinnen und teilnehmerinnen ich unbedingt berichten möchte.
begonnen hat es mit meiner freundin M., die ich seit etwa einem halben jahr kenne und an deren spannenden lebensplänen ich als derzeitige zuschauerin gerne teilnehme. M. war im netz auf FIELFALT gestoßen, die Community für Frauen, die etwas wagen wollen. Es erstaunt und betrübt mich immer wieder, wie solche offensichtlich lang bestehenden foren, die sich mit frauen im beruf und im gesellschaftsleben befassen, in meinem filter nicht auftauchen können. zugegeben bin ich offenbar durch eine amerikanisch orientierte medienperspektive – und vielleicht auch aufgrund der hiesigen, mir nie 100% passenden frauen-magazin-welt – da auf dem deutschen auge blind, aber man sollte meinen, etwas wie FIELFALT würde viel mehr (zumindest meine) aufmerksamkeit erregen.
jedenfalls, jetzt war eine FIELFALT-veranstaltung in meinem FB-stream, und in meinem derzeitigen „gelegenheit beim schopf greifen“-lebensstil habe ich nicht lange gezögert, zugesagt und tickets für M. und mich organisiert.
so fanden wir uns gestern abend um 19:00 bei STARTPLATZ in köln für den workshop ein. geleitet wurde dieser von den beiden tollen frauen von samzer.me (Coaching am Meer), die uns an diesem abend eine technik nahebringen wollten, die „von der idee zur umsetzung“ führt. nach einer einstimmungsmeditation (don’t knock til you tried it) erklärten uns Susanne und Monica die sieben schritte ihres coachings, von denen wir einen im speziellen gestern genauer kennenlernten.
ich will darüber gar nicht ins detail gehen, weil es erstens samzers thema ist und zweitens in meinem fall (noch) nichts spruchreifes ergeben würde. im rahmen des workshops wurde uns allerdings sicherlich allen deutlich, wo die üblichen bremsblöcke und hemmschwellen liegen und wie wir sie aktiv, geplant und zielführend angehen können.
ich hatte schließlich auch noch das glück, in der phase des zwiegesprächs mit Cornelia zusammenzutreffen. Cornelia ist eine faszinierende person, die aus einem völlig fachfremden hintergrund ein webbasierte interviewserie startete, für die sie trotz seitenwind und anfänglicher allgegenwärtiger skepsis eine förderung der filmstiftung nrw erhielt.
ich will ganz ehrlich sein – der erste impuls, als ich hörte „ich habe keine ahnung von film, aber habe das einfach gemacht und die förderung bekommen“, war neid. aber diesem so negativ betrachteten gefühl liegt ja auch etwas zugrunde, das man positiv nutzen kann. was war die wurzel dieses ersten impulses? die bewunderung für den mut und die hartnäckigkeit. neid ist das gefühl „ich will das auch haben“ – also muss ich genau hinsehen, was es ist, das ich will, und was ich tun muss, um es zu erreichen; und von Cornelia kann ich mir eine dicke scheibe dieser chuzpe abschneiden. den impuls aufzufangen und umzuwandeln, ist mir dann gottseidank auch gelungen – denn der neid ist ja auch das bei den stereotypen als hauptproblem weiblicher kooperation erkannte übel. also, statt den neid sich zur missgunst entwickeln zu lassen, habe ich der anerkennung raum gegeben und die parallelen ihres projektes zu meinem unauffälligen kleinen blog gesehen: NeonWhite lässt sieben prominente frauenfiguren zu unterschiedlichen themen des lebens zu wort kommen. unter anderem Nazan Eckes und Rita Süßmuth sprechen mit Cornelia über karriere und finanzen, kinder und job oder körpergefühl und wellness. das projekt ist noch nicht abgeschlossen, aber einige videos sind bereits online. das sollte man im auge behalten.
als fazit des abends nehme ich mit, dass frauen einander brauchen – um sich zu unterstützen, um sich gut zu fühlen und sich besser zu entwickeln. dass es aber vor allem an einer frau liegt, ob sich die dinge, die ich mir wünsche, erfüllen, ob ich das bekomme, was ich verdiene, ob das leben so verläuft, wie ich es mir erträume: an mir selbst.

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§218!