ca. 1. Jhdt. v. Chr.
Plutarch betrachtete die Legende von Aglaonike als Mystifizierung einer vorgeschichtlichen Astronomin, die Mondfinsternisse vorhersagen konnte.
In der griechischen Mythologie war Aglaonike eine Zauberin, die den Mond herabziehen konnte und von den Göttern dafür bestraft wurde. Die Einschätzung der Zeit ihrer Existenz beruht auf dem Rahmen, dass es vor dem 1. Jahrhundert vor Christus gewesen sein muss, damit Plutarch über sie schreiben konnte, aber nicht länger her als das 3. Jahrhundert vor Christus, weil von dieser Zeit bekannt ist, dass babylonische Astronomen erstmal fähig waren, Mondfinsternisse vorherzusagen. Außerdem gab es zwischen dem 2. und 1. Jahrhundert wohl einige dieser astronomischen Ereignisse, die besonders dunkel ausfielen, sodass der Mond tatsächlich nicht mehr zu sehen gewesen sein dürfte. Diesen Umstand hätten sich Menschen wie Aglaonike zu Nutze machen können, um vor den Menschen als zauberkundig zu erscheinen: Sie hatten ja den Mond vom Himmel genommen.
Bei ihrer Installation The Dinner Party widmete Judy Chicago Aglaonike eine Bodenfliese.