Als sich Jessamyn Stanley in der Mittelschule (Altersgruppe etwa 9-14 Jahre) für Gymnastik und Cheerleading interessierte, wurde sie von den anderen Sportler*innen abgelehnt und gab daraufhin jede sportliche Aktivität auf. Erst in der Highschool (Alter etwa 12-16 Jahre) nahm sie Flag Football auf, eine weniger körperliche aggressive Variante des American Football. Mit 16 Jahren hatte sie ihr queeres Coming Out.
Sie studierte zunächst Medienwissenschaft mit Fokus auf Video- und Filmproduktion an der University of North Caroline at Greensboro und machte darin ihren Bachelor; später erhielt sie noch einen Associate’s Degree in Kulinarik (culinary arts) und einen Master of the fine arts im Kulturmanagement (performing arts management) an der University of North Carolina at Chapel Hill.
Bei ihrem ersten Versuch mit Yoga als Teenager gefiel es ihr gar nicht; doch als sie sich in ihren 20ern aus einer Depression herausholen wollte, entdeckte sie das Yoga für sich. Sie begann 2012 damit, sich bei ihren Yogasitzungen zu filmen und dies auf Instagram zu teilen, um Rückmeldungen zu ihrer Haltung zu bekommen, und immer kam der Kommentar: ‚Ich wusste nicht, dass fette Menschen Yoga machen können!‘(2) Um diese Wahrnehmung und Fehlannahme zu verändern, setzte Stanley ihren Instagramkanal fort, machte eine Ausbildung zur Yogalehrerin an der Durham Yoga Company und bietet seither online und vor Ort in Durham, North Carolina, inklusive Yoga-Kurse an. Sie setzt in ihrer Praxis vor allem den Fokus darauf, wie sich die Asanas für die Ausübenden anfühlen, weniger, wie gut diese gemessen an einem Standard ausgeführt werden. Im Jahr 2016 hatte sie auf Instagram 200.000 Followys, 2018 bereits 350.000, nach heutigem Stand folgen ihrem Account @mynameisjessamyn 567.000 Menschen; sie wird für ihre körperpositive, inklusive und offene Art geschätzt. Ihr Ziel war es, die Wahrnehmung zu verändern, wer Yoga ausübern oder auch unterrichten kann; das Internet schätzt sie dafür, dass sie Menschen einer Nischengemeinschaft – ‚queer, fat, black‚ – erreichen kann, die geografisch weit verteilt sind.(2)
2017 veröffentlichte sie ihr Buch ‚Every Body Yoga‚ heraus, in dem sie sowohl ihre eigene Biografie, von ihrem schwierigen Verhältnis zu ihrem Körper und zum Essen erzählt, wie auch über die Geschichte des Yoga und dessen Philosophie. Seit diesem Jahr ist das Buch unter dem Titel ‚Every Body Yoga – Yoga für alle‘ auch in Deutschland erhältlich.(3) Vor einiger Zeit brachte sie auch noch die App ‚The Underbelly‚ (hier geht’s zur Website) heraus.
Quelle Biografie: Wiki englisch
außerdem:
(2) Yoga Journal (Link Englisch)
(3) Yoga Easy