Schlagwort: 19. jahrhundert

27/2017: Henrietta Swan Leavitt, 4.7.1868

Henrietta Swan Leavitt Frauenfiguren

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Henrietta Swan Leavitt war eine der Damen, die als niedrig bezahlte ‚menschliche Rechenmaschine‘ bei Edward Charles Pickering, auch als ‚Pickerings Harem‘  bekannt, am Harvard-College-Observatorium arbeiteten. Sie war dank gehobener Abstammung nicht auf ein Einkommen angewiesen und arbeitete zunächst für Studienpunkte, später für einen Pfenniglohn. Sie war durch eine Erkrankung so gut wie taub, was jedoch keinen Einfluss auf ihre Arbeit zu haben schien; nur ihr weibliches Geschlecht machte es ihr unmöglich, selbst ein Teleskop zu handhaben.

Leavitt war beauftragt, veränderliche Sterne zu beobachten und zu katalogisieren. Dabei maß sie die Helligkeit spezieller veränderlicher Sterne, nämlich der Cepheiden, und machte dabei die Beobachtung, die der Erkenntnis und Berechnung unseres heutigen Wissens über das Weltall zugrunde liegt: Sie stellte fest, dass sich eine Beziehung herstellen ließ zwischen der Leuchtkraft und der periodischen Veränderung der absoluten Helligkeit dieser Sterne. Aus dieser Beziehung lässt sich ihre Distanz zum Beobachtungspunkt berechnen. Mithilfe Leavitts Logarithmus konnte bald darauf belegt werden, dass sich einige der katalogisierten Sterne nicht in der unseren, sondern in Lichtjahren entfernten Galaxien befanden. Die Folgen von Leavitts Erkenntnis rückte – angewandt von Harlow Shapley – nicht nur unser Sonnensystem aus dem Zentrum unserer Galaxie, sondern auch – angewandt von Edwin Hubble – unsere Galaxie aus dem Zentrum des Weltalls.

Sie starb 1921 an Krebs; vier Jahre später erst kam Gösta Mittag-Leffler, ein schwedischer Wissenschaftler, der von ihrem Tod noch nicht erfahren hatte, auf die Idee, sie für den Nobelpreis vorzuschlagen. Dieser wird nicht posthum verliehen, daher konnte Leavitt nicht nominiert werden.

Bild: By Unknown – From here. Taken before 1921 (year of death), see also [1]., Public Domain

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Henrietta Swan Leavitt was one of the ladies who worked as underpaid ‚human computers‘ for Edward Charles Pickering at Harvard College Observatory, also known as Pickering’s harem. Coming from a wealthy family, she was not reliant on an income and worked for study points at first, later for a few cents per hour. An illness had rendered her almost completely deaf, a fact that had ostensibly no influence on her work; it was only her female sex that made it impossible for her to operate a telescope herself.

Leavitt was assigned with the observation and cataloguing of variable stars. She measured the luminosity of a special kind of variable stars, namely Cepheid variables, and whilst doing so made the observation which underlies the discovery and computation of our current knowledge of the universe: She found a relationship between the luminosity and the periodical change of absolute brightness of these stars. From this relationship their distance from the viewing point can be extrapolated. Based on Leavitt’s logarithm it was soon possible to prove that some of the catalogued stars were not part of our, but other galaxies lightyears away. . The consequences of Leavitt’s finding – applied by Harlow Shapley – moved our sun from the centre of our galaxy and – applied by Edwin Hubble – our galaxy from the centre of the universe.

She died of cancer in 1921; it was only four years later that Gösta Mittag-Leffler, a Swedish scientist who hadn’t heard of her death, thought of proposing her to the Nobel Prize committee. The prize is not awarded posthumously, thus Leavitt could not be nominated.

26/2017: Alice Guy-Blaché, 1.7.1873

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Alice Guy-Blaché war die erste Regisseurin narrativer Filme. Zunächst fähige Sekretärin von Léon Gaumont in einem Fotografiestudio, begleitete sie ihn zur Vorführung der ersten Bewegtbild-Projektion der Gebrüder Lumière. Als der gemeinsame Arbeitgeber bankrott ging, unterstützte sie Gaumont in der Gründung seines eigenen Studios. Welches Mischverhältnis ihrer eigenen Naivität und seiner Ahnungslosigkeit, oder ihrer Vision und seines Vertrauens darin es auch immer war, Guy-Blaché drehte bald die ersten erzählenden One-Reelers und war damit als einzige Frau neben Meliès und den Lumière-Brüdern die Erfinderin der Kunstform des Unterhaltungsfilms.
Sie experimentierte mit Farbfilm, Doppelbelichtung, Maskierung und synchronisierten Tonaufnahmen (Gaumonts Chronophone) und produzierte in ihren zehn Jahren bei Gaumont über 700 Filme, deren Stil auch nach ihrem Weggang die Gaumont-Produktionen prägte. Ihr größter Wurf in dieser Zeit war der lange Spielfilm „La vie du Christ“ mit 300 Statisten – eine Vorahnung späterer Monumentalwerke mit biblischem Thema.

Nachdem sie geheiratet hatte, machte sie drei Jahre Arbeitspause. Dann jedoch, ihr Mann hatte inzwischen die Leitung des Gaumont Studios in Flushing, Queens,übernommen und die beiden waren in die USA übersiedelt, gründeten die beiden ihre eigene Produktion, The Solax Company. Sie übernahm die künstlerische Leiterung, ihr Mann die geschäftliche; in den folgenden Jahren überwachte noch einmal die Produktion von mehr als 300 Filmen, auch Regie führte sie bei etwa 40 davon.

Sowohl das wirtschaftliche Scheitern der Solax, später Blaché Company durch den Oligopoldruck durch Edisons MPPC, aufgrund dessen die Blachés zunächst noch gemeinsam in Hollywood arbeiteten, wie auch seine Untreue führte zum Scheitern ihrer Ehe. Guy-Blaché kehrte nach Frankreich zurück und zog sich aus dem aktiven Filmgeschäft zurück; sie schrieb allerdings weiterhin Drehbücher und hielt Vorlesungen. Gegen Ende ihres Lebens folgte sie einer ihrer Töchter wieder in die USA und starb dort 95jährig.
Weitere biografische Details können den Links unten entnommen werden. Dort ist auch die Seite des Dokumentarfilms „Be Natural“ zu finden – „Be Natural“ war Guy-Blachés Motto für die Arbeiten im Studio – der durch Crowdfunding realisiert werden konnte und sich laut IMDb derzeit in der Postproduktion befindet.

Bild: By Apeda Studio New York – Collection Solax, Public Domain

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Alice Guy-Blaché was the first female director of narrative movies. At first a proficient secretary to Léon Gaumont in a still photography company, she accompanied him to the showing of the Lumière brothers‚ first moving picture. When their epmloyer went bankrupt, she supported Gaumont in founding his own studio. Which ever mixture of her own naivety and his cluelessness, or her vision and his trust it may have been, Guy-Blaché soon shot the first narrative one reelers and thusly was the only woman, along Meliès and the brothers Lumière, to invent the art of movie entertainment.
She experimented with colour tinting, double exposure, matte painting and synchronised sound (Gaumont’s chronophone), and produced more than 700 movies in her ten years at Gaumont, with a stlye that influenced Gaumont productions even after she had left. Her largest project was the long playing „La vie du Christ“ with 300 extras – a premonotion of later monumental productions with biblical themes.

After marrying, she took a three year break from work. Subsequently however, her husband meanwhile had taken over management of the Gaumont Studios in Flushing, Queens, and the two had moved to the United States, the Blachés established their own production, The Solax Company. She was in charge of the artistic side, her husband managed business; in the following years she oversaw the production of another more than 300 movies, directing about 40 them herself.

The economic failure of the Solax, later Blaché Company, under the pressure of the oligopoly of Edison’s MPPC, because of which the Blachés firstly continued to work together in Hollywood, as well as his infidelity broke up their marriage. Guy-Blaché returned to France and withdrew from active film-making; she however continued to wrtie scripts and gave lectures. At the end of her life, she followed one of her daughters back to the US and died there at the age of 95.

Further biographical details are found following the links below. Also below the website of the documentary „Be Natural“ – „Be Natural“ being Guy-Blachés motto for working in the studio – which has been made possible by crowndfunding and is in post-production according to IMDb.

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Women Film Pioneers Project
Amy Poehler’s Smart Girls
Be Natural The Movie

24/2017: Lucy Christiana Duff Gordon, 13.6.1863

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Lucy, Lady Duff-Gordon begann als Schneiderin selbstentworfener Kleider zu arbeiten, um sich und ihre Tochter zu ernähren, nachdem sie sich vom untreuen und trinkenden Ehemann hatte scheiden lassen. Ihre Entwürfe fanden solchen Zuspruch, dass sie in den folgenden zehn Jahren drei Mal mit ihrem Geschäft umziehen musste. 1903 gründete sie Lucile Ltd, womit sie ihre größten Erfolge als Modedesignerin feierte.
Duff-Gordon erfand die Modenschau mit dem Catwalk – damals noch geschlossene Gesellschaften zum Tee, nur für geladene Gäste, mit Bühnenaufbau, Lichtarrangement und Streicherquartett, bei denen die Mannequins ihre Kreationen in Bewegung vorführten. Ihre Designs für Abendmode, Teekleider und Lingerie waren reich an wallenden, fliegenden Stoffen und Faltenwürfen. Der Lagenlook und die applizierten Seidenblumen wurden zu ihrem Kennzeichen.

Aufsehen erregte Lady Duff-Gordon auch noch damit, dass sie eine der Überlebenden des Untergangs der Titanic war, und in den Prozessen verhört wurde, die der Katastrophe folgten – sie hatte mit ihrem Mann und zehn anderen, z. T. Crewmitgliedern, in einem Rettungsboot für 40 Menschen gesessen. Das Ehepaar wurde zu Vorwürfen verhört, sie hätten die Crewmitglieder bestochen, keine weiteren Schiffbrüchigen aufzunehmen; juristisch wurden sie freigesprochen, ihr Ehemann litt aber angeblich Zeit seines Lebens unter der schlechten Presse, die er während des Prozesses erhielt. Sie hatten wohl tatsächlich Geldgeschenke gemacht, aber nicht, um andere Menschen aus ihrem Rettungsboot fernzuhalten, sondern nach der Rettung aus Dankbarkeit.

Einige Bilder ihrer Designs mit entsprechend fachmännischen Texten sind in den Links unten zu finden.

Bild: By Arnold Genthe – This image is available from the United States Library of Congress’s Prints and Photographs division under the digital ID agc.7a15137.This tag does not indicate the copyright status of the attached work. A normal copyright tag is still required. See Commons:Licensing for more information., Public Domain

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Lucy, Lady Duff-Gordon began working as a dressmaker to support her daughter and herself, after having divorced from her unfaithful and drinking husband. Her designs were enjoyed such popularity that she had to move her business three times in the following ten years. In 1903 she incorporated Lucile Ltd with which she celebrated her biggest successes as a creator of fashion.
Duff-Gordon invented the fashion show with catwalk – then a private event for tea, invitations only, with stage and light show and string music, where the mannequins would show off her designs in motion. Her designs for evening wear, tea gowns and lingerie were rich with undulating, volant materials and drapery. The layered look and silk flower applications became her trademark.
Lady Duff-Gordon also received publicity with being one of the survivors of the Titanic sinking and being heard in the hearings following the disaster – she and her husband had been sitting with ten others, crew among them, in a life boat constructed for 40 people. The couple was interrogated to charges of them offering money to the crew to not pick up anymore survivors; they were freed of the charges by law, but her husband allegedly suffered for the rest of his life with the bad image the press gave him during the hearing. They seem to have indeed given money to crew members, but not to keep others out of the life boat, but in gratitude after they had been saved.
Some images of her designs with expert commentary can be found in the links below.

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FIDM Museum: Lucile
Fashion Reverie: Fashion Flashback – Lady Christina Duff-Gordon
CBCNews: 1900s top fashion designer Lady Duff Gordon gets hometown Guelph exhibit

23/2017: Alicia Boole Stott, 8.6.1860

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Alicia Boole Stott fand, ohne eine ausführliche Ausbildung als Mathematikerin erfahren zu haben, die sechs regulären Polytope in vier Dimensionen. Sie fand erst später heraus, dass sie damit die Theorien eines anderen Mathematikers, Ludwig Schläfli, bestätigt hatte. Der Begriff Polytope geht auf sie zurück, sie schrieb mehrere wissenschaftliche Arbeiten mit dem Mathematiker Pieter Schoute darüber und stellte Modelle aus Pappe dazu her. Wer sich weiter mit Tesserakten, Hyperwürfeln und anderen 4- und 5-Polytopen (s.u.) auseinandersetzt, wird verstehen, was für eine Leistung das ist.

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Alicia Boole Stott, without having had an extensive education as a mathematician, discovered the six regular polytopes in four dimensions. She only found out later, that thus she had confirmed the theories of another mathematician, Ludwig Schläfli. She coined the term polytope, wrote several papers on them with the studied mathematician Pieter Schoute and actually built cardboard models of her geometrical bodies. If you concern yourself a bit more with the tesseract, hypercube and other 4- and 5-polytopes (see below), you will understand what kind of an achievement that is.

21/2017: Lillian Moller Gilbreth, 24.5.1878

Lillian Moller Gilbreth

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Lillian Gilbreths Biografie macht beim Lesen atemlos. Die deutschstämmige Amerikanerin war selbst zweites von elf Kindern und rauschte zunächst durch ihre Schul- und Hochschulbildung. Mit 22 hatte sie einen Bachelor in Englischer Literatur und ließ zwei Jahre später einen Master folgen; zwischenzeitlich hatte sie Psychologie studiert, musste dies jedoch aus gesundheitlichen Gründen abbrechen.

Mit 24 Jahren traf sie ihren baldigen Ehemann Frank Bunker Gilbreth (Sr.), einen Erfinder und Wirtschaftsingenieur, der ihren Wunsch nach einem Dutzend Kindern teilte. In den folgenden 17 Jahren gebar Gilbreth 13 Kinder, von denen eines tot geboren wurde und eines im Alter von fünf Jahren an Diphterie (Warnung: Bildinhalte) starb. Weil es ihr möglich war, die meiste Zeit eine Vollzeit-Haushaltshilfe zu beschäftigen (und dementsprechend die Kinder betreut zu wissen), konnte sie zwischen den jährlichen Schwangerschaften und Geburten auch noch eine Doktorarbeit in Psychologie schreiben (mit fünf bzw. vier Kindern – die Doktorarbeit, die Geburt und der Tod eines Kindes fielen alle ins Jahr 1911) und schließlich einen Doktortitel erringen (mit sechs Kinder und der Schwangerschaft eines Sternenkindes im Jahr 1915).

Gilbreth arbeitete mit ihrem Mann in dem Wissenschaftsbereich, der später die Ergonomie wurde, und brachte dabei ihre Expertise als Ingenieurin, Psychologin, Haushälterin (was ihr „selbstverständlichster“ Arbeitsbereich als Frau war) und Mutter ein. Sie schrieben gemeinsam zwei Bücher, die jedoch nur unter seinem Namen veröffentlicht wurden – einer weiblichen Autorin wurde keine Authorität  im wissenschaftlichen Bereich zugesprochen, dabei war sie diejenige mit dem Doktortitel.

Nachdem ihr Mann 1924 gestorben war – das älteste Kind war 19, das jüngste gerade zwei Jahre alt – konzentrierte sich Gilbreth vor allem auf die Arbeitsökonomie und -psychologie im Speziellen der Hausfrauen zu. Die gemeinsame Firma für mit ihrem Mann benannte sie in Gilbreth Inc. um, und sie erfand diverse Details, die bis heute den Alltag im Haushalt erleichtern – die Struktur der Kücheneinrichtung, den Mülleimer, der sich mit Fußpedal öffnen lässt, die Fächer auf der Innenseite der Kühlschranktür (inklusive Butterdose und Eierhalter) und Wandlichtschalter gehen alle auf sie zurück. Sie arbeitete auch als in der Marktforschung für Johnson&Johnson und Macy’s.

Nachdem sie schon mehrfach Vorlesungen an der Purdue University gehalten hatte, wurde sie dort 1935 zunächst Gastprofessorin – die erste weibliche Professorin im Fachbereich Ingenieurswissenschaft – und fünf Jahre später voll angestellte Professorin in mehreren Ingenieurs- und Ökonomie-Fachbereichen. Sie las als Gastprofessorin an mehreren anderen Universitäten und hielt noch mit 86 Jahren Vorlesungen am MIT.

Sie starb mit 94 Jahren. Zwei ihrer Kinder verfassten gemeinsam Bücher über das Leben in der Gilbreth-Familie, die auch verfilmt wurden.

Bild: By Richard Arthur Norton (1958- ) at en.wikipedia – Lillian Moller Gilbreth (1878-1972), Rutgers University Archive, Public Domain

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Lillian Gilbreth’s biography leaves you breathless. The American of German heritage was herself second of eleven siblings and first of all rushed through her school and college education. At age 22 she had a bachelor degree in English Literature and followed that up with a Master two years later; she had studied psychology in between but had to quit it due to health issues.

At age 24 she met her soon-to-be husband Frank Bunker Gilbreth (Sr.), an inventor and industrial engineer who shared her wish for a family with a dozen children. In the following 17 years, Gilbreht gave birth to 13 children, one of which was still-born, another one died of diphtheria (warning: graphic images) at age 5. Because she was able to employ full-time help in the house (and knowing her children supervised accordingly), she was able, in between yearly pregnancies and births, to write a dissertation in psychology (with five resp. four children – the dissertation, one birth and the death of a child all fell into the year 1911) and finally earning a Ph.D. (with six children and the pregnancy that ended with a still-born child in 1915).

At first, Gilbreth worked in the field that would later become ergonomics, and brought into the work her expertise as an engineer, psychologist, housekeeper (her most „natural“ field as a woman) and mother. They wrote two books together, which however were published only under his name – a female author wasn’t regarded as an authority in science, even though she was the one with the Ph.D.

After her husband has died in 1924 – the oldest child was already 19, the youngest just two years old –, Gilbreth concentrated on working in domestic management and work psychology especially for housewives. The shared company of her husband’s she renamed as Gilbreth, Inc. and she invented several household details that facilitate housekeeping to this day – the work triangle, the foot pedal trash can, the shelves on the refrigerator door (with butter box and egg holders) and wall-switches for the light are all her doings. She also worked as a market researcher for Johnson&Johnson and Macy’s.

After having given lectures at Purdue University before, she was appointed at first a visiting professor in 1935 – the first female professor in Engineering – and, five years later, was granted full professorship in several engineering and economy departments. She gave lectures as visiting professor at several other universities and at 86 years of age, still, at MIT.

She died at 94 years old. Two of her children wrote books about life in the Gilbreth family together, which were also made into movies.

20/2017: Arletty, 15.5.1898

Arletty Harcourt

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Französische Schauspielerin, besonders bekannt für ihre Rolle der Garance in Kinder des Olymp (siehe unten). Sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wegen ihrer Beziehung zu einem deutschen Offizier angefeindet und einige Jahre nicht engagiert.

Lieblingszitat:

Wenn mein Herz auch französisch ist, mein Arsch, der ist international.

Bild: By Studio Harcourt – RMN, Public Domain

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French actress, best known for her role in Children of Paradise (see below). After World War II she was bashed for her affair with a German army officer and received no roles for several years.

Favourite quote:

Even if my heart is french, my ass is international.

19/2017: Inge Lehmann, 13.5.1888

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Inge Lehmann brauchte, wohl aufgrund äußerer und innerer Umstände, eine lange Zeit, um zu ihrer Berufung als Seismologin zu finden. Sie studierte ausgedehnt und von Phasen der beruflichen Tätigkeit unterbrochen Mathematik; die Schwierigkeiten, die einer Frau in einem männlich dominierten Umfeld begegnen, dürften nicht unerheblich zu ihren seelischen Problemen beigetragen haben, die sie vom Studium in die einträgliche und unauffällige Arbeit bei Versicherungsgesellschaften trieben.

Nachdem sie schließlich ihr Studium der Mathematik abgeschlossen hatte, arbeitete sie in der Geodäsie, wohin es sie durch die Arbeit mit dem Geodäten Nørlund verschlagen hatte.

Ihre Erkenntnis, dass der Erdkern nicht vollständig flüssig sei, sondern einen festen inneren Kern haben muss, veröffentlichte sie 1936 mit 48 Jahren in einem Artikel mit der Überschrift P‘ – denn sie war anhand des Studiums der P-Wellen auf Seismogrammen zu dieser Erkenntnis gekommen. Dies wurde recht bald von anderen Wissenschaftlern akzeptiert, fand aber erst weitere Verbreitung, nachdem die These 1971 mithilfe von Computern berechnet und bestätigt werden konnte.

Der Zweite Weltkrieg und einige persönliche Enttäuschungen führten zu einem unruhigen späteren Lebenslauf, immerhin jedoch führte dieser jedoch zur Entdeckung einer weiteren Diskontinuität, die dann auch nach Inge Lehmann benannt wurde.

Lieblingszitat:

Sie sollten wissen, mit wie vielen inkompetenten Männern ich konkurrieren musste – vergeblich.

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Inge Lehmann needed a long time, assumably due to inner and outer circumstances, to find her calling as a seismologist. Her study of math was prolinged and disrupted by times of working a job; the difficulties a woman meets in a male dominated field will  have been a negligible contribution to her mental helath issues, which drove her from her studies into a profitable and inconspicuous job at insurance companies.

After finishing her degreein math she worked in geodesy, to which she was brouht by her work with the geodesist Nørlund.

She published her finding that earth’s core is not completely liquid, but with a solid inner core, in 1936 at age 48 in an article headlined P‘ – because it was was her study of P-waves on seismograms that led her to it. Other scientists accepted it quite quickly, but it only found wider distribution after the theory was calculated and proven with the help of computers in 1971.

World War II and several personal disappointments led to a restless course of life later on, at least though it brought her to the discovery of another discontinuity which sure enough was named after Inge Lehmann.

Favourite quote:

You should know how many incompetent men I had to compete with – in vain.

18/2017: Anna Jarvis, 1.5.1864

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Über die Geschichte des Muttertages gibt es inzwischen wohl nicht mehr viel Neues zu erzählen. Anna Jarvis machte mit ihrem Einsatz für einen Feiertag zu Ehren der Mütter den Wunsch ihrer Mutter wahr, der sie in größter Loyalität und Treue ergeben war – sie selbst wurde nicht Mutter, sondern setzte ihre Energie ganz für die Sache ein. Wie inzwischen hinreichend bekannt ist, war sie bereits während ihrer eigenen Lebenszeit enttäuscht von dem, was Floristen und Grußkartenhersteller aus dem Tag machten, an dem sie Aufopferung und Hingabe der Mütter mit echter Dankbarkeit feiern wollte. Der aussagekräftigste Satz dazu:

Eine bedruckte Karte bedeutet nichts weiter, als dass du zu faul bist, der Frau zu schreiben, die mehr für dich getan hat als sonst jemand auf der Welt. Und Süßigkeiten! Du bringst eine Schachtel zu Mutter – und isst dann das meiste davon selbst. Schöne Rührseligkeit.

In diesem Sinne und aus eigenem Hintergrund: Was ist denn das Richtige am Muttertag? Vielleicht nicht nur, aufrichtig und mit eigenen Worten Danke zu sagen für das, was die Mutter – die eigene und die der gemeinsamen Kinder  – so tut; nicht nur Wertschätzung zeigen für ihre Funktion im Leben anderer. Sondern auch Danke sagen für das, worauf sie dafür eventuell verzichtet; auch sagen, was man an ihr liebt außerhalb dessen, was sie für andere tut. Was man an der Person liebt, die sie neben einer Mutter auch noch ist. Denn das geht in dem ganzen Dasein für eine Familie allzuoft verloren und verschütt und kann als geopfertes Leben schmerzvoll fehlen.

An diesem Muttertag wäre es mein Wunsch, dass Mütter gesehen werden als die vollständigen Personen, die sie waren und immer sein werden.

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There’s probably not much new to say about the history of Mother’s Day. Anna Jarvis with her effort for a holiday to honour mothers made a reality out of her own mother’s wish, to whom she was devoted loyally and faithfully – she herself never became a mother but put all her in energy into her task. As is commonly known by now, within her own lifetime she was disappointed with what florists and greeting card manufacturers turned the day into on which she wanted to celebrate mothers‘ sacrifice and abandon with genuine gratitude. The most relevant statement:

A printed card means nothing except that you are too lazy to write to the woman who has done more for you than anyone in the world. And candy! You take a box to Mother—and then eat most of it yourself. A pretty sentiment.

With that in mind and from my own heart: what is the right thing to do on Mother’s Day? Maybe not only to say Thank You, sincerely and in your own words, for what Mother – your own or the one of your children – does; not only showing appreciation for her function in other people’s lives. But saying Thank You for what she forgoes for all of that; saying what you love about her outside of what she does for others. What you love about the person she is apart from a mother. Because that gets lost far too often in all the Being there for a family and can be painfully missed as a sacrificed life.

On this Mother’s Day it is my wish for mothers to be seen as the entire persons they always were and forever will be.

WEG MIT
§218!