Schlagwort: fantasy

44/2019: Lois McMaster Bujold, 2. November 1949

Die Science-Fiction- und Fantasy-Autorin Lois McMaster Bujold hält den Rekord, den Hugo Award für den besten Roman viermal gewonnen zu haben, und zieht damit gleich mit ihrem Kollegen Robert A. Heinlein.

Besonders bekannt ist ihre inzwischen 19-teilige Reihe, die Vorkosigan-Saga, in der allein drei Bücher mit der Hugo Award ausgezeichnet wurden. Diese Science-Fiction-Saga spinnt Bujold um den kleinwüchsigen interstellaren Spion und Söldner Mike Vorkosigan. Die Romane schrieb Bujold nicht in chronologischer Reihenfolge, noch wurden sie in der Abfolge veröffentlicht, in der sie geschrieben wurden. Vielmehr schuf Bujold eine ganze Welt um die Vorgeschichte und Entwicklung des Helden, in der sie sich mit Liebe und Beziehung, aber auch der möglichen Technik und Wissenschaft einer interstellaren Zukunft in 1000 Jahren auseinandersetzt.

Der zweite Teil ihrer Fantasy-Trilogie Curse of Chalion, Paladin der Seelen, gewann neben dem vierten Hugo Award auch noch den Nebula Award und den Locus Award – diese letzteren beiden Preise gewann auch ihr Kurzroman innerhalb der Vorkosigan-Saga Die Berge der Trauer.

KW 25/2012: Octavia E. Butler, 22. Juni 1947

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Ocatvia E. Butlers Sternstunde – insofern, als diese den Beginn ihrer Karriere markierte – war es, als sie mit 12 Jahren nach Sichtung des Films Devil Girl from Mars zur Ansicht kam, dass sie Besseres schreiben könne. Und das, obwohl sie aus ärmlichen, nicht gerade bildungsnahen Verhältnissen stammte und bei ihr in der Schulzeit eine Leseschwäche diagnostiziert wurde. Mit ihren ersten Kurzgeschichten und späteren Romanzyklen begann sie auf Dauer eine ansehnliche Bibliographie zusammenzuschreiben, als die bekannteste afro-amerikanische Science-Fiction-Autorin (was an sich natürlich nicht schwer ist, wie viele davon gibt es wohl insgesamt?).

Wenn man den Inhalt von Devil Girl from Mars bei Wikipedia liest, kommt man mal wieder auf emanzipationsbedingte Kastrationsangst, was ich einen sehr guten Anlass für eine Schriftstellerkarriere finde. Dass Olivia E. Butler daraufhin Sci-Fi-Romane schrieb, die zumeist aus Perspektive ethnischer Minderheiten Gender, Geschlecht und Sexualität zum Thema hatten, lässt darauf schließen, dass der Film nur die literarische Beschäftigung mit den Themen getriggert hat, die in ihrem Leben eine Rolle spielten.

Ich habe noch nichts von ihr gelesen, aber angesichts ihrer Themen und des Lobes, das sie erhielt, bin ich jetzt durchaus interessiert – gute Fantasy und Science Fiction ist schließlich dünn genug gesät. Von Frauen für Frauen noch viel dünner.

Es gibt eine Olivia E. Butler Home Page, eine Kurzbiografie mit Beurteilung ihres Gesamtwerkes (auf Englisch) kann man bei bookrags lesen.

Bild: By Nikolas Coukouma – This is the first time this version of the photo has been released by Nikolas Coukouma., CC BY-SA 2.5

red sonja

richard fleischer, USA 1985
da war doch noch was vor weihnachten… zwischen weihnachtsfeier des arbeitgebers und putz-überstunden vor den feiertagen durfte ich diesen kleinen sonntagnachmittagsfilm geniessen (allerdings nicht sonntag nachmittag).

so ein schwert- und lederschurz-film mit einer rot gefärbten busen-prominenz könnte ja ziemlich mau werden und anlass zum augenverdrehen bieten. das hatte ich jedenfalls erwartet, in der weiblichen version des CONAN-klassikers.

stattdessen hatte ich ganz ungetrübten spaß an voll durchdesignten kostümen und settings, herzergreifenden matte paintings und den gemütlich-eingetretenen, belanglosen pfaden, die das drehbuch ging. ja, dies ist kein meisterwerk, aber ein märchenfilm für erwachsene, und die frauenrolle, verkörpert von der ikonischen brigitte nielsen, ist mitnichten ein schablönchen für D’n’D-fixierte spanner. unsere heldin ist eine kriegerin aus fleisch und blut, nicht wengier leicht bekleidet als ihr männlicher gegenpart conan – äh, entschuldigung, kalidor (aber beide haben ja auch was herzuzeigen) und von jeder zickigkeit oder prätentiösität befreit. ihre gegnerin – ebenfalls weiblich – hat ihr das unangenehmste angedeihen lassen, was sich eine frau für eine andere frau ausdenken kann: sie hat sie durch ihre soldaten vergewaltigen lassen – dennoch ist red sonja keine frustrierte männerhasserin mit schwanz-ab-mentalität.

nein, diese titelheldin gefällt mir durch und durch. es war eine erleichterung und eine freude zu sehen, dass eine leading lady so ganz ohne die üblichen klischees diesen fantasy-film beherrschen kann. und dass sie gegen arnie um die chance auf eine romanze im schwertkampf antritt, den sie – wie ein nebencharakter bemerkt – gar nicht gewinnen will, aber dennoch bis zur erschöpfung ausficht, das ist lustig und rührend zugleich, ohne herablassend zu wirken.

kurz: ich habe mich ganz und gar nicht geärgert, sondern habe ab der hälfte immer wieder betont, wie sehr ich den film mag.

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