Schlagwort: Königin

Hatschepsut

ca. 1495 – 14. Januar 1457 v. Chr.

Hatschepsut war – wie bei den Regierenden des Alten Ägypten üblich – Halbschwester und Ehefrau des Pharaos Thutmosis II.; beide waren Kinder des Thutmosis I., doch Thutmosis II. wurde von ihm mit einer Nebenfrau gezeugt, während Hatschepsut Tochter der ersten Ehefrau Ahmose war (Thutmosis I. hatte tatsächlich nur durch die Eheschließung mit ihr, einer Tochter eines Pharaos, die Legitimation als Herrscher erhalten). Hatschepsut jedoch berief sich auch auf eine göttliche Herkunft ähnlich der griechischen Halbgötter, nämlich dass Amun-Re in Gestalt des Thutmosis I. zu ihrer Mutter gekommen sei und sie gezeugt habe. Thutmosis II. starb jung, im Jahr 1479 v. Chr. mit 20bis 30 Jahren. Der gemeinsame Sohn Thutmosis III. war zu diesem Zeitpunkt noch ein Kind, die Forschung ist sich nicht einig, ob etwa 3 bis 4 Jahre oder bereits 7 Jahre alt. Hatschepsut nahm daher für ihn den Pharaonenthron ein und regierte 21 oder 22 Jahre erfolgreich. 1457 v. Chr. starb sie mit etwa 35 Jahren eines natürlichen Todes (mögliche Ursachen könnten Krebs oder Diabetes gewesen sein).

Die Erinnerungen an Hatschepsut als Pharao – ihre Namenskartusche auf Reliefs und Statuen – wurden irgendwann in der Folgezeit zu großen Teilen zerstört; ihr Sohn war zunächst im Verdacht, ihm wurde ein Groll gegen seine Stiefmutter unterstellt, weil sie so lange statt seiner geherrscht habe. Da die Zerstörungen inzwischen aber genauer datiert werden konnten und jüngeren Datums sind, wird derzeit angenommen, dass ein späterer Regent die Erinnerung an eine weibliche Pharao, noch dazu mit derartigen Errungschaften, wie sie Hatschepsut zu verzeichnen hat, nicht ertragen konnte. (Dieses Phänomen nennt sich Damnatio memoriae, wie ich just lerne.)

Auf dem Zeitstrahl der Frauen in der Wissenschaft hat Hatschepsut einen Platz als erste Initiatiorin einer botanischen Expedition. In ihrem neunten Regierungsjahr entsandte sie ihren Schatzmeister mit Gefolgschaft nach Punt – einem an Boden- und pflanzlichen Schätzen reichen Land, von dem heute nicht sicher ist, wo es genau lag. Wahrscheinlich östlich von Ägypten am Meer, die heutigen Erkenntnisse über die Einwohner Punts beschränken sich darauf, dass sie nach ihren Frisuren und Kleidern zu urteilen in drei Bevölkerungsgruppen geteilt waren und in Pfahlbauten lebten. Hatschepsuts Expeditionsgruppe kehrte vor allem mit Myrrhe, Zedern, Weihrauch und Ebenholz nach Ägypten zurück; an der Wand einer Pfeilerhalle in Hatschepsuts Totentempel ist die Expedition raumgreifend dargestellt.

Auf diesem Relief ist auch Ati, die Königin des Landes Punt dargestellt, deren Körperform auf den Bildern, so die englische Wikipedia, „verhältnismäßig groß und großzügig proportioniert, mit großen Brüsten und Speckrollen am Körper“ ist. Aufgrund dieser Bilder wird von manchen angenommen, dass sie eine Steatopygie hatte. Nun ist schon der deutsche Begriff dafür, „Fettsteiß“, unschön, die Annahme, dass es sich um etwas pathologisches oder abnormes handelt, noch mehr. Interessant bei der Suche nach einem Bild der afrikanischen Königin fand ich bei academia.edu die Synopsis einer Arbeit, die Ati „ent-hottentottisieren“ möchte. Außerdem auch noch einen Blogbeitrag, der die Lage Punts etwas enger einzugrenzen behauptet.

09/2018

2. September 1838: Lili’uokalani

Die erste, einzige und letzte Königin Hawai’is wurde unter dem Namen Lili’u Loloku Walania Kamaka’eha geboren. Ihr Name bezieht sich wie alle hawaiianischen Namen auf ein Ereignis, das bei ihrer Geburt stattfand: Da die damalige Königin von Hawai’i, Kīna’u, zur Zeit der Geburt eine Augeninfektion hatte, wurde das Kind von ihr Brennen (Lili’u) Tränend (Loloku) brennender Schmerz (Walania) wunde Augen (Kamaka’eha) genannt. Wie ebenfalls in der hawaiianischen Kultur üblich, wurde die Tochter des Chief und Patriarchen des Hauses Kalākaua und seiner Frau direkt nach der Geburt von Freunden ihrer Eltern adoptiert, nämlich dem Chief Abner Pākī und Laura Kōnia, einer Verwandten des regierenden Königs Kamehameha III. ‚Ohana, das hawaiianische Wort für Familie, umschließt nicht nur die leiblichen Verwandten, sondern auch Wahlverwandtschaft und Adoptivfamilie; durch ausgeprägte Austauschen von Kindern, hana’i, schon im Säuglingsalter entstanden so enge Bindungen auch zwischen genetisch nicht verwandten Familien.

Während ihrer Schulzeit lebte sie im Haus des hawaiianischen Königs Kamehameha IV und dessen Frau. Sie war mit 19 Jahren für einige Zeit verlobt mit dem späteren, vom hawaiianischen Adel gewählten König Lunalilo, löste diese Verlobung jedoch wieder und heiratete mit 24 Jahren einen kroatischstämmigen Amerikaner. Ihr ehemaliger Verlobter Lunalilo starb bereits ein Jahr nach seiner Thronbesteigung und Lili’us Bruder Kalākaua wurde als sein Nachfolger bestimmt. Als dieser 19 Jahre später starb, wurde Lili’u mit 53 Jahren wiederum durch Erbrecht Königin von Hawai’i. Zu diesem Zeitpunk wählte sie den offiziellen Namen Lli’uokalani, „brennender Schmerz der königlichen Familie“.

Schon lange Zeit vor ihrer Regentschaft hatten sich die auf Hawai’i lebenden amerikanischen Besitzer von Bananenplantagen in die Politik des Inselstaates eingemischt, im wirtschaftlichen Interesse ihres Heimatlandes. Unter anderem Sanford Dole*, ein Jurist und Politiker ohne hawaiianische Wurzeln (er stammte von amerikanischen Missionaren ab), hatte 1887 mit der Unterstützung einer rein kaukasischen Militäreinheit auf Hawai’i, den Honolulu Rifles, einen Umsturz der hawaiianischen Monarchie herbeigeführt. Dieser Putsch endete damit, dass Kalākaua unter dem Druck angedeuteter Bedrohungen auf sein Leben eine Konstitution unterzeichnete, die die indigene Bevölkerung massiv benachteiligte: Die politische Macht des hawaiianischen Königshauses wurde zugunsten des Kabinetts eingeschränkt, Wahlrecht hatten nur noch Männer, die des Lesens mächtig waren – also auch dies hauptsächlich die Nachfahren der kaukasischen Einwanderer – oder war an ein Mindestmaß an Wohlhaben und Einkommen geknüpft, was die Ureinwohner zum größten Teil von politischer Teilhabe ausschloss. Diese kolonialistisch wirkende Verfassung wird die Bayonet Constitution genannt, da sie unter Waffengewalt eingerichtet wurde.

Lili’uokalani versuchte in ihrer zweijährigen Amstzeit, der ursprünglichen hawaiianischen Monarchie – und der  indigenen Bevölkerung – wieder mehr Macht und Mitbestimmung zu verschaffen. Als sie schließlich 1893 mit einer neuen Verfassung die Politik des Landes wieder in die Hände der Ureinwohner bringen wollte, gründeten die amerikanischen Plantagenbesitzer, unter ihnen Dole, das „Komitee für öffentliche Sicherheit“, auf dessen Betreiben hin US-Marines auf Hawai’i landeten und die Königin unter Hausarrest stellten. Im Folgejahr riefen die US-Besatzer die Republik Hawai’i aus, mit Dole als Präsident; nachdem 1895 einige indigene Royalisten eine Rebellion versucht hatten und inhaftiert worden waren, dankte Lili’uokalani zugunsten deren Freilassung offiziell ab. Es war ihr erlaubt, für die Sache ihres Landes und ihres Volkes vor dem US-Senat zu sprechen, jedoch ohne Erfolg. Im Zuge des Spanisch-Amerikanischen Krieges wurde Hawai’i wegen seiner strategischen Lage von den USA als „Hawai’i-Territorium“ annektiert.

Für die verbleibenden 19 Jahre ihres Lebens erhielt Lili’uokalani eine Rente und lebte im Haus ihres Schwiegervaters auf Honolulu, wo sie 79jährig an einem Schlaganfall verstarb.

Lili’uokalanai komponierte über 100 Lieder, das bekannteste davon: Aloah `Oe

*Die Dole Food Company verkauft heute noch immer Bananen.

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10. September 1922: Yma Sumac

Als Zolia Augusta Emperatriz Chavarri del Castillo geboren, gab sich die peruanische Folkloresängerin den Quechua-Künstlernamen Yma Sumac (ima sumaq: wie schön). Ihre Stimme umfasste an die fünf Oktaven (normales Register professioneller Sänger*innen: drei Oktaven), vom Bariton bis ins hohe Pfeifenregister. Sie begann ihre Karriere mit 20 Jahren im peruanischen Radio. Im gleichen Jahr, 1942, heiratete sie Moisés Vivanco, mit welchem sie und ihr Cousin die Folkloregruppe Imma Sumack and the Conjunto Folklorico Peruano gründeten. Vier Jahre später ging das Trio nach New York, konnte dort jedoch zunächst keine nennenswerten Erfolge verbuchen. 1949 gebar sie einen Sohn und ein Jahr später erhielt sie schließlich, unter dem letztgültigen Künstlernamen Yma Sumac, einen Plattenvertrag bei Capitol Records. Dort nahm mit dem Album Voice of the Xtabay ihre Karriere Fahrt auf, sie gab zahlreiche Konzerte in London und Paris und absolvierte weltweite Tourneen.

1955 wurde sie amerikanische Staatsbürgerin. Sie betätigte sich auch als Schauspielern, unter anderem 1957 im Film Das Geheimnis der Inkas neben Charlton Heston, nachdem sie sich als Star in der Musikszene etabliert hatte. Ihre Ehe zu Vivanco wurde geschieden, neu geschlossen und wieder geschieden, zwischendurch gingen die beiden mit einer gemeinsamen Band auf fünfjährige Welttournee.

Sumac blieb für den Rest ihres Lebens musikalisch aktiv, ihre umfangreiche Stimme und die markant folkloristischen Stücke finden sich auch heute noch regelmäßig in der Popkultur. 83jährig erhielt sie den Orden del Sol vom peruanischen Staat. 2008 starb sie 85jährig in Los Angeles.

 

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15. September 1977: Chimamanda Ngozi Adichie

Adichie wurde als fünftes von sechs Kindern eines nigerianischen Mathematikprofessors und der ersten weiblichen Registratorin an der Universität von Nigeria geboren. Sie begann ein Medizin- und Pharmaziestudium in Nsukka, an der Universität ihrer Eltern, arbeitete zu dieser Zeit aber bereits als Redakteurin eines Magazins. Mit 19 Jahren ging sie für das Studium der Kommunikations- und Politikwissenschaften in die USA, zunächst in Philadelphia, später in Willimantic, Connecticut, wo sie ihrer Schwester näher war, die in Coventry als Ärztin arbeitete.

Als Afrikanerin in Afrika aufgewachsen, war es ihr fremd, aufgrund ihrer Hautfarbe anders behandelt und beurteilt zu werden. Diese Erfahrung machte sie nun in den USA, wo z. B. ihre Zimmergenossin im Wohnheim sich wunderte, wie gut Adichie Englisch sprach und dass sie keine afrikanische Volksmusik hörte. Nachdem Adichie einen Master-Abschluss in Kreativem Schreiben gemacht hatte, begann sie zu schreiben und unter anderem diese Erfahrungen darin zu verarbeiten.

Seit 2002 hat Adichie mehrere Romane, Kurzgeschichten und Essays geschrieben und unzählige Nominierungen und Preise erhalten. Bekannt wurde sie einerseits mit ihrem TEDTalk „The danger of a single story (englischer YouTube-Clip), worin sie über die Gefahr spricht, andere Menschen und Kulturen nur über den einen Aspekt ihrer Geschichte zu verstehen, sich nur aufgrund dieses Aspekts sich ein Bild vom ganzen Menschen oder der ganzen Kultur zu machen. Sie parallelisiert ihre eigene Erfahrung mit der Wahrnehmung des afrikanischen Kontinents in der restlichen Welt: Ihre Familie hatte einen Pagen, von dem sie in ihrer Kindheit nur wusste, dass er und seine Familie arm waren. Das war das Bild, das sie sich von ihnen machte; als ihre Familie einmal den Pagen und seine Familie in dessen Heimat besuchten, war sie daher überrascht festzustellen, dass die Familie Körbe flocht – also etwas herstellte, nicht „nur“ arm, also passiv und arm war. Ebenso ergeht es dem afrikanischen Kontinent und Afrikanern in der Wahrnehmung der restlichen Welt: Der Gedanke an Afrika ist so eng verbunden mit den Bildern von hungernden Menschen, dass es oftmals für Überraschung sorgt, wenn sich herausstellt, dass Menschen in Afrika nicht alle arm sind – und die, die es sind, nicht nur arm sind –, sondern auch eine moderne Kultur pflegen und auch den Kulturen anderer Länder folgen können.

Ein anderer TEDTalk von ihr ist „Why we should all be feminists“ (englischer YouTube-Clip), in dem sie über ihre Erfahrung speziell als afrikanische Feministin spricht.

Adichie lebt in Nigeria und den Vereinigten Staaten, wo sie Kreatives Schreiben unterrichtet. Sie ist verheiratet und hat eine Tochter, und hält Ehrendoktortitel an zwei Universitäten.

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21. September 1902: Toyen

Die tschechische surrealistische Künstlerin studierte zunächst bis 1920 in Prag und ging dann nach Paris, wo sie mit Jindrich Štyrsky einen Vorläufer der Informel-Stilrichtung schuf, den Artifizialismus. Sie zeichnete und malte oft erotische Motive; nachdem sie André Breton und den Surrealismus kennenlernte, gründete sie mit anderen tschechischen Künstlern die Tschechische Surrealisten Gruppe.

Während des Zweiten Weltkrieges galt ihre Kunst als „entartet“ und sie lebte im Untergrund, wobei sie ihrem jüdischen Partner auch Unterschlupf gewährte. Die beiden gingen 1947 gemeinsam nach Paris. Dort lebte sie bis 1980.

Toyen wurde als Frau geboren, würde sich heute jedoch wahrscheinlich als non-binär (enby) identifizieren, da sie sich nicht in binäre Genderrollen einfügte und sich auch mit männlichen Pronomen ansprechen ließ.

Toyen Google-Ergebnisse

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25. September 1799: Luisa Cáceres de Arismendi

Die venezolanische Volksheldin wurde als Tochter eines kanarisch-stämmigen Intellektuellen in Caracas geboren. Während ihrer Kindheit usurpierte Napoleon Spanien und setzte seinen Bruder als König ein. Das spanische Volk im Land und in den Kolonien rebellierte; in Venezuela sahen die Kolonisten die Schwächung des Heimatstaats als Chance, ihre Unabhängigkeit zu erringen.

In den folgenden Kämpfen um die Herrschaft in Venezuela geriet die Familie Cáceres in die Kriegswirren. Ihr Vater wurde von Royalisten ermordet, ihr Bruderschloss sich einer Befreiungsaktion inhafterter Freiheitskämpfer an, wurde festgenommen und exekutiert. General Juan Arismendi, einer der Führer der republikanischen Revolution, verliebte sich (39jährig) in die 15jährige und bot ihrer verbleibenden Familie Unterkunft und Verpflegung auf der Isla Margarita. Dort heirateten die beiden schließlich. Juan Arismendi wurde als vorläufiger Gouverneur der Isla Margarita eingesetzt, musste jedoch vor den spanischen Truppen in die Berge fliehen. Daraufhin wurde Luisa mit 16 Jahren inhaftiert, um ihren Mann aus seinem Versteck zu locken oder die zur Preisgabe seines Aufenthaltsortes zu zwingen.

Die junge Schwangere wurde unter übelsten Bedingungen gefangengehalten und misshandelt. Sie lag in einer dunklen Zelle bei schlechter Ernährung und bewegte sich möglichst wenig, um ihre Kerkerwärter nicht auf sich aufmerksam zu machen. Ein Priester erbarmte sich ihrer schließlich und brachte ihr Licht und bessere Nahrung. Mit 17 Jahren brachte sie in der Gefangenschaft ein Kind zur Welt, dass aufgrund ihrer schlechten Lage während der Schwangerschaft kurz nach der Geburt verstarb. Nichtsdestotrotz blieb Luisa standhafte venezolanische Freiheitskämpferin und verriet nicht, wo sich ihr Mann aufhielt.

Sie wurde nacheinander in zwei andere Gefängnisse verlegt, blieb jedoch über diese ganze Zeit abgeschnitten von ihrer Familie. Als die republikanische Armee schließlich die Oberhand in Venezuela gewann, ließen ihre spanischen Geiselnehmer sie nach Cadiz in Spanien senden. Auf der Seereise dorthin erlitt sie Schiffbruch und strandete auf den Azoren; Anfang des Jahres 1817 erreichte sie endlich Cadiz und wurde dem dortigen andalusischen General vorgeführt. Dieser stimmte den Bestimmungen seiner südamerikanischen Kollegen nicht zu und setzte Luisa nur unter Hausarrest, mit einer Pension und unter der Obhut eines Arztes und dessen Frau. Sie blieb dort etwas mehr als ein Jahr, während dessen sie sich weigerte, ein Dokument zu unterzeichnen, in dem sie ihre Loyalität gegenüber dem spanischen König erklären sollte.

1818 gelang ihr mit Hilfe zweier Freunde die Flucht über den Atlantik. So kam sie schließlich 1819 über Philadelphia wieder auf die Isla Margarita und wurde mit ihrem Mann wiedervereint. Sie lebte den Rest ihres Lebens in Caracas und bekam noch elf Kinder. Als Nationalheldin gefeiert, findet sich ihr Abbild seit 2008 auf dem 20-Bs-F-Schein.

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30. September 1890: Higashiyama Chieko

Die japanische Schauspielerin möchte ich erwähnen, weil sie eine Hauptrolle im bekanntesten Film des japanischen Regisseurs Yasujirō Ozu spielt: Die Reise nach Tokyo. Die japanische Filmkultur ist noch voller Wunder und Juwelen.

KW 8/2016: Elisabeth von Luxemburg, 28. Februar* 1409, und Helene Kottanerin, um 1400

Elisabeth von Luxemburg

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Elisabeth von Luxemburg wurde 1422 13jährig mit dem 25 Jahre alten Thronanwärter Albrecht V. verheiratet (verlobt waren sie bereits seit ihrem 2. Lebensjahr). Nach den ersten zehn Jahren Ehe bekam sie ihr erstes von vier Kindern; fünf Jahre später wurde ihr Gemahl durch den Tod seines Vaters römisch-deutscher König sowie König von Ungarn, Kroatien und Böhmen. Elisabeth war im fünften Monat mit dem vierten Kind schwanger, als er 1439 während eines Feldzuges gegen die in Ungarn einfallenden Türken an der Ruhr verstarb. Entgegen dem politischen Drängen des Adels, den 15jährigen polnischen König Wladislaw III. zu heiraten – weil ein männlicher König gleich welchen Alters und Charakters für das Land im Krieg gegen die Türken „sicherer“ sei –, ergriff sie selbst die Regentschaft, um so bald als möglich ihren Sohn Ladislaus Postumus zum König zu machen. Bevor der Adel Wladislaw per Königswahl vor ihren Sohn setzen konnte, bemächtigte sich Elisabeth der Stephanskrone, die als heilig betrachtet wurde und deren Besitz den König von Ungarn legitimierte. Hierfür sandte sie ihre Kammerfrau Helene Kottannerin in die Plintenburg, aus der die Kottannerin die Insignie erfolgreich entführte und mit einer Schlittenfahrt über die gefrorene Donau (es war Februar) zu ihrer Königin brachte. Die Kottannerin schrieb darüber später in ihren Memoiren „Denkwürdigkeiten“. Elisabeth krönte ihren Sohn zum König von Ungarn, Kroatien und Böhmen und behielt die Stephanskrone auch, nachdem sie sie eigentlich hatte zurückgeben sollen, durch einen Betrug in ihrem Besitz.

In dem Bürgerkrieg, der anschließend zwischen ihr und Wladislaw entbrannte – dieser hatte sich mit einer anderen Krone aus dem Schrein des heiligen Stephan ebenfalls krönen lassen –, mangelte es ihr wohl an Geld und schlußendlich auch an Verbündeten, an politischer Entschlossenheit und Intelligenz jedoch nicht im Geringsten, was die Unterstellung des Adels an einen weiblichen Regenten gewesen war.
Nach zwei Jahren Krieg ließen sich die Parteien auf eine Vermittlung ein zugunsten des Volkes und der militärischen Geschlossenheit gegen die immer noch bedrohlichen Türken. Kurz nach der Einigung starb Elisabeth plötzlich und unerwartet, was zu dem Verdacht führte, Wladislaw habe sie vergiftet. Der Sohn, für dessen Thronfolge sie gekämpft hatte, war zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt.
Wladislaw wurde dadurch zunächst als König unangefochten legitimiert; als er drei Jahre später 1445 in der Schlacht von Varna fiel, wurde Ladislaus mit 5 Jahren ebenso unangefochten König aller Länder, über die sein Vater geherrscht hatte. Er starb noch vor seinem 18. Geburtstag, wahrscheinlich an Leukämie oder der Beulenpest.

* Beim Aufräumen/Aufpolieren für die Facebook-Erinnerungen ist nun deutlich geworden, dass das Datum ihrer Geburt, das ich angegeben habe (28. Februar) wohl auf falschen Quellen beruht und ihr eigentliches Geburtsdatum der 7. Oktober 1409 ist. Wieder was gelernt.

Bild: By Anonymous, Public Domain

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Von 180 (Wikipedia) relevanten Persönlichkeiten vor dem 19. Jahrhundert sind diese 11 (inklusive Elisabeth von Luxemburg) Frauen:
28.2.1261 Margrete Aleksandersdotter
24.2.1535 Éléonore de Roye
26.2.1644 Elisabeth Lemmerhirt
25.2.1726 Wilhelmine von Hessen-Kassel
22.2.1760 Sophie von Sachsen-Hildburghausen
23.2.1762 Johanna Antoni
23.2.1766 Caroline von Humboldt
24.2.1773 Charlotte Kanitz
28.2.1775 Sophie Tieck
23.2.1800 Adelheid von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym

KW 7/2016: Maria I. von England, 18. Februar 1516

Mary I von England

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Der Versuch einer Zusammenfassung von Marias Biografie an dieser Stelle wäre Wahnwitz und unsinnig. Deshalb bitte ich Interessierte, sich den ausführlichen Text auf Wikipedia vorzunehmen, und reduziere hier auf das Allerrelevanteste: Maria I. war die erste regierende Königin aus eigenem Recht auf dem englischen Thron – und das, nachdem ihr Vater, dessen Herrschaft allein aus privaten Gründen (die sich hauptsächlich in seiner Hose befanden) extrem turbulent und für das Land verwirrend und schädlich war, sie zum Bastard hatte erklären lassen und sie von ihrem Halbbruder von der Thronfolge ausgeschlossen worden war. Dass sie je nach Konfession als „Maria die Katholische“ oder „Maria die Blutige“ bezeichnet wurde, liegt weniger an ihren eigenen Charakterschwächen als an den Wirrungen, in die England durch ihren Vater gestürzt wurde und daran, dass sie in jungen Jahren gezwungen wurde, ihren eigenen Glauben, in dem sie erzogen wurde, zu verraten. Ihre Regentschaft war nicht sehr glücklich, aber auch nicht sonderlich unglücklich, gemessen an den globalen politischen Umständen.

Bild: By Master John (floruit 1544-1545) – Scanned from the book The National Portrait Gallery History of the Kings and Queens of England by David Williamson, ISBN 1855142287., Public Domain

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Von 189 (Wikipedia) relevanten Persönlichkeiten vor dem 19. Jahrhundert sind diese 6 (inklusive Maria I.von England) Frauen:
21.2.1397 Isabel de Portugal
16.2.1665 Anne (Großbritannien)
19.2.1731 Catharina Elisabeth Goethe
19.2.1779 Mademoiselle Mars
15.2.1786 Maria Pawlowna

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