Monat: Juni 2012

R.I.P. Nora Ephron, 26. Juni 2012

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Nora Ephron, die Drehbuchautorin von Silkwood, When Harry met Sally… und Sleepless in Seattle, ist tot. Man kann über ihre letzten Filme sagen was man will: Mit Harry und Sally hat sie die ultimative RomCom geschrieben, nach der alle anderen eigentlich nur noch Sequels irgendeiner Form sein konnten. Die RomCom, die sich sogar Männer gerne immer wieder ansehen.
Da sie an den Folgen einer langen, schweren Krankheit gestorben ist, glaube ich, meinen Mini-Nachruf mit einem meiner Lieblingszitate aus Harry und Sally beenden zu dürfen:
Nora, you’ll never have to be out there again.

esmas geheimnis, 26.06. im kölner weisshaus-kino

morgen läuft im rahmen der kampagne „Einfach spenden. Doppelt helfen!“ der film esmas geheimnis im kölner weisshaus-kino.
die spenden kommen dem verein frauen gegen gewalt e.v. zugute, also bitte zahlreich erscheinen!
im film wird die geschichte einer mutter und ihrer tochter behandelt, die mit der tatsache leben müssen, dass die tochter bei einer vergewaltigung während des bosnienkrieges gezeugt wurde. die kinder, die aus den vergewaltigungen während der balkankrise hervorgingen, sind nun zwischen 21 und 13 jahre alt.

KW 26/2012: Ceán Chaffin, 26. Juni 1957

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Dies ist mal wieder ein „Hinter jedem großen Mann“-Eintrag. Ceán Chaffin ist nämlich die Frau, die hinter David Fincher steht, nicht im Sozialen, sondern viel wichtiger: als Produzentin. Das bedeutet, sie ist diejenige, die sich mit dem ganzen pekuniären, organisatorischen Scheiß herumschlägt, damit der Regisseur seine künstlerische Idee umsetzen kann.Wer es mal als Auteur versucht hat, weiß, wie wertvoll diese Person für selbst das kleinste Filmprojekt sein kann. „I’ll take care of it.“ („Ich kümmer‘ mich drum.“) dürfte der Satz ihres Lebens sein.

Auf Chaffins Liste stehen die folgenden Finchers:
The Game
Fight Club
Panic Room
Zodiac
The Curious Case of Benjamin Button
The Social Network
The Girl with the Dragon Tattoo

Gone Girl
und die großartige Netflix-Serie Mindhunter

Vor der Zusammenarbeit mit Fincher war sie unter anderem Produzentin für eines der erinnerungswürdigsten Videos von Michael Jackson (mir jedenfalls ist dieses besonders in Erinnerung geblieben): Scream.

Kennengelernt haben sich die beiden in Japan, beim Dreh zu diesem Blade Runner-basierten Werbespot für Coca Cola:

https://youtu.be/rOT24fOKKig

KW 25/2012: Octavia E. Butler, 22. Juni 1947

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Ocatvia E. Butlers Sternstunde – insofern, als diese den Beginn ihrer Karriere markierte – war es, als sie mit 12 Jahren nach Sichtung des Films Devil Girl from Mars zur Ansicht kam, dass sie Besseres schreiben könne. Und das, obwohl sie aus ärmlichen, nicht gerade bildungsnahen Verhältnissen stammte und bei ihr in der Schulzeit eine Leseschwäche diagnostiziert wurde. Mit ihren ersten Kurzgeschichten und späteren Romanzyklen begann sie auf Dauer eine ansehnliche Bibliographie zusammenzuschreiben, als die bekannteste afro-amerikanische Science-Fiction-Autorin (was an sich natürlich nicht schwer ist, wie viele davon gibt es wohl insgesamt?).

Wenn man den Inhalt von Devil Girl from Mars bei Wikipedia liest, kommt man mal wieder auf emanzipationsbedingte Kastrationsangst, was ich einen sehr guten Anlass für eine Schriftstellerkarriere finde. Dass Olivia E. Butler daraufhin Sci-Fi-Romane schrieb, die zumeist aus Perspektive ethnischer Minderheiten Gender, Geschlecht und Sexualität zum Thema hatten, lässt darauf schließen, dass der Film nur die literarische Beschäftigung mit den Themen getriggert hat, die in ihrem Leben eine Rolle spielten.

Ich habe noch nichts von ihr gelesen, aber angesichts ihrer Themen und des Lobes, das sie erhielt, bin ich jetzt durchaus interessiert – gute Fantasy und Science Fiction ist schließlich dünn genug gesät. Von Frauen für Frauen noch viel dünner.

Es gibt eine Olivia E. Butler Home Page, eine Kurzbiografie mit Beurteilung ihres Gesamtwerkes (auf Englisch) kann man bei bookrags lesen.

Bild: By Nikolas Coukouma – This is the first time this version of the photo has been released by Nikolas Coukouma., CC BY-SA 2.5

zinda laash / da khwar lasme spogmay

im vor-urlaubs-heckmeck, em-trubel und jetzigem urlaubs-laissez-faire sind mir die ausstehenden einträge zur filmischen weltreise etwas entglitten. jetzt habe ich nur noch vage erinnerungen an das, was mir bei der sichtung durch den kopf ging… nun denn, die sache will’s.
kwaja sarfraz, pakistan 1967
selbstverständlich sind auch in der pakistanischen umsetzung von bram stokers dracula die frauen die vornehmlichen opfer des vampirs (interessant finde ich, dass das christlich-abendländische prinzip des gott-entsagens, das allen vampirgeschichten diesseits des urals zugrunde liegt, in pakistan – einem islamischen land, abgespalten von einem vornehmlich hinduistischen land – der vampirismus ein ergebnis der wissenschaft ist… aber das steht auf einem anderen blatt).
auch abgesehen davon bietet der film keine überraschungen, was frauen angeht – wenn man sich mit der kultur ein bisschen über den üblichen schleier-jungfrauenehe-unterwerfungs-tellerrand hinaus auseinandergesetzt hat. will sagen: eheleute und familien in pakistan sind nach diesem filmischen beispiel jedenfalls kaum von europäisch-christlichen zu unterscheiden. am stärksten vielleicht in ihrer tendenz, ihre freizeit und gesprächspausen mit gesangs- und tanzeinlagen zu füllen.
was mich zu der einen sache bringt, die ich tatsächlich bemerkenswert fand: die drei nymphomanen aus dem original sind in der pakistanischen umsetzung ersetzt durch die assistentin des vampirischen professors; in dieser funktion soll sie auch den pakistanischen jonathan harker verführen. sie tut dies mit einem teilweise deutlich provokativen tanz. das ist an sich noch keine große sache. was so schön daran ist: diese vampirin ist nach unseren von hollywood verzerrten körperbildern eigentlich mindestens zwei nummern zu üppig für diese bewegungen. da dies der erste pakistanische film war und die weiteren weiblichen opfer weder durch besondere fülle noch besondere verführungskünste auffallen, maß ich dem noch keine besondere bedeutung zu, außer eine gewisse vergnügtheit zu empfinden.
shenaz begum, pakistan 1997
und dann kam der katzenfrauen-rape&revenge-horror. mit einer frau als regisseurin und „haupt“darstellerin in personalunion. der film hat alles, was bollywood bietet und mehr. nein, ich habe nicht alles (eher: fast nichts) verstanden. nein, ein fest für die sinne war es nicht. nein, ich habe die 110 minuten nicht genossen. und nein, ich habe in diesem film nichts über die möglichkeit einer emanzipation gelernt. aber jedesmal, wenn eine frau auftrat, als katzenfrau oder mit der nächsten gesang- und tanzeinlage, waren es frauen mit kleidergröße 44+. oftmals fühlte ich mich an hairspray erinnert – sowohl im ausstattungsstil wie in der situation, dass sich ein „pummelchen“ so körperlich unbefangen, erotisch, frei und vergnügt bewegt. der ganze rest drumrum ist dann eigentlich egal: ich würde diesen film allen freundinnen ans herz legen, weil er zumindest während seiner dauer eine enthebung des ewigen dürren perfektionswahns mit sich bringt. der film bietet eine schlüssellochperspektive auf die berühmte welt ohne männer: lauter dicke, zufriedene frauen. so hat er sich einen platz in meinem herzen ergattert – einen kuschelig-plüschigen, mit herzkissen und pralinen-etagere ausgestatteten nischenplatz.
achso: mein mann hat natürlich auch ausführlich(er) über die beiden filme geschrieben.

KW 24/2012: zwei Künstlerinnen

Anni Albers, Textildesignerin/Weberin, 12. Juni 1899
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Es gibt eine Albers Foundation, einen Eintrag bei FemBio und auf der Bauhaus-Seite (Anni Albers, fotografiert von Lucia Moholy).

Google-Ergebnisse für Anni Albers Textile

Ilse Schüle, Typografin, 17. Juni 1903
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Ilse Schüle entwarf die Schrift Rhapsodie:

Google-Ergebnisse für Ilse Schüle Rhapsodie

Ich hatte noch nie eine Typografin im Kalender… Einige Informationen zur Schrift findet man auf Fraktur.de. Wenn man „Ilse Schüle Rhapsodie“ googlet, findet man unheimlich viele Bilder von wunderschönen bis irrwitzigen Schriften.

tarkan viking kani

mehmet aslan, türkei 1971
wir haben es in diesem türkischen film aus den 1970er jahren mit sage und schreibe drei (in zahlen: 3) starken frauen zu tun! da sage noch einer was von rückständigkeit!
natürlich dreht sich die handlung nichtsdestotrotz um die männer, aber immerhin – vielleicht ist es dem „historischen“ setting geschuldet, dass in diesem film frauen kriegerisch, willenstark und gewieft auftreten dürfen, sozusagen als mittelalterliche exotinnen.
yonca ist die tochter von attila dem hunnenkönig, die in begleitung von tarkan durch die lande zieht. sie darf als sinnbild der wilden hunnen-frau auf gleicher ebene mit den hunnenmännern agieren. ursula ist die tochter des verratenen wikingerkönigs gero, die als sinnbild der ebenso wilden wikinger gemeinsam mit tarkan rache am hinterlistigen wikinger toro rache üben darf. und lotus ist die tochter des kaisers von china (ernsthaft!), die als exotischste exotin lehrt, dass ein mann immer vorsichtig sein sollte, wenn eine schöne frau aggressiv auf ein bettgeplänkel hinarbeitet.
insgesamt sehen wir: die stärke und qualität eines mannes wird vor allem durch seine tochter attestiert.
achja: eine ganze militärische abteilung an hun-türkischen frauenkriegern gibt es auch, die „jede den wert von 10 männern hat“, wie es einer behauptet. die gibt’s aber glaube ich hauptsächlich deswegen, damit nachher bei der demütigung durch die wikinger ordentlich fleisch zu sehen ist…
dass allerdings plüsch und bunte fummel alleine was für frauen sein sollen, wird ausnahmsweise nicht von diesem film behauptet. mein mann geht wie immer ins detail.
editorial: die jugos habe ich wie angekündigt übersprungen, den griechen auch – ich hatte die wahl zwischen telefonat mit meiner besten freundin und einem film, der rape is my hobby heißt… einen ersten türkischen film habe ich nicht wach überstanden. israel und iran sind schlicht hinten runter gefallen – ist ja auch nicht meine weltreise, ich mache das nur zum spaß (wobei iran für mich eigentlich interessant aussieht, aber naja). als nächstes ist pakistan dran: eine pakistanische umsetzung von bram stokers dracula ist schon interessant, aber ein pakistanischer katzenfrauen-rape&revenge-horror, da zittern mir die schnurrhaare vor spannung!

mirror mirror / moonrise kingdom

ein krasseres kontrastprogramm, stilistisch gesehen, für einen kinotag dürfte schwer werden, bei einer gewissen thematischen nähe. (obwohl, theatre bizarre vereint die wiederkehrenden themen frauen und tod innerhalb eines films mit 6 episoden bei noch größerer stilistischer spannbreite. also, with a grain of salt.)
tarsem singh, usa 2012
optisch kommt mirror mirror mit singh’scher grandezza daher, ganz wie erwartet. ein fest für die augen, auf jeden fall.
erzählerisch gesehen kann man durchaus einige schwächen anmerken, auch der humor ist an manchen stellen etwas über das zuträgliche maß albern, was in dem ausgesprochen ästhetischen rahmen umso krasser heraussticht.
schneewittchen ist ja schon im ursprung ein recht weiblich-dominiertes märchen (wenn ich meinen beitrag zu märchen von müttern und töchtern schon geschrieben hätte, könnte ich den jetzt hier verlinken…), in dem das freundliche wesen schneewittchens, von ihrer machtgierigen (stief-)mutter verfolgt, eine bande räuber zum guten bekehrt (ja, im original-märchen sind es keine zwerge, sondern ausgewachsene räuber – dieses detail vor-grimmscher erzählung wird in mirror mirror elegant konsolidiert. in der grimm-variante ist wohl der bedrohliche sexuelle aspekt der erwachsenen männer auf die harmlosen, quasi ungeschlechtlichen „zwerge“ geschrumpft, dem film gelingt auch in dieser hinsicht eine wesentlich modernere sichtweise). es ist an sich schon bemerkenswert, wie stark die verschiedenen charakteristika von frauen in jeder form des märchens im vordergrund stehen, während die männer auf reine instrumente reduziert sind – instrumente der macht, die von den geschickten händen der frauen geführt werden.
die frauen in mirror mirror sind jedenfalls modern, zu meiner zufriedenheit besteht der film auch den bechdel-test (zumindest mit den dialog-zeilen mindestens einer szene). die böse stiefmutter ist zwar, wie in jeder form des märchen, ein zerrbild der gealterten schönheit, der es nicht gelingt, würdevoll in den nächsten lebensabschnitt überzugehen, aber von julia roberts dargestellt kann man in ihr auch das opfer eines allumfassenden schönheitswahnes sehen, der es nur hübschen, jungen, knackigen frauen gestattet, beliebt zu sein. in dieser lesart pinkelt sich der film übrigens gekonnt selbst ans bein, denn wenn er etwas ist, dann schön – und in die glatte, strahlende schönheit eines tarsem-filmes passt keine schloddrige, fleckige haut. anyway, jedenfalls ist die kalte königin auch all das, was männer an starken frauen ablehnen: zielstrebig, ehrgeizig, wortgewandt, politisch geschickt. wenn ich zu lange über die böse königin nachdenke, schreibe ich mich noch in eine negative kritik des films…
schneewittchen wird zwar unpassenderweise beständig „schneechen“ gerufen, aber wenigstens wird es ihr gestattet, nicht nur schön zu sein. sie ist eben auch klug, warmherzig, tapfer und kämpferisch; dabei werden ihr keine unglaubwürdigen körperlichen kräfte angedichtet, sondern, wie es auch die räuberischen zwerge tun, darf sie ihre natürlichen eigenschaften geschickt zu ihrem vorteil nutzen. wenn dazu gehört, mit einem augenaufschlag vom nächsten degenangriff abzulenken, then so be it. man muss eben mit dem arbeiten, was man hat. wenigstens wird ihr als outfit für den aufenthalt im wald eine hose zugestanden.
und man kann wohl über mirror mirror nicht schreiben ohne von augenbrauen zu schreiben. ja, auch ich stutzte, als schneewittchen das erste mal ins bild kam. nichts mit bleistiftdünnen linien. nein, da bleibt tarsem dem schönheitsideal seiner heimat (der heimat seiner vorfahren?) treu: ausdrucksstark wäre das, was mir als erstes einfiele. dass auch mein blick dorthin wanderte und überhaupt dieses detail meine aufmerksamkeit erregte, sagt viel aus über die tiefsitzende prägung des vorherrschenden schönheitsideals: frauen sollten so wenig haare – an anderer stelle als dem kopf – wie nur irgendmöglich haben. im laufe des films normalisiert sich der anblick, und ich kann nur hoffen, er normalisiert sich nicht nur im rahmen des films. denn eins ist sicher: die ausgeprägten augenbrauen tun lily collins schönheit keinen abbruch (und ihrem talent sowieso nicht).
(von meinen ursprünglichen 7, gar 8 von 10 bin doch abgekommen. aber 6 von 10 dürften es schon sein. mir hat der film zumindest in dem rahmen gefallen, dass ich ihn mir gerne mit meiner eines tages 12jährigen tochter noch mal ansehe, wenn sie will.)
wes anderson, USA 2012
über moonrise kingdom will ich eigentlich nicht viele worte verlieren. ich gehöre zu den flammenden anderson-fans, denen lifestyle-vorwürfe und „artifiziell“-gerede gepflegt gestohlen bleiben können. für mich ist das, was anderson macht, ein vorsichtiges, zärtliches herantasten an die schmerzlich-süßen erinnerungen und empfindungen, die auch mir innewohnen; die ausstattung und garderobe seiner filme versetzt ihre erzählung in eine zeit der unschuld, die zurückhaltende schauspielführung lässt mir frei, meine eigenen gefühle zu erkunden – ohne jedoch leere projektionsfläche zu bleiben.
moonrise kingdom ist die warmherzige erzählung über die erste liebe zwischen zwei jugendlichen, die sich in ihrer jeweiligen welt verloren fühlen und halt beieinander finden. das großartige gelingen ist es, dass diesen beiden, obwohl es ein film eher für erwachsene ist, ganz und gar ihre würde gelassen wird, manches vielleicht witzig und rührend, aber nichts niedlich oder lächerlich ist. wer im übrigen bei der kuss-szene den „pädophilen-alarm“ auslösen will, der hat den schuss nicht gehört: eine kurze körperliche begegnung zwischen zwei heranwachsenden gleichen alters, die mit erfrischender normalität und unbefangenheit über sich sprechen und den rahmen ihres interesses ausprobieren, hat aus sich heraus nichts anstößiges, unanständiges oder „erotisches“ – das kann allein der betrachter hinein-sehen. kinder und jugendliche sind auch sexuelle wesen – das ist normal und natürlich, besonders in der beginnenden pubertät. es ist nur der verklemmte, verzerrte oder pervertierte blick der erwachsenen, der das problem ist.
unsere heldin jedenfalls ist ein gerade erblühendes mädchen mit allen unsicherheiten, die diese lebensphase mit sich bringt. sie ist allein zwischen den eltern, deren ehe gemäß ihrer dauer einige fühlbare scharten aufzuweisen hat, und den brüdern, die nur als geschlechts- und alters-homogene gruppe auftauchen und ihre wahrnehmung der erwachsenenwelt naturgemäß nicht teilen können. sie spürt die hilflosigkeit gegenüber der ungerechten, verheißungsvollen und bedrohlichen erwachsenenwelt als unkontrollierbar aufwallende aggression in sich toben, und als scheinbar einziges beispiel für eine gelebte beziehung hat sie nur die ehe ihrer eltern – klar, dass sie es ganz anders machen will und sich nach mehr sehnt, als das trostlose festsitzen ihrer mutter auf einer insel mit einem, der sie nicht versteht. im laufe des films reift sie zu einer starken und schönen jugendlichen heran, die casablancas ingrid bergman in nichts nachsteht.
wem die royal tenenbaums, die tiefseetaucher und darjeeling limited gefallen haben, der wird moonrise kingdom lieben. meine ersten worte nach dem film waren jedenfalls: „10 von 10“. (aber auch dieser film besteht den bechdel-test nur mit gutem willen…)

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