Kategorie: Geowissenschaften

Dorothy Wanda Nyingi

20./21. Jhdt.

Die Kenianerin machte 1998 an der University of Nairobi ihren BSc in Zoologie, gefolgt vom MSc in Hydrobiologie an der selben Hochschule. An der Universität Montpellier II setzte sie 2004 einen MSc und 2007 den Doktortitel in Ökologischer und Evolutionärer Biologie (Link Englisch) nach, einem Fach, das sich mit den Beziehungen von Organismen untereinander sowie ihren Reaktionen auf Veränderungen in der Umwelt befasst. Ihr Studium in Montpellier absolvierte sie dank eines Stipendiums der französischen Regierung.

2013 veröffentlichte sie das erste Bestimmungsbuch für Süßwasserfische in Kenia. Ihr Forschungsgebiet während des Studiums war die morphologische (das Aussehen betreffend) und genetische Diversität der Nil-Buntbarsche.

Sie ist heute die Leiterin der ichthyologischen Abteilung der National Museums of Kenya und Partnerin der Satoyama Initiative (Link Englisch), die sich dafür einsetzt, den Naturschutz und Erhalt von Biodiversität in bewirtschaftete Landschaften zu integrieren.

48/2020: Johanna Döbereiner, 28. November 1924

Johanna Döbereiner kam unter dem Namen Johanna Kubelka in Ústí nad Labem in Nordböhmen zur Welt, im heutigen Tschechien. Sie wuchs in Prag auf, da ihr Vater dort an der DeutschenHochschule lehrte.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie von ihren Eltern getrennt und musste zunächst in der Kinderbetreuung arbeiten, später half sie in landwirtschaftlichen Betrieben. Nach dem Ende des Krieges wurde Johanna zwar mit ihrer Familie vereint, als Sudetendeutsche wurden sie jedoch von der neuen Regierung der Tschechoslowakei vertrieben. Johanna arbeitete in Deutschland wieder in der Landwirtschaft, mit 23 Jahren begann sie schließlich 1947 an der Ludwig-Maximilians-Universität München Agrarwissenschaft. Ihre Mutter, die sehr unter den Umständen während des Krieges gelitten hatte und auch in einem Konzentrationslager gewesen war, starb, ihr Vater und Bruder konnten 1948 durch Kontakte mit anderen Lehrenden nach Brasilien auswandern. Johanna heiratete den Veterinär Jürgen Döbereiner und machte 1950 ihr Diplom als Agraringenieurin; im gleichen Jahr wanderte das Ehepaar Döbereiner ebenfalls nach Brasilien aus.

Bereits im Fogejahr 1951 trat Johanna Döbereiner eine Stelle in der Forschungsabteilung des brasilianischen Ministeriums für Agrarkultur (heute EMBRAPA) an, wo sie sich mit der Mikrobiologie von Böden befasste. Sie veröffentlichte ihre erste wissenschaftliche Publikation darüber, wie sich das Abdecken von angebautem Gemüse auf die Bakterienpopulation im Erdreich darunter auswirkt. 1956 nahm sie die brasilianische Staatsbürgerschaft an.

Mit ihrem Team entdeckte Johanna Döbereiner 1958 ein Bakterium, das im Wurzelbereich von Pflanzen lebt – ein Rhizosphärenbakterium, das sie Beijerinckia flumensis nannten. Es zählt zu den Proteobakterien, die Stickstoff im Boden binden.

1963 machte Döbereiner einen Abschluss als MSc an der University of Wisconsin und setzte ihre Forschungen zu Stickstofffixierern fort. So entdeckte sie 1966 das Bakterium Azotobacter paspali an der Wurzeloberfläche einer Grasart, das dazu beitrug, dass dieses Gras stets grün und gut mit Nährstoffen versorgt war.

Stickstoffbindende Bakterien, die Böden und Wurzelräume besiedeln, wie Azospirillum und Azotobacter, können den elementaren Stickstoff im Boden, den die Pflanzen nicht für sich nutzen können, umwandeln in Stickstoffverbindungen, die die Pflanzen als natürlichen Dünger verwerten können. Werden diese Bakterien also, gemeinsam mit anderen aktivierenden Nährstoffen wie Kohle und Bioabfall, in den Boden eingebracht, werden die darauf wachsenden Nutzpflanzen auf natürliche Weise mit Nährstoffen versorgt und müssen somit kaum oder gar nicht gedüngt werden; außerdem werden die Pflanzen resistenter und unabhängiger von der Witterung.

Es gelang Johanna Döbereiner, die Verantwortlichen für die wachsende Sojazucht in Brasilien davon zu überzeugen, sich vornehmlich auf Sojabohnenarten zu konzentrieren, die für diese Art der biotischen Düngung geeignet sind. Nicht nur sorgte ihr Einfluss dafür, dass Brasilien zum zweitgrößten Soja-Produzenten der Welt wurde (nach den USA), sondern dass dabei pro Jahr $2,5 Milliarden eingespart wurden, die für Stickstoffdünger ausgegeben worden wären. Dies bedeutete auch eine wesentlich geringere Belastung des Grundwassers mit überschüssigem Stickstoff. Die Bakterien werden heute auch dazu eingesetzt, den Boden der Tropen in Terra preta umzuwandeln. Die bereits vorhandene Terra preta an den Ufern des Amazonas weist darauf hin, dass die südamerikansichen Ureinwohner schon lange vor der Ankunft der Kolonialmächte Siedlungen erbauten und Ackerbau betrieben.

Döbereiner wurde 1977 Mitglied der Brasilianischen Akademie der Wissenschaften (1995 saß sie dieser sogar als Präsidentin vor), ein Jahr später wurde sie auch Mitglied (Link Englisch) der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Sie war Gründungsmitglied der Academy of Sciences for the Developing World (ehemals Third World Academy of Sciences, TWAS). Insgesamt veröffentlichte die Agrarwissenschaftlerin mehr als 370 wissenschaftliche Artiel, war nach einer Untersuchung der Tageszeitung Folha de S. Paulo die am häufigsten zitierte weibliche Wissenschaftlerin Brasiliens und eine der 10% am häufigsten zitierten brasilianischen Wissenschaftler:innen überhaupt.

Mit 76 Jahren verstarb Johanna Döbereiner an den Folgen einer Alzheimererkrankung.

Science in Drops – Ciência em Gotas: Johanna Döbereiner, Kanal von Fiocruz (Link Englisch)

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Ebenfalls diese Woche

23. November 1937: Roseli Ocampo-Friedman (Link Englisch)
Die US-amerikanische Mikrobiologin und Botanikerin philippinischer Herkunft war auf Cyanobakterien und extremophile Lebensformen spezialisiert; ihre Arbeit ist interessant für das Terraforming bei einer möglichen Marskolonisation.

27. November 1932: Elsa G. Vilmundardóttir (Link Englisch)
Als erste Isländerin mit einem Universitätsabschluss in Geologie war sie auch Islands erste weibliche Geologin.

Eman Ghoneim

20. Jhdt.

Eman Ghoneim (Link Englisch) machte ihren MSc in Geografie 1997 an der Tanta University (Link Englisch) und erlangte 2002 ihren Doktortitel im gleichen Fachbereich an der University of Southampton.

In ihrer Postdoktoranden-Stelle 2003 im Center for Remote Sensing (Zentrum für Fernerkundung) an der Boston University gehörte sie zum Team, das den Kebira-Krater entdeckte und die Vermutung aufstellte, dass es sich dabei um den Krater eines Meteoriteneinschlags handele.

frauenfiguren eman ghoneim kebira krater
Kebira-Krater
Gemeinfrei

Ghoneim und ihr Kollege Farouk El-Baz entdeckten die Struktur auf der Grenze von Ägypten zu Libyen durch Aufnahmen des Radarsat-1 und der Analyse von SRTM-Daten. Der Name ist dem südöstlich davon gelegenen Hochplateau entliehen, dem Gilf el-Kebir, was `Die Große Barriere´bedeutet (kabir/kebir: groß auf Arabisch). Ghoneim und El-Baz zufolge weist der Krater drei Merkmale eines Meteoriteneinschlags auf: Einen Gipfel im Zentrum, einen inneren Ring und einen durchbrochenen äußeren Ring. Er wäre also ein `komplexer´ Krater mit einem Durchmesser von 31 Kilometern am äußersten Ring und damit doppelt so groß wie der bestätigte Oasis-Krater in der libyschen Wüste, der nur 18 Kilometer Durchmesser hat. Der Meteor, der diesen Krater hinterlassen hätte, müsste annähernd einen Kilometer Durchmesser gehabt haben. Ghoneim und El-Baz vermuteten weiter, dass der entsprechende Meteoriteneinschlag mit seiner Hitze auch Urheber des Libyschen Wüstenglases ist.

Die Vermutung der beiden Wissenschaftler:innen gilt jedoch als unbestätigt. Ihre These beruht allein auf Fernerkundung, die einige Details nicht in Betracht zieht. Die Impact Field Studies Group (Link Englisch), eine wissenschaftliche Organisation, die sich mit der detaillierten Untersuchung und Prüfung vermuteter Einschlagskrater befasst, hält die Vermutung jedenfalls für `zweifelhaft´, da der Gipfel im Zentrum schon bei Ansicht auf Google Earth mit flachem Mittelteil erscheint, statt wie bei Einschlagskratern typisch mit Aufwürfen und Brüchen. Und bereits 2006 hatte eine Expedition zum Krater selbst festgehalten, dass die Erhebung im Zentrum die gleiche Struktur aufweist wie das nahegelegene Gilf, nämlich klar erkennbare, glatt horizontal verlaufende Schichten aus Sedimentgestein – sichtlich ungestört von einem Meteoriteneinschlag. Eine Entstehung des Kraters durch einen Raucher, eine hydrothermale Quelle in dem Meer, dass die Wüste einst bedeckte, wird bis zum eindeutigen Nachweis extraterrestrischen Einflusses für wahrscheinlicher gehalten.

Eman Ghoneim wurde 2010 Fakultätsmitglied im Fachbereich Erd- und Meereskunde an der University of North Carolina at Wilmington. Dort spezialisierte sie sich auf Geoinformationssysteme, Fernerkundung durch Multispektral-, Thermal- und Mikrowellenradiometer-Aufnahmen und unbemannte Lufterkundung (durch Drohnen); sie wurde schließlich Leiterin des Space and Drone Remote Sensing Lab (SDRS). Sie ist Expertin des Bildverarbeitung und hat mehr als 27 wissenschaftliche Arbeiten sowie 48 Artikel geschrieben. Sie unterrichtet auch an Schulen und war eine von 30 emigrierter Ägypterinnen, die 2017 als Sprecherinnen zur Taa-Marbouta-Konferenz (Link Englisch) eingeladen wurden. Diese Konferenz gehörte zu einer Kampagne der ägyptischen Regierung, um die Frauen in Ägypten sozial, politisch und wirtschaftlich zu stärken.

frauenfiguren eman ghoneim libysches wüstenglas Brustschmuck Tut-Ench-Amun mit einem Skarabaäus aus Lybischem Wüstenglas, hellgelb
Pectoral of Tutankhamun, JE 61884, Egyptian Museum of Cairo, Egypt
By Roland Unger, CC BY-SA 3.0

Und weil es mich so fasziniert: Libysches Wüstenglas ist zwar möglicherweise durch einen Meteoriteneinschlag entstanden, doch wahrscheinlich nicht durch diesen vermuteten – der Einschlag, der den Oasis-Krater schuf, kommt eher in Frage. Eine andere mögliche Erklärung für die Herkunft des Glases ist auch hier eine hydrovulkanische Eruption. Es ist in jedem Fall ein Lechatelierit, also ein Glasgebilde, das durch das Schmelzen von Quarzsand entsteht. Schon in der Jungsteinzeit wurde es als Werkzeug, Pfeil- oder Speerspitze verwendet, bei archäologischen Untersuchungen aber oft mit gewöhnlichem Glas verwechselt, wie z.B. der Skarabäus im Brustschmuck des Tutanchamun.

Sudipta Sengupta

* 1946

Der Wikipedia-Eintrag von Sudipta Sengupta (Link Englisch) ist inzwischen (seit ich meine Planung für dieses Jahr abgeschlossen habe) mit einem genauen Geburtsdatum versehen, aber… meine Planung steht nun mal.

Sudipta Sengupta kam als jüngste von drei Töchtern eines Meteorologen in Kalkutta, Indien, zur Welt. Die Familie reiste viel, für einige Jahre lebten sie auch in Nepal, wo der Vater stationiert war. Dort machte Sengupta ein Bergsteiger-Training bei Tenzing Norgay, Begleiter von Edmund Hillary und damit einer der ersten Menschen auf dem Mount Everest. Auch Sengupta machte zwei Expeditionen in den Himalaya.

Ihre Eltern, beide Akademiker, förderten ihre Bildung. Zunächst wollte Sudipta Physik studieren wie ihr Vater, doch sie hörte, dass es mit einem Abschluss in Geologie möglich wäre, wissenschaftlich zu arbeiten und gleichzeitig an abgelegene Orte zu reisen, und so entschied sie sich für dieses Fach. An der Jadavpur University (Link Englisch) in Kalkutta machte sie ihren B. Sc. und bald darauf ihren M. Sc. Mit 26 Jahren schließlich schloss sie 1972 ihr Studium mit einem PhD in Geologie ab. Bereits seit 1970 war sie beim Geological Survey of India beschäftigt, diese Tätigkeit gab sie 1973 auf, um ein Stipendium wahrzunehmen, das ihr eine dreijährige Postdoc-Stelle am Imperial College London ermöglichte. Im Anschluss daran verschlug es sie nach Uppsala in Schweden, wo sie zunächst als Dozentin an der Universität arbeitete und später als auswärtige Forschungsassistentin am Internationalen Geodynamik-Projekt von Hans Ramberg teilnahm.

Ihrer Rückkehr nach Indien 1979 war auch eine Rückkehr zum Geological Survey of India, nun als leitende Geologin. Drei Jahre später trat sie eine Dozentenstelle an der Jadavpur University an, wobei sie als Frau in einem Fachbereich, der Aufenthalte ‚im Feld‘ notwendig macht, auf einige Schwierigkeiten stieß. Die Universität war nach ihren Worten nicht ausgestattet für weibliche Expeditionsteilnehmer, ein Zustand, der sich bis in die Mitte der 1990er Jahre nicht verbesserte. 1982 bewarb sie sich auch zum ersten Mal dafür, an der indischen Antarktis-Mission beteiligt zu sein, wurde aber aufgrund ihres Geschlechtes zunächst abgelehnt.

Doch schon ein Jahr später wurde Sudipta Sengupta ausgewählt, Mitglied der dritten indischen Expedition in die Antarktis zu werden. Sie war damit, gemeinsam mit Aditi Pant, eine der ersten beiden indischen Frauen in der Südpolregion. Sengupta war beteiligt an den geologischen Studien der Schirmacher Oase, ihre Untersuchungen legten dabei den Grundstein für die weitere Erforschung der Gegend. Sie blieb von Dezember 1983 bis März 1984 und war wie Pant am Aufbau der Dakshin-Gangotri-Station beteiligt. Fünf Jahre später sollte sie noch an einer weiteren Antarktis-Expedition beteiligt sein.

In ihrer Laufbahn veröffentlichte sie zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Büchern, ihre autobiografischer Rückblick auf ihre Zeit in der Antarktis wurde ein Bestseller in Indien. 1995 wurde sie zum Mitglied der Indian National Science Academy (Link Englisch) gewählt, die indische Regierung zeichnete sie mit mehreren Preisen aus. Inzwischen hat sie sich als Professorin zur Ruhe gesetzt und lebt in Kalkutta.

Am 31. Oktober 2019 war sie an der Diskussionsrunde Women in Science and Technology in Neu Delhi beteiligt. Dabei sprach sie von ihren Erfahrungen im Feld als junge Wissenschaftlerin und wie sie die Situation heute einschätzt. Außerdem offenbarte sie ihre Überzeugung von der Kraft der Frauen: „Ich komme aus dem Land von Durga. (Eine beliebte Göttin im Hinduismus, die Kraft, Wissen, Handeln und Weisheit repräsentiert und auch kriegerisch auftritt.) Wir beten Durga an und als Kind glaubte ich, sie lebe im Kailash (ein Berg im Transhimalaya). Inzwischen weiß ich, dass Durga in uns lebt, in allen Frauen.“ (Quelle: The Wire)

Einige biografische Details können in diesem Interview in ihren eigenen Worten gelesen werden.

Deborah Ajakaiye

* 1940

Deborah Ajakaiye (Link Englisch) kam im nigerianischen Bundesstaat Plateau als fünftes von sechs Kindern zur Welt. Die Eltern befürworteten die Gleichberechtigung der Geschlechter und verteilten die anfallenden Hausarbeiten auf die Jungen und Mädchen gleichermaßen. Sie förderten auch die Schulbildung ihrer Kinder.

Mit 22 Jahren machte Ajakaiye ihren ersten Universiätsabschluss in Physik, an der University of Idaban. Sie schloss einen M.Sc. an der University of Birmingham an und beendete ihre akademische Ausbildung 1970, mit 30 Jahren, mit einem Ph.D. in Geophysik an der Ahmadu Bello University. Während ihr wissenschaftliches Interesse ursprünglich der Mathematik gegolten hatte, hoffte sie, mit ihrer Arbeit in Geowissenschaften ihrem Heimatland besser helfen zu können.

1980 wurde Deborah Ajakaiye die erste weibliche Physik-Professorin auf dem afrikanischen Kontinent. Sie unterrichtete an der Ahmadu Bello University und an der University of Jos, wo sie auch als Dekanin für Naturwissenschaften wirkte.

Ihre Arbeit zur Geovisualisierung diente in Nigeria zur Lokalisierung von Mineralien und Grundwasser unter der Oberfläche. Außerdem legte sie gemeinsam mit Studentinnen eine Karte der Schwerkraft von Nigeria an. Seitdem sie als Professorin im Ruhestand ist, widmet sie ihre Zeit vollständig der wohltätigen Organisation, die sie ins Leben gerufen hat, der CCWA, der Christian Care for Widows, Widowers, Aged and Orphans.

Deborah Ajakaiye war die erste Frau, die von der Nigerianischen Gesellschaft für Bergbau und Geowissenschaften mit einem Preis ausgezeichnet wurde; außerdem war sie die erste Schwarze Frau afrikanischer Herkunft, die als Fellow in der Geological Society of London aufgenommen wurde – leider konnte ich nicht ermitteln, in welchem Jahr das war.

Dieser Artikel auf African Women in Leadership Stories scheint leider der letzte überhaup auf diesem Blog zu sein, mit einem Veröffentlichungsdatum am 17. März 2019. Vielleicht nimmt das Blog ja seine Arbeit wieder auf, wenn die Corona-Krise vorüber ist.

Eliza Maria Gordon-Cumming

* 1795 • † 21. April 1842

Eliza Maria Gordon-Cumming (Link Englisch) kam im schottischen Inveraray als Tochter eines Politikers und einer Romanautorin zur Welt. Sie hatte ein großes künstlerisches Talent, das sie darauf verwendete, Fossilien zu zeichnen. Sie begann 1839, am Moray Firth, die Fossilien von Fischen zu sammeln, die vor allem aus dem Devon (vor etwa 400 Millionen Jahren) stammten. Sie stellte auch Spekulationen über die Entwicklungen der Fische an, die sich später als falsch herausstellen sollten, vor allem aber beeindruckte sie andere Wissenschaftler mit der Detailtreue und Sorgfalt, mit der sie ihre Illustrationen anfertigte. Gordon-Cumming stand in Korrespondenz mit mehreren bekannten Geologen ihrer Zeit; Louis Agassiz, William Buckland und Roderick Murchison besuchten sie in Schottland, um ihre Sammlung zu sehen. Agassiz benannte einen Knochenfisch nach ihr, er bestimmte zahlreiche ihrer Funde.

Nebenher hatte Eliza Marie Gordon-Cumming auch noch 13 Kinder, sie starb mit 47 Jahren an Komplikationen nach der letzten Geburt. Ihre Sammlung befindet sich heute in drei Museen, dem National Museum of Scotland, dem Natural History Museum und dem Museum der Universität Neuchâtel.

22/2020: Claudia Alexander, 30. Mai 1959

Claudia Alexander (Link Englisch) kam in Vancouver in Kanada, zur Welt, wuchs jedoch in Santa Clara (Kalifornien), auf. Ihr eigentlicher Berufswunsch war Journalistin, doch ihre Eltern – eine Bibliothekarin und ein Sozialarbeiter – finanzierten das Studium und wollten, dass sie Ingenieurin werde. Sie fügte sich und arbeitete in einem Nebenjob in den Sommerferien im Ames Research Center, einem Forschungscenter der NASA. Dort arbeitete sie in der technischen Abteilung, doch sie begann sich auch für die Planetologie zu interessieren; sie schlich sich also in die wissenschaftliche Abteilung, um dort auszuhelfen, und stellte fest, dass ihr die Arbeit dort besser gefiel und leichter von der Hand ging.

So machte sie 1983 ihren Bachelor-Abschluss an der University of California, Berkeley, in Geophysik, weil sie dieses Fach für eine gute Basis in der Planetologie hielt. Zwei Jahre später machte sie ihren M.A. in Geo- und Astrophysik an der University of California, Los Angeles. In ihrer Abschlussarbeit untersuchte sie die Auswirkungen des magnetischen Zyklus der Sonne und der Sonnenwinde auf die Ionosphäre der Venus. Bis ins Folgejahr 1986 war sie sowohl am United States Geological Survey tätig, in der Erforschung von Plattentektonik, wie am Ames Research Center bei der Beobachtung der Jupitermonde. 1987 wechselte sie zur NASA, wo sie im Labor für Düsenantriebe zunächst als wissenschaftliche Koordinatorin arbeitete.

Sie erlangte 1993 ihren Doktortitel in Atmosphären-, Ozean- und Astro-Wissenschaften (Atmospheric, Oceanic and Space Sciences), speziell zum Thema astrophysisches Plasma (Link Englisch). In der finalen Phase der Galileo-Mission war sie als Projekt Managerin unter anderem für den kontrollierten Absturz der Sonde 2003 in die Atmosphäre des Jupiter verantwortlich. Die Galileo entdeckte 21 neue Jupitermonde und eine Atmosphäre („oberflächengebundene Exosphäre“) auf dem Mond Ganymed.

Neben den Jupitermonden, Plattentektonik, der Venus und dem astrophysischen Plasma forschte sie auch zur Entstehung und dem physikalischen Aufbau von Kometen, Magnetosphären und zur Unstetigkeit und Ausbreitung der Sonnenwinde. Sie war wissenschaftliche Koordinatorin bei der Cassini-Huygens-Mission zum Saturn und Co-Autorin von 14 wissenschaftlichen Schriften. Auch an der Rosetta-Mission der ESA, einer Sonde, die auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko landete, war sie als Projektwissenschaftlerin beteiligt.

Claudia Alexander setzte sich auch dafür ein, Frauen und Minderheiten verstärkt in die MINT-Fächer zu bringen – so schrieb sie unter anderem Kinderbücher und Science-Fiction-Romane. In ihrem TED-Talk „The Compelling Nature of Locomotion and the Strange Case of Childhood Education“ demonstrierte sie anhand des Themas der Lokomotion, wie sie wissenschaftlichen Unterricht für Kinder gestaltete.

TED-Talk von Claudia Alexander: „The Compelling Nature of Locomotion and the Strange Case of Childhood Education“

Leider erlag die vielseitige Planetologin am 11. Juli 2015 dem zehnjährigen Kampf gegen den Brustkrebs.

Die zwei Folgen „Ein wachsendes Problem“ (20a) und „Das ausgebrochene Bärtierchen“ (20b) der Kinder-TV-Serie Miles von Morgen sind ihr gewidmet.

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Ebenfalls diese Woche

26. Mai 1821: Amalie Dietrich
Wenn ich mich recht entsinne, steht die Naturforscherin – zugegebenermaßen eine beeindruckend entschlossene Frau – auch in der Kritik, da sie neben botanischen Exemplaren auch menschliche Schädel aus Australien an Museen in der deutschen Heimat sandte.

27. Mai 1676: Maria Clara Eimmart
Die eigenen Beobachtungen stellte die Astronomin und ausgebildete Kupferstecherin in detaillierten Zeichnungen dar; darunter die Mondphasen sowie verschiedene Ansichten des Merkur, der Venus, des Mars, Jupiter und Saturn, einige Kometenformen und – nebenstehend – das Phänomen des Nebenmondes und der Nebensonne.

27. Mai 1959: Donna Strickland
Die Laserphysikerin erhielt als dritte Frau überhaupt 2018, gemeinsam mit zwei Kollegen, den Nobelpreis für Physik.

31. Mai 1887: Ethel Doidge (Link Englisch)
Die Fellow der Linnean Society of London trug als Mykologin und Bakteriologin zur Bekanntheit eines Phytopathogens bei, das Mangos befällt.

31. Mai 1912: Chien-Shiung Wu
Dafür, dass sie 1956 im Wu-Experiment die Paritätsverletzung bei schwacher Wechselwirkung nachwies und damit empirisch eine Hypothese bewies, dass in der Elementarteilchenphysik eine Vertauschung von rechts und links einen Unterschied machen kann – dafür hätte die Physikerin ebenfalls den Nobelpreis für Physik erhalten müssen; sie wurde dafür jedoch gar nicht erst nominiert. Sie erhielt jedoch 1963 den Comstock-Preis für Physik, 1975 die National Medal of Science und 1978 den Wolf-Preis in Physik.

Martine (de) Bertereau

* ca. 1590-1600 • † 1642

Martine de Bertereau, Baronin von Beausoleil, wurde als weibliche Pionierin des Bergbaus und der Mineralogie bekannt. Sie stammte aus einer Familie in der Touraine, die auch traditionell im Montanwesen tätig war, und genoß eine für Frauen der Zeit recht weitreichende Bildung. Von Haus aus beherrschte sie Latein und Hebräisch und war in Astrologie und Alchemie bewandert. Mit ihrem Ehemann Jean de Châtelet (Link Englisch), dem Aufseher über die ungarischen Bergwerke von Rudolf II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, bereiste sie ganz Europa, kam aber auch bis nach Südamerika. Sie lernte in dieser Zeit auch noch Spanisch, Italienisch und Deutsch.

Heinrich IV. beauftragte Châtelet 1626, in Frankreich nach Bodenschätzen zu suchen und den Bergbau im Land zu fördern. Gemeinsam mit ihrem Ehemann ließ sich de Bertereau in Morlaix in der Bretagne nieder, doch waren sie dort von den Amtsträgern in Kirche und Verwaltung nicht gerne gesehen. Schließlich wurden die beiden der Hexerei verdächtigt. Bei einer Durchsuchung ihres Heims wurde zwar keine „Beweise“ gefunden, dennoch sahen sich die beiden aufgrund der Verfolgung gezwungen, Fankreich zu verlassen. Ihr gesamter Besitz wurde daraufhin beschlagnahmt. 1629 waren Châtelet und de Bertereau wieder in Ungarn tätig, bis Heinrichs Sohn Ludwig XIII. (den die ebenfalls hier besprochene Hebamme Louise Bourgeois Boursier auf die Welt gehoben hatte) sie wieder nach Frankreich einlud. Tatsächlich kehrte das Mineralogen-Ehepaar zurück, während ihr ältester Sohn ihre Aufgaben in Ungarn übernahm. Unter aufwändigen Eigeninvestitionen und mit einem Stab in Deutschland rekrutierter Mitarbeiter nahmen sie ihre Suche nach Bodenschätzen in Frankreich wieder auf.

Von Martine de Bertereau sind aus dieser Zeit zwei Schriftstücke bekannt. Zum Einen beschrieb sie 150 Minen, die das Ehepaar auf seinen Erkundungen in entdeckt hatte, in ihrer Veröffentlichung Véritable déclaration de découverte des mines et minières von 1632. Zwei Jahre später wurde ihr Mann für kurze Zeit Generalinspektor des französischen Bergbaus, doch Zahlungen für ihre Unkosten und Tätigkeit blieben aus, und schließlich verlor Châtelet die Stelle auch wieder.

Das zweite Werk de Bertereaus ist ein Bittgedicht von 1640, gerichtet an den Kardinal Richelieu, in dem sie für ihren Mann und sich um die Erstattung der Aufwendungen und Verluste sowie eine Entlohnung für ihrer Dienste ersuchte. In diesem Werk richtet sie sich auch gegen Kritiker ihrer Person, als Frau im Bergbau, indem sie darauf verweist, dass schon die Griechen und Römer Frauen kannten, die Kriegshandwerk und Wissenschaften betrieben (siehe den englischen Wikipediabeitrag).

Es ist möglich, dass es diese Forderung nach Geld war, die sie und ihren Mann schließlich das Leben kosteten. Statt einer Vergütung wurden die beiden wiederum der Hexerei bezichtigt und inhaftiert, Châtelet in der Bastille, de Bertereau in Vincennes. Beide starben in ihrem jeweiligen Gefängnis.

15/2020: Mary Emilie Holmes, 10. April 1850

Mary Emilie Holmes (Link Englisch) kam als Kind eines presbyterianischen Priesters in Ohio zur Welt, ihre Mutter war ebenfalls in der Kirche tätig und leitete zwei Jahre lang ein theologisches Seminar für Frauen. Mary Emilie war sehr sprachbegabt und an Naturwissenschaften interessiert. Schon mit 5 Jahren legte sie ein erster Herbarium an. Sie hatte einen neun Jahre älteren Bruder, der jedoch früh starb.

Die Familie zog nach Rockford, Illionois, als Mary Emilie 13 Jahre alt war. Dort waren ihre Eltern politisch und in der Kirche aktiv darin, befreite Sklav:innen zu unterstützen, die nach dem Ende des Sezessionskrieges Bildung und Unterhalt benötigten. Mit 14 Jahren besuchte sie das Rockford Female Seminary, das heute die Rockford University ist. Vier Jahre später schloss ihre Ausbildung dort zunächst mit einem Zertifikat ab. Während sie noch zwei weitere Jahre für ein Zertifikat als Organistin studierte, unterrichtete sie nebenher Spencerian Penmanship. Nach ihrem zweiten Abschluss arbeitete sie mehrere Jahre mit ihren Eltern in der Sozialarbeit für befreite Sklav:innen der presbyterianischen Kirche.

1877 ging sie zurück an die Universität, um dort Botanik und Chemie zu unterrichten. Als das Seminar im Schuljahr 1881/82 auch den Bachelor-Grad einführte, strebte Holmes diesen an; einige Mitglieder der Fakultät waren der Ansicht, sie müsse unter den gegebenen Umständen, dass sie bereits seit Jahren als Lehrende tätig war, den Titel B.A. erhalten, ohne weitere Arbeiten und Prüfungen abzulegen. Da jedoch darüber keine Einigkeit herrschte, legte sie schließlich doch einige Examen ab und erhielt 1882 den Bachelor.

Drei Jahre später beendete sie ihre Lehrtätigkeit, um an der University of Michigan zunächst einen Master in Literatur zu machen, weitere zwei Jahre später errang sie mit einer Dissertation über die Morphologie der Korallen als erste Frau an dieser Einrichtung einen Doktortitel in einem geowissenschaftlichen Fach. Schon von 1887 an unternahm sie zahlreiche geologische Expeditionen, bei denen sie zahlreiche Proben verschiedener botanischer und biologischer Arten sammelte und katalogisierte. Als begabte Künstlerin fertigte sie auch Zeichnungen an.

Als sie 1889 als erste Frau Fellow der Geological Society of America wurde, stand sie schon beinahe am Ende ihrer naturwissenschaftlichen Karriere. Diese Ehre wurde ihr zuteil einerseits, da sie in diesem Gebiet einen Doktorgrad erlangt hatte, und andererseits als Würdigung ihrer wissenschaftlichen Forschungsarbeit. In dieser Funktion hielt sie 1892 noch eine Rede auf der World’s Columbian Exposition, bei der sie forderte, Geologie frühzeitig als Fach in der Schule einzuführen. Doch im gleichen Jahr wandte sie sich bereits vollständig ihrer kirchlichen Arbeit zu.

Bereits 1890, nachdem ihre Mutter gestorben war, hatte sie mit ihrem Vater die Planung einer Schule für junge afro-amerikanische Frauen (WoC) begonnen. Diesen Plan setzten die beiden nun im Rahmen ihrer Kirchenarbeit in die Tat um. Eine erste Schule, die sie eröffneten, wurde bald darauf wieder geschlossen, weil der Direktor Morddrohung erhielt. 1892 gründete Holmes nun das nach ihrer Mutter benannte Mary Holmes Seminary, an dem WoC in Literatur, Grammatik, Geschichte, Naturwissenschaften, Mathematik, Musik, Bibellehre und Haushaltslehre unterrichtet wurden. Die Schule überstand zwei schwere Brände, 1895 und 1899, und musste jeweils mit Spenden, für die Holmes sich einsetzte, wiederaufgebaut werden. 1959 öffnete sich das Seminar von einem privaten Institut mit ausgewählten Schülerinnen zu einem öffentlichen Institut, bis 2005 blieb es unter dem Namen Mary Holmes College in dieser Form geöffnet.

Mary Holmes starb bereits 1906 im Alter von 55 Jahren.

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Ebenfalls diese Woche

7. April 1782: Marie-Anne Libert
Die belgische Mykologin war die erste, die verschiedene Schlauchpilze beschrieb, die Pflanzen befallen können, außerdem das erste weibliche Mitglied der Société Royale des sciences Botaniques de Belgique.

13/2020: Regina Fleszarowa, 28. März 1888

Regina Fleszarowa (Link Englisch) wurde unter ihrem Mädchennamen Danysz auf einem kleinen Hof in Wiśniew geboren und wuchs dort auch auf. Nach der Grundschule setzte sie ihre Bildung in Warschau und Kiew fort. In Zürich begann sie sich auf die Geografie zu konzentrieren, mit 19 Jahren ging sie 1907 nach Paris, um dort Vorlesungen in Geographie und Geologie zu besuchen. An der Universität von Paris machte sie 1910 ihren Bachelor, doch setzte ihr Studium fort mit dem Ziel zu promovieren. Als Doktorarbeit lieferte sie eine ‚Kritische Studie einer alten Landkarte von Polen aus der Hand von Stanislas Staszic‘ über dessen topologische Untersuchung der Karpaten. Mit dieser Dissertation erlangte sie 1913, mit 25 Jahren, als erste polnische Frau einen Doktortitel in Naturwissenschaften.

Sie unterrichtete zunächst Topologie, dann forschte sie mit einem ukrainischen Kollegen zu atmosphärischen Niederschlägen über Polen. Nach der Veröffentlichung ihrer Studie zog sie nach Zakopane, wo sie im Polnischen Frauenrat tätig war, Albin Fleszar heiratete und einen Sohn bekam. 1916 starb ihr Mann bereits und sie ging mit ihrem Sohn nach Warschau. Dort gründete sie zwei Jahre später die Polnische Geographische Gesellschaft, ein weiteres Jahr später wurde sie leitende Bibliothekarin am Nationalen Geologischen Institut in Warschau. In dieser Position blieb sie bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges und baute den Bestand der Bibliothek in dieser Zeit um 30.000 Bände aus. Sie schrieb außerdem im Lauf ihres Leben mehr als 100 Artikel und Arbeiten zur Wissenschaftsgeschichte und Geographie Polens.

1935 wurde Fleszarowa eine der Senator:innen der Zweiten Polnischen Republik und setzte sich für die bessere Organisation wissenschaftlicher Arbeit sowie für die Bürgerrechte ein. Als Deutschland 1938 in Polen einmarschierte, ging sie in den Untergrund und wurde Mitglied der Polnischen Heimatarmee, wo sie unter anderem half, polnische Juden zu verstecken. Auch im Widerstand lag ihr die Wissenschaft und das Bibliothekswesen am Herzen, sie organisierte geheime Treffen, um die Archive der Polnischen Bibliothekarischen Vereinigung vor den Deutschen zu retten. Nachdem 1944 der Warschauer Aufstand der Heimatarmee von den Deutschen niedergeschlagen worden war, floh Fleszarowa nach Lublin. Im dort gegründeten Polnischen Komitee der Nationalen Befreiung wurde sie Leiterin der Abteilung für Bibliotheken im Bildungsministerium. Als 1945 der Krieg beendet war, wandte sie sich im innenpolitischen Bereich der Neuorganisation des polnischen Frauenbund zu. Gleichzeitig wurde sie im Außenministerium eingesetzt als eine der Kartograf:innen, die die Westgrenze Polens festlegten. Anschließend war sie bis 1948 im Warschauer Stadtrat tätig.

1951 schließlich begann sie am Museum der Erde in Warschau zu arbeiten, das zur Polnischen Akademie der Wissenschaften gehört. Zwischen ihrem Antritt dort und ihrer Pensionierung 1958 trug sie eine Bibliografie zu den Geowissenschaften in Polen zusammen, die in fünf Bänden 200 Jahre polnische erdkundliche Forschungen abdeckte. Der erste Band erschien 1957 und umfasste die Literatur des 20. Jahrhunderts, der letzte, der Material bis ins Ende des 19. Jahrhunderts enthielt, erschien 1966 mit der Unterstützung ihrer Nachfolger:innen am Museum.

Regina Fleszarowa blieb auch im Ruhestand noch im Frauenbund und den Akademie der Wissenschaften aktiv, bis sie 1969, am 30. Juni oder 1. Juli, bei einer Schiffsreise auf der Weichsel plötzlich verstarb.

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Ebenfalls diese Woche

23. März 1882: Emmy Noether
Über die Mathematikerin habe ich 2013 geschrieben.

24. März 1884: Chika Kuroda (Link Englisch)
Als erste Japanerin, die 1916 ihren Bachelor of Science machte, und zwar ebenfalls in Chemie, ist sie eine Wegbereiterin für Katsuko Saruhashi. Sie forschte zu natürlichen Pigmenten.

24. März 1891: Kathleen E. Carpenter (Link Englisch)
Die britische Ökologin untersuchte in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts die Schwermetallbelastung von walisischen Flüssen und schrieb mit Life in Inland Waters das erste Buch, das sich vollständig mit der Ökologie von Süßwasser befasste.

27. März 1724: Jane Colden (Link Englisch)
Obwohl sie botanischen Fachschriften keine Anerkennung fand, galt und gilt die Amerikanerin als erste Frau, die in ihrem Land in diesem Fachgebiet arbeitete. Sie hinterließ ein unbetiteltes Manuskript zur Flora der Region New York.

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