Schlagwort: bildhauerei

KW 30/2015: Charlotte Sommer-Landgraf, 20. Juli 1928

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Als Bildhauerin interessiert mich Charlotte Sommer-Landgraf eigentlich weniger – auch wenn ihre Skulptur Sich befreien Sinnbild ist für die Befreiung der neuen Bundesländer vom Sozialismus, also im Prinzip für die Wiedervereinigung. Plaziert ist diese im Palaisgarten in Dresden.

Wirklich fasziniert bin ich von ihren völlig anderen, grafischen Arbeiten am Computer. Schon 1988 begann sie mit ihrem Atari-Heimcomputer, Grafiken zu erstellen; dabei wandelt sie mathematische Prozesse in Bilder um. Einen schönen Überblick über diese Bilder kann man sich hier verschaffen.

Manchen wird das rätselhaft sein, aber ich mag diese geheimnisvollen Übersetzungen einer klaren kontinuierlichen Sprache (die die Mathematik ist); diese Bilder wirken wie Ausschnitte aus einem großen Ganzen. Als wäre in ihnen die zugrundeliegende Matrix zu sehen, aber alles zu verstehen übersteigt unsere intellektuellen und physischen Fähigkeiten.

Charlotte Sommer-Landgraf Straube Center Google-Ergebnis

KW 47/2012: Germain Krull & Alice Aycock, 20. November 1897/1946

Diese Woche gibt es eine kühne Kombi der Kunst. Aus dem einfachen Grunde, dass die eine, Germaine Krull, erst 1985 in einer der nächstgrößeren Städte meines Heimatortes verstorben ist und eine Fotoserie „Métal“ gemacht hat und die andere, Alice Aycock, wunderbar weibliche Skulpturen aus Metall macht.

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Germain Krull, 20. November 1897
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Google-Ergebnisse Germaine Krull

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auch bei fembio

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Alice Aycock, 20. November 1946

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Google-Ergebnisse Alice Aycock

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Website der Künstlerin

KW 21/2012: Katharina Szelinski-Singer, 24. Mai 1918

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Wenn ich so auf der Suche nach der Frau der anstehenden Woche durch die Geburtstagsliste auf Wikipedia klicke, überspringe ich „deutsche Bildhauerin“ meistens, weil mir bei dieser Wortkombination nur sperrige Beton-Kupfer-Skulpturen vorschweben, an denen man sich in Fußgängerzonen oder an  Parkwegen vorbeiducken muss, damit sie einem nicht das Auge oder die Leber ausstechen. Aufgrund völlig irrational bestehender gute Laune und entspannter Arbeitslage habe ich mir – schon gar bei dem Namen Szelinski-Singer – erlauben wollen, meine Vorurteile zu bestätigen.
Hat sich was. Katharina Szelinski-Singer hat nicht nur schöne Skulpturen gemacht, sie hat in ihrem Lebenswerk auch etwas mit mir bzw. diesem blog gemein, nämlich die Frauenfiguren. Dem kann ich selbstverständlich nicht widerstehen.
Am besten gefällt mir von ihr eine eher untypische Kleinplastik namens Die Last. Vielleicht, weil sie mich an meine Tochter erinnert, die auch gerne mit schweren Taschen und Köfferchen durch die Wohnung spaziert und dabei „Tschüß, bis heute abend!“ ruft. Vielleicht auch, weil die Haltung so natürlich ist, die getragene Last durch das unterstützende Knie sehr deutlich spürbar ist und dennoch der zur Balance ausgetreckte Arm der Figur etwas Leichtfüßiges, Schwebendes gibt.

Bild: Von Katharina Szelinski-Singer als Bildhauerin, Peter Trubiroha als Fotograf – photo taken by Peter Trubiroha, CC BY-SA 3.0

Bekannt, wenn man es so nennen kann, ist sie für ihre Skulptur Trümmerfrau in Berlin, der frühe (verfrühte?) Höhepunkt ihrer Karriere (siehe Wikipedia).

Bild: Von Lienhard Schulz – Eigenes Werk, CC BY 2.5

Der Tagesspiegel hat einen Nachruf auf sie geschrieben.

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