Emma Hutchinson (Link Englisch) lebte mit ihrem Mann, einem Vikar, in Herefordshire; über ihren Sohn entdeckte sie die Lepidopterologie oder Schmetterlingskunde für sich, als dieser einen Holunderspanner fing. Hutchinson widmete den Rest ihres Lebens den Lepidoptera und wurde berühmt für ihre Fähigkeit, Schmetterlinge und Motten zu züchten. So führte sie 31 Jahre lang erfolgreich eine Zucht von Obsthain-Blütenspannern.
In der Viktorianischen Zeit war Entomologie oder Insektenkunde in Mode, und so verkaufte sich Hutchinsons Buch Entomology and Botany as Pursuits for Ladies (Entomologie und Botanik als Beschäftigung für Damen) von 1879 recht gut. Sie hielt ihre Leserinnen darin dazu an, Schmetterlinge nicht nur zu sammeln, sondern auch zu untersuchen und zu erforschen.
1881 erschien in The Entomologist’s Record and Journal of Variation (Link Englisch) (Des Entemologen Archiv und Zeitschrift der Variation) ein Brief von ihr, indem sie die Vermutung aufstellte, das Verschwinden des C-Falters in der Gegend um Kent sei darauf zurückzuführen, dass nach der Hopfen-Ernte die Pflanzen verbrannt wurden – wobei die Larven und Puppen dieses Schmetterlings mit vernichtet würden. Sie beteiligte sich an Versuchen, den Falter in anderen Gegenden einzuführen, indem sie um Herefordshire Larven und Puppen einsammelte und sie an anderen Orten aussetzte. Diese Bemühungen wurden ihrer Meinung nach jedoch zunichte gemacht durch Hobby-Lepideptorologen, die die Falter fingen und in ihre Sammlung aufnahmen.
Gerty Cori kam in Prag als Gerty Radnitz zur Welt; ihr Vater, Otto Radnitz, war ein Chemiker, der eine Methode zur Raffination von Zucker erfunden hatte und nun eine eigene Zuckerfabrik leitete, ihre Mutter, Martha geborene Neustadt, war eine kulturell interessierte Frau, die mit Franz Kafka befreundet war. Gerty und ihre beiden jüngeren Schwestern erhielten zunächst Privatunterricht, bevor sie mit zehn Jahren auf das Lyzeum gingen.
Mit 16 Jahren wusste Gerty, dass sie Medizin studieren wollte, ihr fehlten bis dahin jedoch noch einige schulische Kenntnisse. Um diese einzuholen, lernte sie innerhalb eines Jahres die Inhalte von acht Schuljahren Latein und fünf Schuljahren Physik, Chemie und Mathematik. So bestand sie mit 18 Jahren die Aufnahmeprüfung für das Medizinstudium an der Deutschen Karl-Ferdinands-Universität Prag.
Im Studium lernte sie Carl Cori kennen. Die beiden verliebten sich und schlossen 1920 gemeinsam – nachdem Carl zwischenzeitlich im Ersten Weltkrieg eingezogen worden war – ihr Medizinstudium ab. Im gleichen Jahr heirateten sie, wofür Gerty vom Judentum zum Katholizismus konvertierte, und zogen nach Wien. Dort arbeitete Gerty als Assistenzärztin im Karolinen-Kinderspital und erforschte die Funktion der Schilddrüse bei der Regulation der Körpertemperatur. Außerdem schrieb sie mehrere Aufsätze zu Blutkrankheiten. Die Lebensumstände nach dem Krieg waren schwierig, oftmals fehlte es an Lebensmitteln, sodass Gerty sogar Augenprobleme entwickelte, die auf einen Vitamin-A-Mangel zurückzuführen waren. Zur gleichen Zeit wurde der Antisemitismus im Land immer offensichtlicher, sodass das Ehepaar Cori 1922 in die USA auswanderte.
Carl fand eine Anstellung beim State Institute for the Study of Malignant Diseases (heute Roswell Park Cancer Institute, Link Englisch), während Gerty zunächst weitere sechs Monate in Wien blieb, weil sie keine Anstellung fand. Sie zog jedoch schließlich nach und arbeitete mit ihrem Mann im Labor, obwohl der Leiter des Insituts sogar drohte, Carl Cori zu entlassen, wenn Gerty nicht aufhörte. Die beiden ließen sich nicht beirren und erforschten gemeinsam, wie Glucose mit Hilfe von Hormonen im menschlichen Körper verstoffwechselt wird. Das Ehepaar veröffentlichte in der Zeit in Roswell insgesamt 50 Aufsätze gemeinsam – wobei die- oder derjenige zuerst als Autor:in genannt wurde, der oder die die meiste Arbeit geleistet hatte – und Gerty Cori veröffentlichte noch elf weitere Schriften als alleinige Autorin.
1928 nahmen die Coris die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Im Folgejahr stellten sie ihre Theorie vor, die ihnen schließlich den Nobelpreis einbringen sollte: den Cori-Zyklus. Dieser beschreibt den biochemischen Kreislauf im menschlichen Körper, mit dem Glucose in den Muskeln zu Lactat umgewandelt wird – Glykolyse genannt – , während gleichzeitig Lactat kurzzeitig in der Leber zu Glucose zurückgebildet wird – Gluconeogenese genannt. Diese Erkenntnis, wie die Verwertung von Zucker in den Muskeln funktioniert, sowie der Rolle der Leber dabei war eine wichtige Grundlage für das Verständnis und somit der Behandlung von Diabetes mellitus.
Zwei Jahre, nachdem sie diese Theorie veröffentlicht hatten, verließen sie das Insitut in Roswell. Carl wurden mehrere Stellen ohne Gerty angeboten, eine Position in Buffalo lehnte er ab, weil sie ihm durchaus nicht erlauben wollten, mit seiner Frau zu arbeiten. Gerty wurde sogar ausdrücklich vorgeworfen, sie schade der Karriere ihres Mannes, wenn sie weiter mit ihm arbeite. Schließlich ging das Ehepaar Cori gemeinsam an die Washington University in St. Louis, Missouri, wo ihnen beiden Stellungen angeboten worden waren, allerdings in Gertys Fall in einer niedrigeren Position, mit folgerichtig schlechterer Bezahlung: Sie verdiente als Forschungsassistentin nur ein Zehntel von Carls Gehalt. Arthur Compton, zu dieser Zeit Rektor der Universität, machte für die Coris eine Ausnahme von der Nepotismus-Regel, mit der auch Maria Goeppert-Mayer Schwierigkeiten hatte. Bei ihrer gemeinsamen Arbeit an der Washington University entdeckten Gerty und Carl Cori das Glucose-1-phosphat, eine Form von Glucose, das in vielen Stoffwechselvorgängen eine Rolle spielt und auch nach ihnen Cori-Ester heißt. Sie beschrieben seine Struktur, identifizierten das Enzym, das den Cori-Ester katalysiert und bewiesen, dass Glucose-1-phosphat der erste Schritt in der Umwandlung des Kohlehydrats Glykogen zu Glucose ist, welche im Körper als Energie verwertet werden kann.
Gerty Cori erforschte zur gleichen Zeit auch Glykogenspeicherkrankheiten und identifzierte mindestens vier davon, die jeweils mit individuellen Enyzymdefekten zusammenhängen; die verhältnismäßig harmlose Typ III-Glykogen-Speicherkrankheit heißt nach ihr auch Cori-Krankheit. Sie war die erste Person, die nachwies, dass eine vererbte Krankheit mit einem Enzymdefekt zusammenhängen kann.
Nach 13 Jahren an der Washington University wurde Gerty Cori endlich außerordentliche Professorin und vier Jahre später, 1947, auch volle Professorin. Im gleichen Jahr erfuhr sie, dass sie an Myelosklerose litt, und wenige Monate später wurde ihr gemeinsam mit ihrem Mann und dem argentinischen Physiologen Bernardo Alberto Houssay der Nobelpreis für für Physiologie oder Medizin verliehen. Sie war insgesamt erst die dritte Frau mit einem Nobelpreis – Marie Curie und deren Tochter Irène Joliot-Curie waren die ersten beiden, die diesen Preis für Physik respektive Chemie erhalten hatten. Gerty Cori hingegen war nun die erste Frau, die in der Kategorie Physiologie und Medizin ausgezeichnet wurde.
Im Anschluss an diesen Erfolg wurde sie Fellow der American Academy of Arts and Sciences, als viertes weibliches Mitglied in die National Academy of Sciences gewählt sowie von mehreren anderen Societies aufgenommen, von Harry S. Truman wurde sie zum Ratsmitglied der National Science Foundation ernannt. Nachdem sie jahrzentelang gegen den Widerstand von Entscheidern unbeirrt mit ihrem Mann zusammengearbeitet hatte, wurde ihr nun zwischen 1948 und 1955 die Ehrendoktorwürde an fünf Universitäten verliehen – an der Boston University, am Smith College, an der Yale University, an der Columbia University und an der University of Rochester. Insgesamt gewann sie, zum Teil gemeinsam mit ihrem Mann, sechs hochdotierte wissenschaftliche Preise. Sie arbeitete noch weitere zehn mit immer schlechterer Gesundheit, bis sie am 26. Oktober 1957 an der Myelosklerose verstarb.
1998 wurde Gerty Cori in die National Women’s Hall of Fame aufgenommen. Das Labor an der Washington University, in dem sie gearbeitet hatte, wurde 2004 von der American Chemical Society (deren Mitglied sie war) zur Historic Landmark erklärt. Vier Jahre später brachte der US Postal Service eine 41-cent-Briefmarke ihr zu Ehren heraus. Krater auf dem Mond und der Venus sind nach ihr benannt und noch 2015 taufte das US Department of Energy den Hochleistungrechner im Berkeley Lab nach ihr, der als fünfter in der Liste der 500 leistungsfähigsten Computer rangiert.
12. August 1898: Maria Klenova (Link Englisch) Als Begründerin der russischen Meeresgeologie erforschte sie beinahe dreißig Jahre lang die Polarregionen und war die erste Frau, die vor Ort in der Antarktis arbeitete.
Goldberg und Ullmann arbeiteten auch anschließend weiter zusammen. 1904 veröffentlichte Goldberg eine Arbeit darüber, wie Kupfer als Katalysator für die Ullmann-Reaktion verwendet werden kann, um ein Phenyl-Derivat von Thiosalicylsäure herzustellen. Aufgrund dieser Arbeit heißt eine Form der Ullmann-Reaktion sogar nach ihr, die Goldberg-Reaktion (C-N Paarung, Link Englisch); ihre Erkenntnisse trugen zur Erleichterung von Laborprozessen bei. In dem, was die beiden das Ullmann-Goldberg-Kollaborativ nannten, forschten sie ab 1905 gemeinsam an der Technischen Hochschule in Berlin. Hier trugen sie maßgeblich zur Entwicklung von synthetischen Färbemitteln bei, namentlich synthetischem Alizarin, welches die Nutzung von Färberkrapp überflüssig machte. Irma Goldberg arbeitete auch für die BASF in der Entwicklung von künstlichen Farbstoffen.
1910 heirateten Ullmann und Goldberg, 1923 kehrten sie nach Genf zurück, wo Ullmann ein Mitglied der Fakultät wurde. Von Irma Goldberg, die eine für Frauen der Zeit ungewöhnlich erfolgreiche Karriere als Chemikerin erreicht hatte und sogar namentlich für ihre Forschungen erwähnt wird, ist danach nicht mehr bekannt, als dass sie 1939 noch einen Nachruf auf ihren Ehemann in einer Genfer Zeitung unterzeichnete.
Mary Golda Ross (Link Englisch) kam als zweites von fünf Kindern in Oklahoma zur Welt, als Urgroßenkelin des Cherokee-Chiefs Koo-wi-s-gu-wi John Ross, der sich zunächst dem Druck der US-amerikanischen Regierung zur Umsiedlung der Ureinwohner widersetzte, seine erste Ehefrau auf dem Trail of Tears verlor und später in Oklahoma die Cherokee Nation of Oklahoma mit aufbaute. Da Mary G. Ross begabt war, lebte sie in während ihrer Kindheit bei ihren Großeltern in Tahlequah, der Hauptstadt des Cherokee County, um dort die Grundschule und eine weiterführende Schule zu besuchen. Mit 16 Jahren schrieb sie sich am dortigen Northeastern State Teachers‘ College und machte vier Jahre später ihren Bachelor-Grad in Mathematik. Während der Wirtschaftkrise in den USA Ende der 1920er Jahre unterrichtete sie Mathematik und Naturwissenschaften in Schulen im ländlichen Oklahoma. Mit 28 legte sie eine Prüfung zur Staatsdienerin ab und arbeitete als Statistikerin und als Berufsberaterin an Schulen in New Mexico. In ihrer Zeit als Lehrerin hatte sie nebenher Kurse am Colorado State Teachers‘ College (heute University of Northern Colorado) in Mathematik besucht und „jeden Astronomie-Kurs, den sie hatten“. 1938, mit 30 Jahren, legte sie dort ihre Prüfungen für den Master of Science ab.
Nachdem die USA 1941 in den Zweiten Weltkrieg eingetreten waren, zog Ross auf Anraten ihres Vaters nach Kalifornien, weil dort die Chancen auf (anspruchsvollere) Arbeit besser standen. Tatsächlich wurde die 34-jährige im Folgejahr beim Luft- und Raumfahrtunternehmen Lockheed als Mathematikerin eingestellt. Sie arbeitete hier unter anderem an der Lockheed P-38 Lightning, eines der schnellsten Flugzeuge dieser Zeit. Es konnte im Reiseflug eine Geschwindigkeit von mehr als 640 km/h erreichen, Ross trug zur Lösung einiger Probleme im Hochgeschwindigkeitsflug und an der Aeroelastizität bei.
Mary G. Ross wusste schon damals, dass sie lieber an Raumfahrt-Projekten hätte arbeiten wollen, sprach jedoch nicht darüber, da sie meinte, ihre Glaubwürdigkeit (bei der Arbeit an Luftfahrt-Projekten) wäre hinterfragt worden. Dabei arbeitete Ross oft mit einigen anderen Kollegen bis 23 Uhr an der Forschung, ihre Instrumente dabei waren der Rechenschieber und der Friden-Computer.
Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, entsandte Lockheed Mary G. Ross zur Fortbildung als Ingenieurin, sie studierte erneut, dieses Mal Mathematik für moderne Ingenieurwissenschaft, Aeronautik sowie Raketen- und Himmelsmechanik. So spezialisiert, wurde sie 1952 gebeten, an den so genannten Skunk Works mitzuarbeiten, bei denen im Geheimen von wenigen Mitarbeitern an radikalen Innovationen gearbeitet wurde. In diesem Rahmen war Mary G. Ross an diversen Projekten beteiligt: An vorläufigen Designs für die Raumfahrt, für Orbitalflüge mit und ohne Besatzung, an Studien für Satelliten sowohl für militärische wie auch zivile Nutzung, an der Agena-Rakete sowie an vorläufigen Sondendesigns für Vorbeiflüge an Mars und Venus.
1958 trat sie in What’s My Line auf, der US-Vorlage für Robert Lemkes ‚Was Bin Ich‚. Davon gibt es wunderbarerweise einen Clip bei YouTube.
Ende der 1960er Jahre wurde Ross in die Senior-Position befördert und arbeitete an der Mittelstreckenrakete UGM-27 Polaris und deren Nachfolgern. Mit 65 Jahren setzte sie sich 1973 zur Ruhe, setzte sich jedoch weiterhin ehrenamtlich in der Jugendarbeit ein, vor allem, um den Ingenieurberuf für Jugendliche der Amerikanischen Ureinwohner im Allgemeinen und Mädchen im Speziellen. Diese Aufgabe hatte sie bereits in ihrer Funktion als Staatsdienerin übernommen, seit den 1950ern war sie Mitglied der Society of Women Engineers, die ebenso für die Geschlechterparität im Ingenieursberuf aktiv ist.
2004 nahm die inzwischen 96-jährige an den Eröffnungsfeierlichkeiten des National Museum of the American Indian teil, sie trug dafür ihr erstes traditionelles Cherokee-Kleid aus Kaliko, das ihre Nichte für sie geschneidert hatte. Vier Jahre später starb Ross und hinterließ dem Museum $400.000,-, zu diesem Anlass schrieb die Cherokee Phoenix einen anekdotenreichen Nachruf.
Vergangenes Jahr (2019) war Mary G. Ross auf der Rückseite des Sacagawea-Dollar abgebildet, mit dem die Vereinigten Staaten an die Geschichte ihrer Ureinwohner erinnert. Eine Biografie, Einblicke in ihre Arbeit sowie in den Prozess des Münzdesigns bietet dieser Artikel auf der Webseite des National Museum of the American Indian.
6. August 1830: Elizabeth Brown (Link Englisch) Als Quäkerin gleichberechtigt erzogen und gebildet, war die britische Astronomin eine zentrale Figur in der Gründung der British Astronomical Association 1890, die von vorneherein Frauen als Mitglieder zuließ, anders als die Royal Astronomical Society (dort wurde bei gleichem Gründungsjahr erst 1915 die erste Frau als Mitglied gewählt). Sie leitete bis zu ihrem Tod 1899 die Abteilung für Sonnenbeobachtung der Vereinigung.
9. August 1861: Dorothea Klumpke In den USA geborene Tochter deutscher Einwanderer, studierte Klumpke in Paris an der Sorbonne Astronomie. Sie setzte sich bei der Bewerbung um die Leitung für das Carte-du-Ciel-Projekt gegen 50 männliche Konkurrenten durch; sie war auch die erste Frau, die astronomische Beobachtungen (der Leoniden) von einem Ballon aus machte und die erste Frau in Frankreich mit einem Doktorgrad in Mathematik.
Beim Internationalen Kongress der Physiker in Paris (Datum unbekannt) war sie eine von zwei Frauen unter 836 Besuchern – die andere Frau war Marie Curie. Sie gehörte außerdem zu den Gründungsmitgliedern der American Physical Society.
Emily Lovira Gregory (Link Englisch) wuchs auf einer Farm im Staat New York auf, wo sie auch eine kirchliche Schule besuchte. Nach dem einfachen Schulabschluss arbeitete sie zunächst als Lehrerin, um sich mit dem Lohn die Kosten für ein weiterführendes Studium zu erarbeiten. 1876, mit 36 Jahren, schrieb sie sich schließlich an der Cornell University, wo sie 1881 ihren Bachelor of Arts in Literatur und dem Nebenfach Botanik abschloss. Anschließend arbeitete sie wiederum als Lehrerin, am Smith College.
Mit ihren Ersparnissen wollte sie ihr Studium weiter fortsetzen, doch da Frauen in den USA noch nicht für die höhere Bildung zugelassen wurden, musste sie an die Universität Zürich gehen, um ihr Ziel zu erreichen. Sie studierte dort Botanik unter Albert Wigand, Johannes Reinke und Simon Schwendener. Ihren Doktortitel machte sie 1886 mit einer Dissertation über ‚Comparative Anatomy of the Filz-like Hair-covering of Leaf Organs‚ (‚Vergleichende Anatomie des filzartigen Haarbewuchses von Blattorganen‘). Damit war Emily Lovira Gregory die erste US-amerikanische Frau mit einem Doktorgrad in Botanik.
Nach ihrer Promotionen begann sie als Botanikerin am Bryn Mawr College zu arbeiten; sie musste nach zwei Jahren diese Fakultät jedch verlassen, weil sie sich weigerte, ihre Kurse in Botanik dem Lehrplan der allgemeinen Biologie unterzuordnen. Sie wechselte an die University of Pennsylvania, wo sie das erste weibliche Fakultätsmitglied war. Sie gab hier Kurse in allgemeiner Botanik und Pflanzenanatomie, außerdem arbeitete sie an der Entwicklung des botanischen Labors mit. Kurz darauf wurde in New York das Barnard College für Frauen gegründet und Gregory wurde hier das erste Fakultätsmitglied überhaupt und auch die erste Dekanin.
Emily Lovira Gregory hatte Zeit ihres Lebens oft in schlecht bezahlten oder gar unbezahlten Lehrpositionen gearbeitet, dabei trug sie zu insgesamt 38 Publikationen bei, wovon 12 eigene Schriften waren. Das Barnard College verdankt ihr den Aufbau und den hervorragenden Ruf des dortigen Botanik-Fachbereichs. Dennoch musste sich Gregory 1894 erst in einem Brief an den Präsidenten der kooperierenden Columbia University darüber beschweren, dass ihr Status als „lecturer„, also Dozentin, weder vom Titel noch in der Bezahlung dem entsprach, was sie tatsächlich leistete.
1895 wurde ihr schließlich eine volle Professor mit entsprechendem Gehalt zugesprochen. Sie konnte diesen Status nicht lange genießen: Schon 1897 starb sie mit 55 Jahren an Lungenentzündung.
Volkova war die 1870 die erste Frau, die als Chemikerin einen Universitätsabschluss machte (in Russland?), die erste Frau, die in die russische Chemical Society aufgenommen wurde, die erste Russin, die ein wissenschaftliches Werk über Chemie veröffentlichte und sie wird gemeinhin als erste Frau betrachtet, die über ihre chemische Forschung in einem modernen Labor schrieb.
Ihr Fachgebiet waren organische Amide. Es gelang ihr – wiederum als erstes – einen Stoff herzustellen, der im englischen Wikipedia-Beitrag ‚orthotoluenesulfonic acid‘ genannt wird. Mit etwas Recherche konnte ich herausfinden, dass es sich um 2-Toluolsulfonsäure handeln muss (‚ortho-‚ beschreibt die Position des zweiten Substituenten an einem Ringmolekül). Diese Verbindung dient vor allem in anderen chemischen Reaktionen als Katalysator; Volkova bildete auch dessen Amide. Ebenso schuf sie als Erste eine Verbindung, die noch heute als Weichmacher in diversen Dingen verwendet werden: Trikresylphosphate (TKP).
Weichmacher haben wohl nicht zu Unrecht einen schlechten Ruf. Dieser spezielle Stoff wurde und wird (nur) in Schmierstoffen und Hydraulikflüssigkeiten verwendet. Zum Beispiel in deutschen Torpedos im Zweiten Weltkrieg. Leider kamen 1941 einige Menschen in der Gegend um Eckernförde aufgrund der Nahrungsmittelknappheit auf die Idee, dieses Torpedoöl zu stehlen und als Lebensmittel zu verwenden, beim Braten und Backen. Dies führte bei etwa 70 Personen zur „Eckernförder Krankheit„: Einer Vergiftung durch TKP, die zur bleibenden Lähmung der Beine führte. Das gleiche war 1940 auch schon den so genannten Ölsoldaten in der Schweiz passiert.
Im Gebiet der Material- und Ingenieurwissenschaft ist Sossina M. Haile Expertin für Ionenleitung in Festkörpern: Wie elektrische Ladung in festen Stoffen durch Ionen – statt durch Elektronen – transportiert wird. Die Ionenleitfähigkeit eines Stoffes hängt unter anderem mit seiner Kristallstruktur und deren Zustandsveränderung zusammen, weshalb auch die Kristallstrukturanalyse, die Erforschung der Neutronenstreuung sowie die Thermische Analyse zu Hailes Arbeitsbereich gehören. Das Ziel ihrer Forschungen ist es, die Mechanismen zu verstehen, die den Ionentransport in Festkörpern bestimmen; die Erkenntnisse, zu denen Sossina M. Haile dabei kommt, dienen der Entwicklung von festen (im Gegensatz zu flüssigen) Elektrolyten und ’neuartigen festkörperlichen elektrochemischen Vorrichtungen‘ (‚novel solid-state electrochemical devices‚), wie Batterien, Sensoren, Ionenpumpen und Brennstoffzellen.
Für ihr Doktorandenstudium erhielt Sossina M. Haile ein Stipendium, die AT&T Cooperative Research Fellowship. In der Zeit um ihre Promotion, in der sie am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart forschte, erhielt sie eine Förderung aus dem Fulbright-Programm, im Jahr Postdoc den Humboldt-Forschungspreis. Nach ihrer Promotion war sie zunächst an der University of Washington als Assistenzprofessorin tätig, bis sie 1996 an das California Institute of Technology (CalTech) wechselte. Während der 1990er Jahre gelang es ihr mit ihrem Team, die erste Brennstoffzelle aus Säure-Festkörpern zu entwickeln (Link Englisch), indem sie eine ‚superprotonische‚ chemische Verbindung schuf. Diese setzte sich trotz Effizienz wohl nicht am Markt durch, auch wenn zwei Studenten, die mit Haile gearbeitet hatten, 2003 das Unternehmen Superprotonic gründeten – mit der Professorin als wissenschaftliche Beraterin –, das diese Brennstoffzellen herstellte.
Seit 2015 ist Sossina M. Haile Professorin für Angewandte Physik an der Northwestern University. Hier erforscht sie im Team protonenleitende Säure-Festkörper-Verbindungen, protonenleitende sowie Sauerstoff und Elektronen leitende Perowskit-Verbindungen, Sauerstoff leitende Oxide und Alkalien leitende Silikate. Sie arbeitet dabei mit der bestimmt spannenden, aber mir völlig unverständlichen dielektrischen Spektroskopie.
Auf der Seite der HistoryMakers findet sich ein Videoausschnitt aus einem Interview mit, in dem sie von ihrem Verhältnis zur Religion ihrer Eltern erzählt, deren Messen in der SakralspracheAltäthiopisch oder Ge’ez gehalten werden.
30. Juli 1746: Louise du Pierry Nachdem sie ihren zulünftigen Lebensgefährten Jérôme Lalande kennengelernt hatte, begann sich die junge Französin mit der Astronomie zu beschäftigen. Sie wurde die erste (weibliche) Hochschullehrerin für Astronomie an der Sorbonne und Nachfolgerin von Nicole-Reine Lépaute an der Akademie von Béziers.
31. Juli 1877: Harriet Margaret Louisa Bolus Die südafrikanische Botanikerin arbeitete im Bolus-Herbarium, das an die Universität Kapstadt überging, nachdem der Gründer verstorben war. Ihre Spezialität bei der Erforschung der Kapflora waren Orchideen und Heidekrautgewächse.
1. August 1818: Maria Mitchell Als Tochter in einer Quäker-Familie wurde sie in ihrem wissenschaftlichen Interesse gefördert und hatte früh mit astronomischen Geräten Kontakt. Sie wurde 1848 als erste Frau in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen und war auch die erste weibliche Professorin für Astronomie am Vassar College– der Grund, warum Vera Rubin dort studierte.
Thereza Dillwyn Llewelyn (Link Englisch) war die Tochter des Botanikers und Fotografen John Dillwyn Llewelyn, als älteste von sechs Kindern kam sie in Glamorgan in Wales zur Welt. In einer Familie, in der sich mehrere männliche und weibliche Verwandte professionell mit der Fotografie beschäftigten, kam auch Thereza früh mit dem neuartigen Medium in Berührung.
Weil sich Thereza für die Astronomie interessierte, baute ihr Vater ihr zu ihrem 16. Geburtstag ein äquatorialesObservatorium (s.u. zur Erklärung ein 5-minütiges Video einer Herstellerfirma von optischen Geräten). Auf dem Landsitz bei Penllergaer baute die Familie gemeinsam an der Forschungsstätte des ältestens Kindes. In diesem machte Thereza Dillwyn Llewelyn verschiedene Experimente mit dem Fotografieren von Himmelskörpern, darunter etwa einige der ersten Fotografien des Mondes in den 1850er Jahren. Dillwyn Llewelyn musste dafür das Teleskop beständig leicht fortbewegen, um dem Mond lange genug für eine ausreichende Belichtung des Materials zu folgen. Auch eine Methode, Schneeflocken zu fotografieren, entwickelte sie gemeinsam mit ihrem Vater.
Beide waren auch in der Meteorologie tätig, indem sie in einer der von Freiwilligen betriebenen Wetterstationen der British Association for the Advancement of Science Daten sammelte. Sie hoffte auch, ihre Ergebnisse einmal bei einem Treffen der Association persönlich vortragen zu dürfen, doch dies wiederum gestattete ihr Vater ihr nicht.
Möglicherweise beobachtete Dillwyn Llewelyn 1858 Donatis Kometen (Link English) bereits, bevor er von seinem italienischen Namensgeber, Giambattista Donati angekündigt wurde. Im gleichen Jahr heiratete sie Nevil Story Maskelyne, mit dem sie zwei Töchter hatte und gemeinsame Experimente in der Chemie und Fotografie durchführte. Sie erstellte auch ein Herbarium und schrieb eine Arbeit, die in der Linnean Society of London vorgetragen wurde.
Auf der Fotografie oben, die ihr Vater von ihr machte, verwendete er auch die Technik des Fotogramms, dies übernahm auch Thereza für einige private Fotografien.
Vera Rubin kam in Philadelphia, Pennsylvania zur Welt als Tochter zweier jüdischer Immigranten: Ihr Vater stammte aus Vilnius (damals Polen, heute Litauen) ihre Mutter aus Bessarabien (in der Region des heutigen Moldavien und der Ukraine). Sie zeigte schon mit 10 Jahren Interesse an der Astronomie und beobachtete mit einem selbstgebauten Teleskop aus Pappe Meteoren.
Nachdem sie 1944 die High School abgeschlossen hatte, beschloss sie, am Vassar College zu studieren, weil ihr Vorbild Maria Mitchell dort Professorin gewesen war. Vier Jahre später machte sie dort mit 20 Jahren ihren Bachelor of Science als einzige Absolventin in der Astronomie. Sie wollte sich anschließend in Princeton einschreiben, doch Frauen waren dort damals – und noch für weitere 27 Jahre – nicht zugelassen. Einer Einladung von Harvard folgte Rubin nicht, sondern schrieb sich an der Cornell University in New York ein, da ihr Ehemann Robert dort ebenfalls studierte.
An der Cornell University untersuchte Vera Rubin für ihre Masterarbeit die Bewegungen von 109 Galaxien; dabei war sie eine der ersten Menschen, die Abweichungen von der Hubble-Konstante beobachtete. Kurz gefasst beschreibt die Hubble-Konstante, oder heute: der Hubble-Parameter, die Rate der Expansion des Universums. Durch ihre Beobachtungen kam sie zunächst zu der These, dass es in der Expansion eine Orbitalbewegung des Universums um einen Pol gäbe – eine These, die widerlegt wurde. Doch Rubins Ableitung aus ihren Ergebnissen, dass die Galaxien sich grundsätzlich im Universum fortbewegen, stellte sich als wahr heraus und war Grundlage für weitere Forschungen in dieser Hinsicht. Rubin lieferte mit den Ergebnissen auch einen Beweis für eine Supergalaktische Ebene, die wiederum die Basis bildet für das Supergalaktische Koordinatensystem.
Vera Rubin schloss mit ihrer Forschungsarbeit 1951 ihren Mastertitel ab. Sie trat auch den Kampf an, ihre als kontrovers betrachteten Ergebnisse auch bei der American Astronomical Societyzu präsentieren, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt ein Kind hatte und mit dem zweiten schwanger war. Sie wurde jedoch abgelehnt, ihre Arbeit wurde übersehen.
Weder von diesem Rückschlag noch vom Elterndasein ließ sich Rubin davon abhalten, ihre Karriere fortzusetzen. Sie schrieb sich für ein Doktorandenstudium an der Georgetown University ein, als Doktorvater betreute sie George Gamow. In den drei Jahren, in denen sie an ihrer Dissertation schrieb, wurde ihr unter anderem einmal untersagt, ihren Doktorvater in seinem Büro zu treffen, weil Frauen diesen Bereich der Universität nicht betreten durften. Ihren Doktortitel erlangte sie 1954 mit einer Dissertation, in der sie die Theorie aufstellte, dass Galaxien in Clustern oder Haufen auftreten, statt zufällig über das Universum verteilt zu sein. Auch dieser Gedanke Rubin war zu diesem Zeitpunkt kontrovers zum allgemeinen Wissensstand und wurde in den folgenden 20 Jahren nicht weiter verfolgt.
Nach ihrer Promotion arbeitete Rubin in den folgenden elf Jahren an diversen Instituten als Lehrerin, Forschungsastronomin und Assistenzprofessorin; da sie auch insgesamt vier Kinder hatte, übte sie große Teile ihres Berufs von zu Hause aus. 1963 arbeitete sie für ein Jahr mit Geoffrey und Margaret Burbidge zusammen an der Erforschung der Galaxienrotation am McDonald Observatory in Texas. Mit Burbidge sollte sie auch danach der allgemeine politische Einsatz für Frauen in der Wissenschaft verbinden. 1965 wurde Rubin Angestellte der Carnegie Institution of Washington, heute Carnegie Institution of Science. Im Rahmen dieser Anstellung ersuchte sie auch um die Möglichkeit, am Palomar Observatory in San Diego zu arbeiten. Dort angekommen, musste sie feststellen, dass es vor Ort keine „facilities“, also Schlaf- und Sanitärräume für Frauen gab. Vera Rubin schnitt ein Stück Papier in Form eines Rocks aus, klebte dieses über eine der ‚männlichen‘ Türschilder und schuf so die Verhältnisse, die ihr einen Aufenthalt erleichtern würden (so schildert es dieser Artikel in The Atlantic).
Ebenfalls bei ihrer Tätigkeit an der Carnegie Institution traf sie auf Kent Ford, der astronomische Instrumente herstellte. Unter anderem hatte er ein optisches Spektrometer gebaut, das die Spektren jener Himmelskörper optisch verstärkte, die bisher zu dunkel waren, um sie zu deuten. Mit den Instrumenten von Ford machte Rubin unter anderem an der Andromedagalaxie unter anderem eine Beobachtung, die als Rubin-Ford-Effekt (Link Englisch) bekannt wurde: Eine Anisotropie in der Expansion des Universums, beobachtet allerdings an einer begrenzten Anzahl Galaxien und heute zu einem nur augenscheinlichen, nicht tatsächlichen Phänomen erklärt. (Eine Anisotropie ist eine Eigenschaft, die von der Richtung einer Bewegung abhängig ist.) Die Ergebnisse ihrer Forschungen wurden jedoch wieder einmal als zu kontrovers von der wissenschaftlichen Gemeinschaft abgelehnt. 1976 veröffentlichte Rubin eine Arbeit, in dem sie die Theorie einer Pekuliargeschwindigkeit nicht nur für Sterne, sondern auch für Galaxien aufstellte, die anfangs abgelehnt, aber heute als ‚large streaming scale‚ akzeptiert ist.
Für eine kurze Zeit befassten sich Rubin und Ford auch mit Quasaren, die gerade erst entdeckt worden waren. Sie wandte sich jedoch lieber einem Forschungsbereich zu, in dem sie hoffte, weniger Ablehnung zu erfahren, und untersuchte schließlich die Rotation von Galaxien und ihren Außenbezirken. Sie beobachtete hierbei flache Rotationskurven im Gegensatz zu den wieder abfallenden Kurven, die nach optisch erfassbaren Tatsachen zu erwarten waren. In den Außenbezirken müsste sich eine Galaxie nach dieser Erwartung langsamer drehen – stattdessen beobachtete Rubin, dass sich die äußeren Arem von Spiralgalaxien ebenso schnell um den Mittelpunkt drehen wie die inneren Bereiche. Außerdem drehen sich die Galaxien so schnell, dass sie auseinanderfliegen müssten, wenn der einzige Zusammenhalt, den sie haben, die Schwerkraft ihrer Sterne wäre. Diese beiden Beobachtungen ließen Vera Rubin schließen, dass diese Galaxien Dunkle Materie enthalten müssen und von einem Halo, einem ‚Heiligenschein‘ aus Dunkler Materie umgeben sein müssen. (Der Artikel zu Dunkler Materie enthält auch die schöne Videodatei, welche Bewegung ohne Dunkle Materie zu erwarten wäre und welche tatsächlich vorgefunden wird.) Nach ihren Berechnungen müssten Galaxien etwa fünf bis zehn Mal so viel Dunkle wie gewöhnliche Materie enthalten. Mit ihren Forschungsergebnissen lieferte sie die erste überzeugende Hinweise für diese Theorie, die in den 1930ern erstmals von zwei Astronomen, Jan Hendrik Oort und Fritz Zwicky postuliert wurde.
Später sollte Vera Rubins These durch die Entdeckung der kosmischen Hintergrundstrahlung und des Gravitationslinseneffektes bestätigt werden. Ihre ebenfalls auf diesen Ergebnissen basierende Theorie über nicht-Newtonsche Schwerkraft, die auf Galaxien wirkt, ist nicht wissenschaftlich akzeptiert oder bewiesen. Zur gleichen Zeit erforschte Vera Rubin das Phänomen des Gegenrotation in Galaxien und lieferte erste Nachweise dafür, dass Galaxien durch ihre Bewegung im Universum fusionieren, sowie zum Prozess, mit welchem Galaxien entstehen.
Vera Rubin hatte vier Kinder, denen sie nach deren Aussagen vorlebte, dass „ein Leben in der Wissenschaft Spaß mache und erstrebenswert sei“ (Quelle: Wiki), was alle vier veranlasste, ebenfalls Wissenschaftler:innen zu werden. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Burbidge setzte sich Rubin für die Repräsentation von Frauen in wissenschaftlichen Institutionen ein, die wenigen weiblichen Mitglieder in der National Academy of Science nannte sie „das Traurigste in ihrem Leben“. Sie starb am 25. Dezember 2016 an Komplikationen ihrer Demenzerkrankung.
Die Carnegie Institution of Science rief ihr zu Ehren ein Forschungsstipendium für Postdoktoranden ins Leben; die Division on Dynamical Astronomy der American Astronomical Society verleiht den Vera Rubin Early Career Prize. Im Dezember 2019 wurde das Large Synoptic Survey Telescope, das auf einem Gipfel des Cerro Panchon in Chile gebaut wird, als Vera C. Rubin Observatory umbenannt. Es soll im kommenden Jahr 2021 first light haben, endgültig fertiggestellt wird es nach Plan 2022.
25. Juli 1920: Rosalind Franklin Quasi das Postergirl des Matilda-Effekts; von ihr nutzten Watson und Crick ungefragt und unauthorisiert Röntgenstrukturanalysen, die ihnen zur Entschlüsselung der DNA-Struktur verhalfen. Jahrelang wurde in wissenschaftlichen und biografischen Texten herablassend mit ihr umgegangen.