Tag: 21. Januar 2013

frauen, wollt ihr ewig (so) leben…?

mit dank an Thomas, der mich auf diesen interessanten artikel aufmerksam gemacht hat.
vielleicht die richtige gelegenheit, mal einen gedanken niederzuschreiben, den ich sonst nirgendwo unter bekomme, und einen eigenen eintrag ist er nun auch nicht wert…
meine antwort auf die kritiker und kritikerinnen der frauenquote, die immer sagen, dann wüssten die (armen) erfolgreichen frauen ja nie, ob sie wirklich so gut seien oder nur der quote dienten: das hat jahrhundertlang doch auch die vielen männer nicht gestört, die auch nicht über ihre qualifikation an die guten positionen gekommen sind. wie viele stellen sind besetzt worden, weil der anwärter mit den entscheidern zur uni ging, zur selben verbindung gehörte, ein freund der familie war? von den vielen entscheidungen in neuerer zeit, die eher für den mann als für die frau ausgefallen sind, ganz zu schweigen?
warum soll uns frauen das was ausmachen, wenn es auch den männern so lange nichts ausgemacht hat? haben die sich alle in der illusion gebadet, dass ihr erfolg nichts mit ihrem geschlecht, ihrer uni oder verbindung, ihren guten beziehungen oder denen ihrer eltern zu tun hat, sondern dass sie einfach so gut sind? das eine ist, wie jemand in eine position kommt, und das andere, wie er oder sie sie ausfüllt. natürlich gibt es auch die männer, die über beziehung in eine position kommen, diese dann aber auch sehr gut ausfüllen konnten. aber ebenso gab und gibt es die frauen, die wegen ihres geschlechtes nicht in positionen gekommen sind und kommen, diese aber besser ausgefüllt hätten als der männliche anwärter mit dem richtigen familiennamen oder den richtigen farben an der mütze. es geht um die chance, das beweisen zu können, um die möglichkeit, überhaupt antreten zu können. und ja, da scheint es eben den bedarf zu geben, denn in männerdominierten branchen kann es für eine frau schwierig sein, überhaupt in die lage zu kommen, ihre qualifikation unter beweis zu stellen – wenn ihr diese von vorneherein wegen ihres geschlechtes vielleicht sogar abgesprochen wird.
so.

KW 4/2013: Mairead Corrigan Maguire, 27. Januar 1944

Mairead CorriganWiki deutsch Wiki englisch
Mairead Corrigan ist eine Friedensnobelpreisträgerin, die mit Betty Williams die Grenze zwischen Protestanten und Katholiken in ihrer Bewegung für den Frieden in Nordirland durchstieß. Beide standen im Zusammenhang mit dem Tod dreier Kinder (und dem späteren, nur allzu verständlichen Selbstmord derer Mutter), als britische Soldaten einen jungen Iren in seinem Wagen erschossen, der daraufhin ungebremst in die Familie raste: Betty Williams (eine Protestantin) war Zeugin und Mairead Corrigan (eine Katholikin) die Tante der Getöteten. Beide gründeten mit einer spontanen Friedensdemonstration die Organisation, die im Lauf der Zeit als Peace People bekannt wurde, in dem Glauben und dem Versuch, Frieden zu schaffen, indem nicht nach Schuldigen, sondern der unvoreingenommene Dialog gesucht würde.

Mairead Corrigan Maguire ist im Laufe der Zeit mit den Peace People auch in anderen Unruhe- und Krisengebieten aktiv gewesen. Meine Begeisterung für sie als Person und ihre Überzeugung, wie die Welt ein besserer Ort werden könnte, ist allerdings durch die Tatsache geschmälert, dass sie ebenfalls Mitglied der Gruppe Consistent Life Ethics ist, die sich zwar konsistent, aber leider meines Erachtens undifferenziert für den Erhalt jeglichen Lebens einsetzt, in welcher (Leidens-)Form auch immer.

Wie andere Beispiele, die mir bei der Recherche für dieses Blogs begegnet sind, kann man auch an Mairead Corrigan Maguire gut erkennen, dass ein Einsatz für eine gute Sache, über die man Konsens erreichen kann, nicht bedeutet, dass dieser Konsens sich auf alle Fragen bezüglich Ethik, Moral, Vernunft und Humanismus erstreckt. Das sollte allerdings nicht davon abhalten – wie ihre unterschiedliche religiöse Orientierung Mairead und Betty nicht von einer Zusammanarbeit für den Frieden abgehalten hat – sich für die gute Sache, über die Konsens erreicht wird, einzusetzen. Alles weitere lässt sich ja vielleicht im nächsten Schritt friedlich klären…

Selbstverständlich gibt es zu Mairead Corrigan Maguire einiges zu lesen, so ihr Eintrag auf der Seite der Peace People, komplett mit Kontaktdaten, auf der Seite der Nobelpreis-Organisation, am schönsten allerdings liest sich dieser Text einer Teilnehmerin am von Peace People organisierten Austauschprogramm, Project Children.

Bild: By Free Gaza movement – Mairead at press conferenceUploaded by Pieter Kuiper, CC BY-SA 2.0

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