Tag: 19. März 2013

schöne jägerin

der vierte beitrag zu Forced Entry auf Hard Sensations stellt uns thana vor, die nicht nur namentlich an die griechische mythologie gemahnt, sondern auch einiges mit der jungfräulichen jägerin artemis gemein hat. dabei kommen auch der katholizismus, nonnenfetisch und laubsägearbeiten vor. lektüre empfohlen.

savages

oliver stone, USA 2012
während der sichtung hat mir der film zunächst mal gut gefallen – eine frau, die mit zwei männern zusammenleben kann und dabei nicht als dummes flittchen dargestellt wird… zwei recht ansehnliche männer, zwischen denen mir die entscheidung auch schwerfiele… eine frau, die ein ebenso harter knochen wie jeder mann in ihrer position ist und dem vorurteil einer zu weichen hand ins gesicht lacht… der film besteht sogar den bechdel-test, weil er mit o und elena zwei frauen mit ähnlichkeiten und unterschieden aufeinandertreffen lässt, die einen größeren lebensentwurf haben als „den richtigen mann zu finden“. auch wenn ihre handlungen dennoch zum großen teil von männern abhängig sind (elena führt das geschäft ihres mannes weiter, der ihr einziger liebhaber war und blieb, auch nach seinem tod, o suchte nach dem college-abbruch ein echteres leben, hat dieses jedoch als „einfache arbeiterin“ bei zwei wesentlich prominenter agierenden männern gefunden), so sprechen sie doch zumindest auch n0ch über andere dinge…
naja, jedenfalls als actionfilm mit halbwegs ausgeglichener geschlechterrepräsentanz hat mir der film also zunächst mal gut gefallen.
dann habe ich heute morgen noch mal intensiver über die frauen o und elena nachgedacht, und da kriegte das doch eher so einen bitteren beigeschmack. welche entwürfe von frauenfiguren werden da gegenübergestellt? die attraktive mutterfigur, die sich hingebungsvoll und immer sexuell nicht nur verfügbar, sondern sogar aggressiv um die beiden männer kümmert (und, mal mit meinen erfahrungen aus der realität abgeglichen: was für ein albtraum, sich ständig um zwei kiffer zu kümmern!! einer allein hat mich schon schier in den wahnsinn getrieben… und der sex leidet m.e. auch eher unter dem konsum) auf der einen seite. auf der anderen seite die frau, die jede sexualität negiert (weil eine beruflich erfolgreiche frau sexuell bedrohlich ist?) und am ende von den männern, die ihr unterstehen, hintergangen und bestraft wird – sogar der eklige fiese vergewaltiger und schläger darf überleben und sogar – perfidie! – ihren platz einnehmen.
aber es ist oliver stone, also ist die frage nötig: sexistische darstellung der welt oder darstellung der sexistischen welt?! ist oliver stone ein chauvi, der die frau als heimchen am kifferherd sehen und jede ambition nach „männlicher“ macht bestrafen will? oder lässt er elena deshalb in den knast wandern, nicht, weil sie eine frau, sondern ein drogenboss ist? immerhin gönnt er ihr so etwas wie eine versöhnung mit der lang vermissten tochter…
es ist schwer, die darstellung von frauen nicht als beurteilung von frauen zu sehen. uncertainty is driving me nuts.
eine neutralere review hat mein mann geschrieben.

WEG MIT
§218!