für die FILMLÖWIN durfte ich The Happytime Murders auf der neu herausgekommenen Bluray sehen und habe mir (mindestens) drei gedanken dazu gemacht.
über die unterschiedlichen erwartungen und ansichten, was „weiblichkeit“ ist. spannend.
für die FILMLÖWIN – Das feministische Filmmagazin durfte ich den Kinderfilm KOMMISSAR GORDON UND BUFFY von Linda Hambäck besprechen. ein gemütlicher sonntagnachmittagsfilm, in dem das patriarchat freiwillig seinen platz räumt und ein niedlicher lynchmob gebildet wird.
im übrigen der beginn einer hoffentlich langen und fruchtbaren rudelgemeinschaft!
„if she can see it, she can be it“ – dieser glaubensatz liegt meiner motivation für dieses blog zugrunde. mit meinen bescheidenen mitteln möchte ich in produktiver, positiver art und weise der männlichen dominanz in den meisten lebens- und fachbereichen die ebenfalls bestehenden weiblichen kolleginnen und genossinnen gegenüberstellen.
die von mir sehr bewunderten Sybille Berg und Margarete Stokowski haben mit anderen text- und fachfrauen eine seite ins leben gerufen, die den von männern mit männern befüllten kanons eine weibliche kanon gegenüberstellt: diekanon.org – von frauen mit frauen gefüllte listen wichtiger namen in kunst, literatur, musik, sport, technik, theorie&politik und wirtschaft.
Aus dem Vorwort von Sybille Berg:
Nach Hunderten von Jahren, nach Tausenden empfohlener Werke, Gedanken und Schriften können wir heute zu dem Schluss kommen, dass das Experiment, die Welt durch Zuhilfenahme von Ordnungssystemen die vornehmlich männliche Geistesgrössen auflisten, zu einem freundlicheren und erfreulicheren Ort zu machen, fehl schlug. Denn trotz dieser ohne jeden Zweifel trefflichen Werklisten ist es nicht so, dass der Mensch sich vehement weiterentwickelt hätte.
Darum ist es Zeit für eine neue Liste, die wir nach intensiven Studien der Lehrpläne und Feuilletons, in denen wir kaum einen der aufgeführten Namen gefunden haben, erstellt haben: Neue Namen mit Ideen und der Kompetenz, die vielleicht etwas zu einem freundlicheren Miteinander in der Welt beitragen können. Oder die auch einfach nur für mindestens die Hälfte der Bevölkerung etwas mehr Relevanz haben.
den kolleginnen, geistesverwandten rufe ich begeistert zu: „glück auf, schwestern, es liegt arbeit vor uns!“
Nina Katrin Straßner hat auf juramama.de einen feurigen Text gegen den faulen Kompromiss um Paragraph 219a geschrieben. Und gegen die Existenz überhaupt vom 218/219-Komplex: „Raus aus meinem Uterus. Der §219a und seine Freunde.“
Bildspende aus Chemnitz: Frauenorte Sachsen bringt uns Ernestine Minna Simon
Bildspende aus Chemnitz: Frauenorte Sachsen – Ernestine Minna Simon
Von Salome Zourabichvili – Diese Datei ist ein Ausschnitt aus einer anderen Datei: Salome Zurabishvili.jpgoriginal file, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=72838702
Herzlichen Glückwunsch, Georgien, zur Wahl des ersten weiblichen Staatsoberhauptes!
In Frankreich geboren, arbeitete Salome Surabischwili bereits für den französischen Staat, zuletzt als französische Botschafterin in Tiflis. Anschließend war sie georgische Außenministerin. Ab 2005 war sie mit ihrer selbstgegründeten Partei „Georgiens Weg“ in der Opposition. Für die Präsidentschaftswahl ging sie nun parteiunabhängig in die Wahl, hatte jedoch Unterstützung von Seiten der Regierung.
Sie verortet sich selbst Mitte-rechts, war allerdings stets eine Befürworterin Europas.
Auf dem wunderbaren Women From the Blog führen Josefine und Antonia derzeit kleine, aber höchst aufschlussreiche Interviews mit Feministinnen, die auch Mütter sind.
Da war als erstes Juli, die durch die Schwangerschaft ihren Körper ganz neu positiv entdeckt hat, auch wenn sie gespürt hat, wie ihr von außen deswegen die Rechte daran abgesprochen wurden.
Als Zweite kam Ninia, die als größte Hürde in ihrem Leben als Mutter Treppen, die Politik und die Gesellschaft empfindet.
Elena war die Dritte, die sich wünscht, dass Entscheidungen, die Mütter treffen, akzeptiert werden – egal, ob das Gegenüber die gleichen Entscheidungen oder ganz andere treffen würde.
Die Vierte bin ich, die ihre Kinder liebt, aber sich doch manchmal fragt, was aus ihr geworden wäre, wenn die Bedürfnisse anderer nicht so stark im Vordergrund stünden.
Beim Lesen der anderen Interviews fallen mir immer wieder die Parallelen auf – bei allen unterschiedlichen Entscheidungen, wie wir unser Familien- und Berufsleben, unsere Geburten und Lebenswelten gestalten, sind es zwei Aspekte, die an der Mutterschaft bedauernswert sind: Die Reduktion auf ein Gefäß für ein anderes Wesen und das System, in das Individuen gezwängt werden, sobald sie Entscheidungen nicht mehr nur für sich, sondern für weitere zukünftige Mitglieder und Mitgestalter der Gesellschaft treffen dürfen oder müssen.
Nachtrag 27.11.18: Die Reihe ist nun abgeschlossen, nach mir kamen noch 12 weitere Interviews (Nr. 5, anschließend einfach den „next posts“ folgen), die sich alle zu lesen lohnen.
dank mehrerer hinweise (danke, Benjamin und Mark) ist es mir nicht entgangen, dass vergangenen donnerstag (als ich mit lebensmittelvergiftung im bett lag, würg) das digitale deutsche frauenarchiv online gegangen ist. „zukunft braucht erinnerung – und umgekehrt ergibt sich aus dem erinnern die motivation oder sogar die notwendigkeit zu handeln“, so die geschäftsführerin Sabine Balke in ihrer eröffnungsrede.
sicherlich ein virtueller ort zum schmökern und rechechieren für mich, in der zukunft.