Badhrees war die erste saudi-arabische Frau am CERN und die erste saudi-arabische Frau mit einem Doktortitel, die am National Center for Mathematics and Physics der König-Abdulaziz-Universität arbeitet. Sie ist außerdem Privatdozentin an der Carleton University in Ottawa, Kanada.
Sie erhielt 1996, 1997 und 2007 Preise für ihre wissenschaftliche Arbeit von der saudi-arabischen Regierung, und die American Physical Society wählte sie als Physikerin des Monates im August 2014.
Ihr Interesse galt der haitianischen Folklore sowie der Rolle und sozialen Situation der Frau in Haiti und Afrika. Vor allem aber forschte sie zur Herkunft des haitianischen Kreol, eine Kreolsprache, die durch den Kontakt der afrikanischen Sklaven mit französischen Siedlern entstand. Das haitianische Kreol besteht aus zahlreichen französischen Vokabeln aus dem 18. Jahrhundert sowie der Niger-Kongo-Sprachen, weist aber auch Einflüsse des Spanischen, Portugiesischen, Englischen und west-afrikanischer Sprachen auf (hier lohnt sich bei Interesse auch der englische Wikipedia-Beitrag). Einen kleinen Einblick, wie haitianisches Kreol klingt, bietet der kurze Clip unten. Die Gesprächsrunde zur Geschichte und Gegenwart der Sprache klingt auch spannend.
Comhaire-Sylvains Forschungen wurden wenig beachtet, da zu dieser Zeit – und auch heute noch! – Misch-Sprachen nicht allgemein als Sprachen anerkannt wurden und werden. (Dabei zeigen gerade diese jüngeren Sprachen so wundervoll das natürliche Streben nach einer Grammatik auf, etwa wie sich aus Pidgin-Sprachen, die auf das Wesentliche reduziert sind, in zweiter Generation die komplexeren Kreol-Sprachen entwickeln!)
Der polnische SozialanthropologeBronisław Malinowski jedoch wurde über ihre Arbeit auf Comhaire-Sylvain aufmerksam und lud sie zu sich nach London ein. Dort wurde sie seine Forschungsassistentin und besuchte zugleich weitere Kurse an der London University, später an der London School of Economics. Außerdem recherchierte sie sehr erfolgreich zu ihrem Thema in den Archiven des British Museum und schrieb daraufhin ihr Hauptwerk zu den afrikanischen Wurzeln des haitianischen Kreol (vermutlich 1953: ‚Haitian Creole: grammar, texts, vocabulary.‘).
In ihrem weiteren Leben betrieb sie Feldforschung auf Haiti, im Kongo, in Togo und Nigeria. Sie heiratete Jean Comhaire (daher der Doppelname), den belgischen Leiter des Fachbereichs für Anthropologie an der University of Nigeria in Nsukka, und leitete mit ihm eine UNESCO-Mission auf Haiti.
Suzanne Comhaire-Sylvain starb am 20. Juni 1975 in Nigeria an den Folgen eines Autounfalls.
Sämtliche Arbeiten Suzanne Comhaire-Sylvains wurden bis 2014 von den Bibliotheken der Stanford University katalogisiert und öffentlich zugänglich gemacht.
7. November 1867: Marie Curie Mit Sicherheit eine der meist genannten und verlinkten Wissenschaftlerinnen auf diesem Blog und, wie es ein Freund vor kurzem nannte, mein ‚white whale‘ (quasi mein Moby Dick). Ich werde auf diesem Blog wohl niemals einen Beitrag nur über sie verfassen, aus zweierlei Gründen: Zum einen ist ihre Biografie und Material zu ihr massiv, also viel zu lesen und unmöglich für sinnvoll zusammenzufassen. Und zum zweiten: Ihr kennt sie alle schon. Wozu sollte ich auf sie aufmerksam machen? In einem meiner Lieblingscomics mit ihr von xkcd tritt sie als Zombie auf und lässt Wahrheitsbomben fallen, an die auch ich mich mit diesem Blog halte.
7. November 1878: Lise Meitner 48 Mal wurde sie von männlichen Kollegen für den Nobelpreis vorgeschlagen, 29 Mal davon für Physik, 19 Mal für Chemie; sechsmal allein von Max Planck, mehrfach von James Franck, Max Born und Niels Bohr, auch ihr geschätzter Kollege Otto Hahn schlug sie einmal vor. Dass sie diese Auszeichnung trotz ihrer oftmals gar nicht oder schlecht bezahlten, bahnbrechenden Arbeit auf dem Gebiet der Kernphysik niemals erhielt, macht sie zu einem prominenten, mustergültigen Opfer des Matilda-Effekts.