Wiki deutsch Wiki englisch
Nach Mystery House, The Wizard and the Princess (beide 1980) und Time Zone (1982) war das Graphic Adventure King’s Quest (I, 1984) der größte Wurf der PC-Spieleentwicklerin Roberta Williams. Bereits nach Mystery House hatte sie mit ihrem Ehemann Ken Williams On-Line Systems, später Sierra On-Line, gegründet. King’s Quest I war das erste 3D-animierte Computerspiel und die Serie gilt als eine der erfolgreichsten der Geschichte. Roberta Williams ist damit als Frau eine der erfolgreichsten Figuren in der Computerspielbranche, mit ziemlicher Sicherheit jedenfalls die erfolgreichste Frau darin.
Das Schöne ist, dass sie selbst in einem Interview (Link unten) sagt, dass sie selbst nicht im gender-Modus ist, wenn sie Spiele entwickelt. In einem Arbeitsfeld, dass sowohl bei den Herstellern wie auch bei den Konsumenten so männlich dominiert war und in manchen Genres noch immer ist, lenkt sie selbst den Fokus darauf, dass Phantasie und Einfallsreichtum sowie ein solider Sinn für Humor wichtiger sind als das Geschlecht. Mehr angefeindet als dafür hat sie sich nach eigener Aussage (Link ebenfalls unten) gefühlt für die Tatsache, dass sie mit dem Geschäftsführer von Sierra On-Line verheiratet ist – der nicht der Geschäftsführer wäre, hätte sie nicht Mystery House entwickelt.
Roberta Williams ist mir schlicht aufgrund ihrer Tätigkeit und ihrer Einstellung dazu sympathisch. Ich weiß, dass Adventurespiel nicht unbedingt ein typisch weibliches Hobby sind, ich für meinen Fall spiele auch selten selber (ICO und Shadow of the Colossus sind die Ausnahmen) – aber ich habe immer viel Spaß daran gehabt, meinem Lebensabschnittspartner, auch meinem jetzigen Ehemann, beim Spielen zuzusehen und gegebenenfalls beim Lösen der Rätsel behilflich zu sein. Roberta Williams‘ Job ist bzw. war es, sich phantastische Welten und Rätsel auszudenken – ich liebe es, mich in solche phantastischen Welt zu vertiefen und Rätsel zu lösen. Und ganz nebenbei freut es mich dann einfach, dass es eine Gallionsfigur für technisch interessierte Frauen an so prominenter Stelle gibt.
Auf der Seite WomenGamers.com spricht Roberta Williams im Interview über ihre Erfahrungen als Frau im der Computerspieleentwicklung, über weibliche Figuren in Computerspielen und ihre Einschätzungen des weiblichen Marktes für Computerspiele (nicht zu vergessen, dass dieses Interview im 2000 geführt wurde). Auf MobyGames.com gibt es noch eine Spiele-spezifische Kurzbiografie von ihr. Und die Seite AdventureClassicGaming.com hat einmal 1999 und einmal 2006 mit Roberta Williams gesprochen.